Hallo @Urquhart. Leider hast du hier nicht weiter erzählt.
Vielleicht fällt dir zu folgendem Szenario noch etwas ein.
Henry kommt in ein Dorf in dem sich auf den ersten Blick außer dem Vieh nichts rührt.
Ein augenscheinlich verwilderter Hund jagt unbehelligt ein paar Hühner mitten auf dem Dorfplatz.
Kühe schreien vor Schmerz, weil sie offensichtlich nicht gemolken worden sind.
Sämtliche Türen und Fensterläden sind verrammelt und in einem Stall liegt eine aufgebahrte und von Fliegen bedeckte Leiche, die schon entsprechend müffelt.
Als Henry an eine Türe klopft hört man von drinnen einen leisen erschreckten Ausruf und als Henry genau die Ohren spitzt, ist ein leises Wimmern und Schluchzen zu hören.
Leider habe ich jetzt nicht die nötige Muse um ausführlichst im Erzähl-stiel weiter zu schreiben.
In dem Dorf sind nur noch die Frauen, Kinder und alten Leute anwesend sind, weil alle Wehrfähigen mit dem örtlichen Lehnsherren zur Heerschau unterwegs sind. Gerüchten nach soll bald eine Schlacht stattfinden und die Angehörigen machen sich natürlich Sorgen.
Was sie jedoch zutieft verängstigt ist die Gestallt, die in der Abenddämmerung auf dem nahen Hügel von verschiedenen Dorfbewohnern gesichtet wurde.
Jeder der die Gestalt aus der Ferne zu Gesicht bekam ist sich sicher, das sie eine Sense hält und das ausgebleichte braungraue zerfledderte Gewand war ebenfalls eindeutig.
Nur ein jetzt nicht mehr so unerschrockener Junge konnte einen Blick auf das Angesicht der Gestalt werfen, bevor er laut schreiend in das Dorf zurück lief.
Der Junge berichtet das die Gestalt einen Totenkopf mit Augen hat. Er beschreibt das Antlitz als bleichen Schädel mit sehr schütteren Haar, in dessen Höhlen zwei Augen glimmen und diesem Kopf fehlt eindeutig die Nase. Außerdem hörte der Junge ein klappern als sich die Gestalt ihm zuwendete und einen hinkenden Schritt auf ihn zu tat.
Seitdem ist man sich im Dorf sicher, das es sich bei der Gestalt nur um den Schnitter höchstselbst handeln kann, der gekommen ist um sich nach und nach jeden einzelnen Bewohner zuholen. Den alten Dorfschulzen Pepa hat er sich schon geholt, der liegt aufgebahrt im Stall und es hat sich noch keiner getraut ihn zu begraben. Vor lauter Angst vor dem Tod trauen sich die Dorfbewohner nicht mehr vor die Tür und verstecken sich in ihren Häusern.
Soweit die Szene, jetzt zum Hintergrund.
Der alte Pepa ist vor lauter Aufregung einem Herzanfall erlegen.
Bei der Gestalt auf dem Hügel handelt es sich um einen Aussätzigen, der einen Stab trägt, an dessen Ende er eine schräg stehende, knöcherne Klapper angebracht hat.
Dieser Stab hat auf den ersten Blick, von seiner Form her, Ähnlichkeiten mit einer Sense.
Die fehlende Nase des Aussätzigen rührt nicht von einer Form der Lepra her, sondern ist ihm in einem harten Winter schlicht erfroren und von einem heilkundigen Mönch abgeschnitten worden.
Der Aussätzige hat “nur” eine üble Hautkrankheit, die ihm büschelweise die Haare ausfallen ließ und ihn zusätzlich entstellt. Seine Haut ist auch sehr lichtempfindlich, weshalb er sich meistens vor der Sonne schützt. Daher auch die, den wettergegerbten Landbewohnern, unheimliche Blässe.
Der Aussätzige ist mit einem Ablasshändler im Bunde und versucht die Dorfbewohner mit seiner Erscheinung bewusst zu verängstigen.
Der Ablasshändler hat den hässlichen Aussätzigen in einem Siechenhaus kennen gelernt und weiß, das diese Art des Aussatzes nicht ansteckend ist von einem arabischen Arzt, den er auf seiner Pilgerreise in Jerusalem kennen gelernt hat. Seine Pilgerreise führte den Ablasshändler auch über die heilige Stadt Rom und seine Reiseerlebnisse mit scheinheiligen Kirchenleuten zeigten ihm, das sich der Glaube von Leuten ausnutzen lässt und bare Münze wert sein kann.
Den Aussätzigen betrachtet er als wunderbare Gelegenheit, seiner potenziellen Kundschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Um das Überleben des Aussätzigen macht er sich nicht allzu viele Sorgen, schließlich rührt einen Aussätzigen kaum einer freiwillig an, wenn jemand hinter die Scharade blickt.
Da kommen vielleicht, wie vor zwei Monaten, mal ein paar Steine geflogen.
Der Aussätzige ist dem Ablasshändler zutiefst dankbar, weil er ihn aus dem Siechenhaus heraus geholt hat und wenigstens jemanden hat, mit dem man mal am Feuer ein Schwätzchen halten kann. Außerdem hat ihm der Ablasshändler erklärt, das seine Krankheit nicht tödlich ist. Seit her hat er noch mehr Angst wieder, aufgrund seines Aussehens, in ein Siechenhaus zu müssen weil es dort auch Kranke mit ansteckenden und tödlichen Krankheiten gibt.
Wie denkt ihr darüber? Wie sollte Henry die Hintergründe erfahren? Jagt er das Duo selber zum Teufel oder überlässt er das den aufgebrachten Dorfbewohnern, nachdem er ihnen das Geheimnis gesteckt hat? Versucht Henry vielleicht einen Anteil aus den Gewinnen des Ablasshändlers herauszuschlagen oder zieht er einfach seines Weges?