Information über Geschichte und Geografie

Und das war ja noch nicht mal alles Als die Jagielonen(Erstes drittel des hörspiels/ Das letzte Europäische Geschlecht das zum Christentum übertrat) sich mit Polen zusammen taten Mündete das in der Schlacht von Tanneberg, an der auch so mancher Böhme teil nahm.
Ja Reichsgeschichte ist schon knifflig, grade in der Reformationszeit:)

Die Entdeckung der Zeit

Interessanter Artikel. Hier ein paar Zitate:

Erst ab dem 14. Jahrhundert begannen die Menschen sich selbst der Zeit
zu bemächtigen, schufen kleinere Zeiteinheiten, erfanden die mechanische
Uhr. Für den französische Historiker Marc Bloch, einen der
bedeutendsten Mediävisten des 20. Jahrhunderts, bewirkten die damaligen
Fortschritte in der Zeitmessung einen geradezu fundamentalen Umbruch:
Die veränderte Wahrnehmung der Zeit ist für Bloch nicht weniger als
"eine der tief greifendsten Revolutionen im intellektuellen und
praktischen Leben unserer Gesellschaften und eines der Hauptereignisse
der spätmittelalterlichen Geschichte".

Um Zeitpunkte zu benennen, sagten die Menschen: “nachdem der Hahn
gekräht hat”, “in der größten Mittagshitze”, “bei Einbruch der
Dunkelheit”, “nach Sonnenuntergang” oder “mitten in der Nacht”. In einer
Epoche, in der fast alle auf dem Land und von der Landwirtschaft
lebten, reichte dieses grobe Zeitraster völlig aus. Anders war es auch
in der Antike nicht gewesen, als Griechen und Römer zwar Wasseruhren
kannten, die Mehrheit der Menschen aber ohne genaue Zeitangaben lebte.

Die Zahl der kirchlichen Feiertage war beträchtlich: Vermutlich gab es
70 bis 100 Festtage pro Jahr (Sonntage nicht mitgerechnet), also etwa
zwei in jeder Woche. So hatten viele Kalenderdaten für die Menschen eine
sehr konkrete Bedeutung. Der Tag hingegen als eine auf Erkenntnissen
der Astronomie beruhenden Maßeinheit, als Zeitmaß in einem abstrakten Sinn, losgelöst
von konkretem Nutzen oder Zweck - das interessierte die Bauern und ihre
Familien weder, noch verstanden sie es.

Die Mönche zerlegten jeden Tag und jede Nacht in zwölf exakt gleiche
Abschnitte. Dabei verstanden sie unter einem Tag den Zeitraum, an dem es
hell war, und unter einer Nacht die Zeit, zu der es dunkel war. Dadurch
waren die Stunden je nach Jahreszeit unterschiedlich lang, eine
Tagstunde etwa dauerte im Sommer bis zu 80, im Winter dagegen nur rund
40 Minuten. Allein jeweils am 21. März und 21. September, wenn Tag und
Nacht gleich lang sind, entsprach eine damalige Stunde einer unserer
heutigen Stunden.

Um den Ablauf zu bestimmen, setzten die Mönche unterschiedliche Zeitmesser ein:

Sonnenuhren, die mit dem Schatten eines Stabes die Tageszeit verkündeten;
Wasseruhren, bei denen in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge Flüssigkeit von einem Gefäß in ein anderes lief, und so die vergangene Zeit erfasst wurde;
Öllampenuhren, deren Ölverbrauch die jeweils vergangene Zeit anzeigte;
Kerzenuhren, bei denen das Herunterbrennen des Wachses einen Zeitraum bestimmte.

Ende des 13. bis weit ins 14. Jahrhundert hinein vollzog sich auch der
Übergang von den ungleich langen (temporalen) Stunden zu den heute
bekannten gleich langen (äquinoktialen) Stunden.

Die frühen Uhrmacher waren von Haus aus meist Schmiede, Schlosser oder
Kanonengießer. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts bezeichnete sich
beispielsweise ein gewisser Pierre Cudrifin aus Fribourg im heutigen
Lothringen als “magister bombardarum et horologiorum” (Meister der
Geschütze und Uhrwerke).

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts verbreitete sich die
mechanische Uhr in den großen Städten Europas. Wobei die meisten dieser
Uhren noch keine zwei Uhrzeiger besaßen, sondern oft nur durch einen
Stundenzeiger und den Klang der Glocken den Menschen die aktuelle Zeit
verkündeten.

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@Blacksmith - Danke, suuuper Beitrag, sehr interessant!

Macht die Sache (für das Spiel) leider nicht einfacher :slight_smile: …wobei mir in der Alpha die Tage eh zu kurz vorkamen. Also WH, fragt mal die Mönche, wie das mit den 80-Minuten-Stunden im Sommer geklappt hat :wink:

Hier habe ich mal eine tabellarische Zusammenstellung der geschichtlichen Ereignisse gefunden…Ganz gut um den Überblick zu behalten.

Aber zusammengefast: Das totale Chaos…
http://www.bauernkriege.de/tabor.html

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1403 war da offenbar fast noch nix los, wird erst um 1410 herum turbulenter. Die Ereignisse finden auch verstreut über einen großen Teil des Reiches statt. Kein Plan, wo unser Henry da hineinpasst. Vermutlich irgend ein “Local Hero” :slight_smile: aus einer regionalen Sage, warten wir am besten die Beta ab, dann sollte wenigstens ein verschwommenes Bild entstehen. Hab auch schon recherchiert - unbekannte Story. Kennt außer WH niemand auf der Restwelt :slight_smile: Wer weiß, vielleicht müssen ja die Geschichtsbücher neu geschrieben werden :slight_smile: :slight_smile:

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Guter Hinweis auf die Tatsache, daß die Leute bis in’s Spätmittelalter ganz anders “getickt” haben. Ich würd’ mal sagen WH sollte Ingame ab sofort mit “Böhmischen Stunden” arbeiten. Wer braucht schon Nachts die Uhrzeit :wink:

Böhmische Stunden:

“= italienische Stunden. Einteilung des Tages in 24 gleichlange Stunden, Beginn der Stundenzählung mit 0 Uhr bei Sonnenuntergang. Die Nachtstunden von 0 bis etwa 7 Uhr bleiben auf den Zifferblättern frei.”

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Ich denke das die Jungs da nur einige eriegnisse aus der geschichte der gegend aufgreifen werden und das alles zusammenknüppern,
so wie in Assassins creed denke ich mal.

Soweit ich es verstanden habe, laufen die geschichtlichen Ereignisse im Hintergrund mit.
Ich bin gespannt, wie die “Unruhe” Stimmung dieser Zeit im Spiel rüberkommen wird.

gewöhnlich wurde die “Biersteuer” erhöht :slight_smile: , Truppen ausgehoben und die Pfaffen wetterten von der Kanzel. (Immerhin - neben Händlern und “fahrendem Volk” die Presseorgane jener Zeit) Bin eh auf die Umsetzung des Klerus im Spiel gespannt, immerhin ging zu dieser Zeit nichts ohne die. War da nicht auch ein Kloster auf der Karte? Dort sollten interessante Leute übernachten…wenn mehr als Lokalpolitik eine Rolle spielen wird.

Hmm . . . also wenn ich mal so zusammenfasse was wir bisher von der storry wissen und in den Trailern und Videos gesehen haben ergibt sich folgendes Bild für mich

  1. Der Angriff auf Henrys Dorf wird warscheinlich das Erste große ereigniss oder zumindestens das zweite im Spiel sein(Vieleicht wird voher noch geheiratet oder gestorben oder beides:)
  2. . Henry ist sohn des Schmiedes in Scalice (Life stream Video)
    • wir wissen nicht wo das Dorf liegt, aber da es in Rataje ein ziemlich großes Flüchtlingscamp gibt wird es wohl nicht all zu weit davon entfernt liegen. Bzw wird Rataje der nächst größere befestigte Platz sein.(Life stream Video/ Logische schlussfolgerung)
    • laut dem gespräch zwischen der Müllers tochter und Henry steht dort noch immer das Feindliche Heer bzw teile davon. (bandieten banden werden an verkohlten Ruinen wenig intresse haben) (Life stream Video)
    • also kann man davon ausgehen das Rataje ein Massiver Angriff bevorsteht oder zumindestens Droht. (Logische schlusfolgerung)
      Ergo:
      wird sich die Stadt auf eine Belagerung vorbereiten (Logische schlusfolgerung)
      • nahrungsmittel aus dem umland zusammen kratzen (gibt bestimmt hol mir 3 davon 3 davon und 1 davon quests) (Logische schlusfolgerung)
      • fleißig Spähen (Logische schlusfolgerung)
      • Mobil machen und Jeden einziehen den man zu greifen bekommt (Logische schlusfolgerung)
      • und natürlich Diplomatisch Aktiv werden (könnte die größere Zwischensequent gewesen sein in der Henry in die Burg zu seinem Herrn geht) (Logische schlusfolgerung)

biss zu diesem punkt kann man mit einer gewisen warscheinlichkeit davon ausgehen das es sich im großen und ganzen so abspielen wird.
über den weiteren spielverlauf kann man nur sagen das es mit sicherheit noch zumindestens eine Große Feldschlacht geben wird und wahrscheinlich eine Belagrung der Stadt Rataje.
Alles andere währe sehr spekulativ

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Kann mir mal jemand sagen, ob einem das Spiel die Möglichkeit lässt, sowohl ein Gegner als auch ein Befürworter der Lehren von Jan Hus zu sein? Ich würde es als zu einschränkend empfinden, wenn man z.B. fest an einen Lehnsherren gebunden wäre, der dann ab 1419 auf Seiten der Hussiten kämpfen würde. Ich kann mir schon vorstellen, dass Leute wie der hussitische Feldherr Jan Žižka aus Sicht der tschechischen Spielentwickler so was wie ein Held ist, aber aus meiner Sicht ist er das nicht, daher würde es mich stören, falls einem das Spiel quasi eine pro-hussitische & anti-katholische Haltung aufdrücken würde.

Act 1 spielt doch erst 1403, da braucht sich Henry noch nicht festlegen. Wie wir alle wissen, kann in 16 Jahren viel passieren, damals wie heute :slight_smile:
Denke auch, das Henry andere Sorgen hat, als sich mit Lehren von - wem auch immer - zu befassen. (z.B. Disteln pflücken :slight_smile: :slight_smile: )
Im Moment ist Religion eh etwas unterrepräsentiert, ne?

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…und in welchem Dorf lag eigentlich die Schmiede von Henry´s Vater…? :wink:


Stříbrná Skalice :smile:
Oder auch Silber Skalitz, denn in Skalice gab es Silberminen. Dieses Silber wurde für die Herstellung der böhmischen Groschen verwendet, die in Kuttenberg geprägt wurden. Kuttenberg wurde schon 1402 von König Sigismund und seinen Söldnern, den Kumanen belagert und schließlich eingenommen. Als sie damit fertig waren und die Stadt unter ihrer Kontrolle hatten, sind sie zu dem Ort gezogen, von dem das Silber für die Münzen kam. Skalice, der Heimatort von unserem Henry, dort wo sein Vater Schmied ist.
Burgherr auf der Burg von Skalice war damals ein Ritter namens Razig Kobyla, beheimatet in Südschlesien, Dvorce. Wer die Alpha gespielt hat, dem dürfte seinen Namen vielleicht schon gehört haben, denn Jerry wirft dem Spieler vor, einer von Razigs Schergen zu sein.
Als Razig sah, welche Armee da auf seine Burg zusteuerte, floh er durch einen Geheimgang aus der Festung nach Rataje. Ob er dort nur Asyl suchte, oder Hilfe können wir nicht sagen. Seiner Frau allerdings, die auch einige andere Damen aus der Burg führen wollte, gelang diese Flucht nicht. Sie wurde entdeckt und ermordet und Skalice geplündert und niedergebrannt. Die Kumanen haben also kein Interesse an Skalice selbst, und haben die Stadt nicht aus Spaß an der Freude angegriffen, sie besetzen dort die Silberminen.
Doch gegen Ende des Jahres brachen Unruhen in Ungarn aus, dort wo Sigismund König war, er konnte nicht länger in Böhmen bleiben. Zudem gelang es seinem Bruder Wenzel, dem König von Böhmen aus seinem Gefängnis bei Wien zu fliehen, eine Tat bei der wir als Spieler behilflich sein werden.
Nachdem dieser Krieg vorbei war, und Wenzel befreit, gab Wenzel Skalice nun als Lehen an Johann Sokol von Lamberg. Da Henry aus Skalice kommt, wird dieser also automatisch zum neuen Lehnsherren.
Johann Sokol von Lamberg war später Lehnsherr von Jan Žižka, und Sokol zog mit diesem 1410 ins Weichselland, um dort gegen deutschen Orden zu kämpfen. Beide nahmen daher auch an der berühmten Schlacht bei Tannenberg teil.

Man sieht also, das Skalice nicht nur ein bedeutendes Puzzelteil im Krieg zwischen den Brüdern Wenzel und Sigismund war, sondern das Skalice auch tief mit der Geschichte Žižkas verwurzelt ist. Meiner Ansicht nach haben die Jungs von Warhorse hier den richtigen Ort für so ein Spiel ausgesucht.

Und mit dem Kloster Sazava auf der Karte, gibt es nicht nur eines der bedeutensten böhmischen Kloster seiner Zeit im Spiel, das Kloster ist auch noch eine Baustelle, was auch noch mal zusätzlich interessante Geschichten hervor bringen könnte.
Rataje schließlich als Stadt ist auch ein besonderer Ort. Nicht nur ist diese Stadt unerlässlich um die Geschichte zu erzählen, schließlich floh Razig genau hier hin, als die Kumanen seine Burg belagerten, es ist auch noch eine Stadt mit zwei Burgen. Eine Seltenheit.
Je nach dem wie lange das Spiel läuft ist auch Úžice im Nordosten ein interessanter Ort. Die Kirche in diesem Dorf wurde während der Hussitenkriege niedergebrannt. Das zeigt, das dieser Ort während des Krieges durchaus heiß umkämpft war. Die Kirche wurde später wieder aufgebaut, denn die Mauern standen noch. Aus der Burg in Skalice wurde allerdings nichtmehr viel, die Steine wurden in den kommenden Jahrhunderten abgetragen und gingen in dem Bau einer Kirche auf, die man nun in Skalice bewundern kann.
Es ist allerdings nicht die einzige Kirche in Skalice. Es gibt noch eine andere Kirche etwas außerhalb. Die Jakobskirche von Skalice. Von dieser Kirche wissen wir, das sie zu dieser Zeit zwei wichtige Spender hatte. Bolek aus Skalice vom Johanniterorden und einen Ritter namens Bohdal von Drahonovic, der wohl ebenfalls aus Skalice kam.

Map of act I and some information about the places on it

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Googel maps, schön, aber meine aussage bezog sich auf das ingame skalice. Wh hatt die gegend kompremiert und zusammengerückt du kannst das nicht 1:1 übertragen :wink:

Was ist damit? :smiley:
Eine schöne Taverne, eine Burg, und schaut mal da im Süden, Skalice bekommt sogar eine Mühle.
( thanks to @ProkyBrambora here )
http://forum.kingdomcomerpg.com/uploads/default/original/2X/c/ce1bfa4781629462b38bb80cb42139ce28abb87f.png

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Hey wo hast du das den her? :smiley:

Hier.


Aber es ist ein Video in tschechische Sprache

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und was für eine hübsche Mühle… :slight_smile: …und wo ist die Schmiede von Henry´s Vadder?

Und hey, das Video ist von 2012…solange wisst ihr das schon alles? Also, das kränkt mich jetzt etwas :wink: :slight_smile: