Schreibe deine eigene Kingdom Come Deliverance Kurzgeschichte

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Die Straßen sind noch immer durchnässt und schlammig nach dem Unterwetter der letzten Nacht, doch die Wolken sind vorübergezogen und die warme Sommersonne ist zurück. Heinrich ist schließlich in Rataje angekommen, einer sicheren Stadt umgegeben von schützenden Mauern.
Obwohl er nach seinem Marsch von Talmberk zuerst Burg Pirkstein aufsuchen muss, führt ihn sein Durst unmittelbar zur ersten Taverne, in wohliger Vorfreude auf ein kühles Bier. Plötzlich entdeckt er vollkommen unerwartet ein bekanntes Gesicht…

Wen? Und was passiert überhaupt?
Sei kreativ und schreibe deine eigene Kurzgeschichte (1000-1500 Wörter) über Heinrich und seine mysteriöse Begegnung bei der Taverne von Rataje, hier in unseren Forenthread.
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Anna, oh du meine liebste Anna, wie ich dich vermisse. […] Mein Herz ist immer noch so schwer wie an dem Tag, an dem wir getrennt wurden und seitdem ward ich nie wieder so glücklich wie einst. […] Weißt du noch, wie wir vor Tag und Jahr an der alleinstehenden Linde außerhalb der Mauern spielten und wir uns danach heimlich in die Küche stahlen, um dem Koch einiger Honigwaben zu erleichtern? […] Ich hoffe, dieser Brief erreicht dich schnell, sodass wir uns schon bald am vereinbarten Tage wiedersehen werden.
Auf immer Dein,
Johann

Heinrich schnaubte verächtlich, als er diesen vor Liebe nur so triefenden Brief gelesen hatte. Vielleicht hätte er es nicht machen sollen. Aber Heinrich konnte es sich schlichtweg nicht ausmalen, weshalb ihm jemand zwanzig Goldthaler feilbieten würde, nur um einen ja fast schon weinerlichen Brief an die Maid von Burg Pirkstein zu schicken. Doch Heinrich stellte keine Fragen. Erst recht nicht bei zwanzig Goldthalern. Allerdings war die Neugierde am Ende größer als seine eigene Moral gewesen, zumal seine Reise alles andere als ein kurzer Ritt in die sommerliche Landschaft Böhmens war und da der Brief nicht einmal ein Siegel trug, welches, sobald gebrochen, davon zeugen würde, dass jemand die Nachricht des liebeskranken Johann gelesen hatte, bestand keine Möglichkeit, dass es jemand je erfuhr.
Die Sonne seines augenscheinlich letzten Reisetages sank bereits dem Firmament entgegen und tauchte das Dorf Rataje in ein wohlig warmes Licht, während Burg Pirkstein bereits auf einem Hügel nördlich des Dorfes dräute.
Jedoch entschied Heinrich, er habe sich eine Rast redlich verdient und er würde den Brief morgen überbringen. So stieg er also am Eingang des beschaulichen Dorfes von seinem Pferd ab und ging, nachdem er es entsprechend für die Nacht gegen eine kleine Gebühr beim Stallmeister untergebracht hatte, in Richtung von Licht, Gelächter und dem Geruch von Bier und Speisen.
An der örtlichen Taverne angekommen tat Heinrich sich schwer, einen freien Platz zu finden. Immerhin war der Arbeitstag für die meisten der im Dorf lebenden Männer bereits vorbei gewesen und sie alle schienen sich nach einer Erfrischung nach diesem heißen Sommertag zu sehnen. Einzig und allein das Hämmern des Schmiedes war in der Ferne zu hören.
Als Heinrich dann einen Platz gefunden und ein Bier bestellt hatte dauerte es nicht lange, ehe ein junges Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren ihm einen Krug hinstellte und er ihr im Gegenzug einige Groschen in die ausgestreckte Handfläche legte.
Natürlich war Heinrich nicht mit seinem ganzen Lohn von zwanzig Goldthalern gereist. Er hatte schon damit mehr als nur pures Glück gehabt, auf seiner Reise von keinem Gesocks belästigt worden zu sein. Immerhin hatte er schon die ein oder andere Schauergeschichte gehört, von Banditen, Wegelagerern, ja sogar von den Kumanen, die in dieses Land gekommen sein sollen und ahnungslose Reisende und Kuriere überfielen!
Heinrich setzte gerade den Krug an als ein in bäuerlicher Manier gekleideter Mann ungläubig ansah.
„Heinrich?”
„Gustaf?” Kaum hatte der den Namen des vermeintlich Bekannten ausgesprochen, schlug die Stimmung des Bauers schlagartig um. Seine Miene verfinsterte sich und er stapfte mit großen Schritten auf Heinrich zu, packte jenen am Kragen seines Hemdes und zerrte ihn vom Tisch weg, sodass sie nun Angesicht zu Angesicht standen.
„Gustaf, weshalb…” Heinrich konnte seinen Satz gar nicht zu Ende führen, da Gustaf bereits zum Schlag ausgeholt hatte und seine Faust mit großem Schwung in die Magengrube des Verwunderten grub.
Daraufhin sackte dieser mit einem Prusten und Husten auf seine Knie, sich den Bauch mit beiden Händen haltend.
„Es tut immer gut, Euch zu sehen, Freund.”, brachte Heinrich mit schmerzerfüllter Stimme heraus.
Wieder packte Gustaf Heinrich am Hemd und zerrte ihn auf die Beine. Taumelnd und verkrampft stand Heinrich nun neben seinem Tisch, alle Augen der Tavernengäste auf die Streitenden gerichtet.
Gerade als Gustaf abermals ausholen wollte sprang ein Mann von einem der Bänke hinter ihm auf. Er mochte gerade ein paar Jahre älter als das Mädchen gewesen sein, welches ihm zuvor den Krug voll Bier gebracht hatte, von dem er immer noch keinen Schluck gekostet hatte.
Behände griff der schwarzhaarige Mann nach dem Arm Gustafs und hielt im am Handgelenk fest.
„Was auch immer es ist, was er getan hat, denkt Ihr nicht, er hat genug?” Gustaf wandte sich vom Gescholtenen ab und wandte sich dem Fragenden zu.
„Was bist du denn für ein rechtschaffenes Bürschchen? Zieh lieber Leine und geh mit deinem Holzschwert spielen.” Heinrich sah jetzt die Gelegenheit gekommen, eines der Wurfmesser zu werfen, welche er immer in einer Tasche an seinem Gürtel aufbewahrte. Wenn Heinrich das Messer mit genügender Zielgenauigkeit werfen würde und Gustaf so zumindest für eine Zeit außer Gefecht setzte, gab ihm das hoffentlich genug Zeit, den Brief auf Burg Pirkstein abzugeben und so schnell wie möglich das Weite zu suchen, bevor sein Freund wieder das Bewusstsein erlangte.
Jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass sich just in jenem Moment Gustaf von Griff des jungen Mannes löste und dabei war, ihn der selben Prozedur zu unterziehen, die Heinrich bereits zur Genüge erfahren hatte.
Allerdings traf es den Unbekannten nicht so unerwartet wie ihn und er schaffte es, dem Hieb auszuweichen. Bedingt durch den Wechsel der Positionen konnte das von Heinrich bereits geworfene Messer unmöglich sein eigentliches Ziel treffen, dafür jedoch unglücklicherweise den, der ihn selbst vor Schlimmeren bewahrt hatte.
Jedoch war Heinrich noch nie gut im Werfen von Messern. So wirbelte das Stück Metall durch die Luft, vorbei an Gustaf und dem jungen Unbekannten und blieb kurz darauf in einem Holzbalken stecken.
Erstaunt wandte sich Gustaf dem immer noch gekrümmten Heinrich zu und schaute ihn verdutzt an. Er ging zu dem Balken hin, zog das Messer mit wenig Kraft aus dem Holz und wedelte damit provokativ vor Heinrich herum.
„Du wolltest mich doch nicht ernsthaft mit deinem kleinen Messerchen verwunden, oder?” Gustaf lachte schallend auf und setzte sich zurück an den Tisch und bat Heinrich, ebenfalls wieder Platz zu nehmen.
Genüsslich nahm Gustaf einen großen Schluck aus Heinrichs Krug.
„Ich denke, jetzt können wir diesen elenden Streit endlich beilegen.” Sagte er, nachdem er sich den Mund mit seinem Ärmel abgewischt hatte.
So langsam schien es Heinrich zu dämmern.
„War das die Strafe, die du mir geschworen hattest, als ich mitten in der Nacht aus unserem Dorf fliehen musste, weil du mich mit deiner Heugabel verfolgt hast?” Heinrich war immer noch mulmig zu mute. Das mochte aber auch an Gustafs Schlag gelegen haben.
„Du warst mit meinem Weib im Bett, Heinrich.” Plötzlich wurde Gustaf wieder ernst und schaute Heinrich grimmig an.
„Wie geht es ihr eigentlich?” Jetzt konnte es Heinrich ohnehin nicht mehr schlimmer machen.
„Sie ist tot!” Und wieder brach Gustaf in schallendes Gelächter aus und trank abermals auf dem Bierkrug. Heinrich fing an, Durst zu verspüren.
„Aber genug davon”, sprach Gustaf, nachdem er einen weiteren tiefen Zug aus dem Krug nahm. „weshalb bist du eigentlich in Rataje? Ich dachte, du hättest dich irgendwie in einer anderen Ecke des Königreiches verkrochen und würdest dort eine Familie gründen.”
Heinrich erzählte ihm davon, dass er bislang noch nicht die Richtige gefunden hatte und seine Arbeit als Kurier es ihm ohnehin nicht erlauben könnte, sich niederzulassen. Doch mit der Belohnung seines letzten Auftrages, erzählte er, würde er vielleicht schon bald darüber nachdenken können.
Stunden vergingen, Krüge wurden geleert und Heinrich und Gustaf vertieften ihr Gespräch immer weiter. So dauerte es nicht lang, bis auch der Inhalt des Briefes zu Worte kam, den Heinrich bei sich hatte.
„ Das is komisch”, erwähnte Gustaf, seine Zunge schwer vom Bier. „Es gibt keine holde Maid auf der Burg mit dem Namen Anna.”
„Aber mir wurde ganz genau gesagt, dass ich diesen so schnell wie möglich zu dieser Burg bringen und abgeben soll.”
Der junge Unbekannte, der sich vor einigen Stunden die Begrüßgung der beiden Männer eingemischt hatte, schien deren Gespräch überhört zu haben und setzte sich nun ebenso an deren Tisch. Die meisten der Tavernengäste waren bereits von dannen getorkelt, sodass es nicht mehr viele gab, die dem lauschen konnten, was der junge Mann mit den schwarzen Haaren und Händen, die eines Schmiedes würdig waren, gleich kundgeben würde.
Er erzählte ihnen, aber habe von einigen Korrespondenzen gehört, die nicht das zur Bedeutung haben, was in ihnen geschrieben steht.
„Was meinst du damit, Bursche?”, fragte Heinrich, der seinen Durst mittlerweile mehr als gestillt hatte.
„Ich will sagen, dass ich an Eurer Stelle nach einer Linde bei Burg Pirkstein suchen sollte. Gehabt Euch wohl.” Mit einem Male stand der junge Mann auf, ließ einige Groschen auf den Tisch fallen und verschwand hinaus in die Nacht.

ENDE

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Der Gaukler


Lärm drang aus dem inneren des Gebäudes. Die Tür ist ausgehängt und lehnt schief an der
Steinmauer.
„Wie aufmerksam, es ist Tag der offenen Tür.“

„Auss… dem… Weeggg ihrr zweiii“lallte ein Knecht, und stolpert die drei Stufen herunter.
Mit seinen Armen wild umher rudernd sucht er vergeblich nach Gleichgewicht. Sein lautes Kichern verstummt als seine Beine nachgeben und er seitlich in einen Stapel Brennholz kippt.

„Ganz schön früh um sich schlafen zu legen“ sage ich kopfschüttelnd, beim betreten der Wirtschaft.
Fröhliches Lautenspiel und eine kräftige Stimme sorgen für eine ausgelassene Stimmung. Es sind weit mehr Leute im Raum als Sitzplätze. Es wird im Takt geklatscht, gelacht und gegrölt. Die Bierhumpen hält man in der Hand und prostete sich zu.

An den Türbalken gelehnt beobachte ich eine Weile.
Es hüllt mich eine Wolke aus Schweiß, Urin und Erbrochenem ein. Nicht jeder hatte rechtzeitig den Weg nach draußen gefunden.
Gefüllt mit groben Holzbänken und Tischen, ist der Raum vom Rauch geschwängert. Die Tische sind voll mit Weinkrügen und Essensresten.
Über der offenen Feuerstelle, in der Mitte des Raumes, hängt ein mächtiger Wasserkessel und ein kleiner Kupferner mit rauchender Fleischsuppe.
Zwei Hunde streiten sich um einen Knochen, kläffen so lange bis es einen Bauern zu viel wird. Mit Schwung tritt er einen der Köter kräftig in die Seite. Winselnd verdrückt sich die Töle in die Ecke und leckt sich.
An einer massiven Holzsäule wetzt ein Schwein seine wunde Flanke. Voller Pein wälzte es sich anschließend im Streu, auf dem trockenen Lehmboden.
Flöhe? Wahrscheinlich!

Mein Aufmerksamkeit richtet sich auf den Sänger und Lautenspieler.
Ja ich kenne diesen Mann! Unsere Begegnung war erst zwei Tage her.
Wollte er nicht nach Prag weiterreisen?
Ich bin daher überrascht ihn so schnell wiederzusehen.

Der Sänger, ein bemerkenswert schöner und stattlicher Mann mit schulterlangen braunen Haaren, verstand seine Sache, ja er wusste die Zuhörer zu fesseln.

Nach einen Kampflied mit schneller Melodie und viel Pathos verlangsamt er sein Spiel. Seine kräftige Stimme dringt bis in den letzten Winkel der Halle. Mit eleganten Schwung fängt er an die Wirtin zu umkreisen.
Sigfried, so der Name des Künstlers, beschreibt die Vorzüge der Frau Wirtin wohlwollend. Er bewundert ihre Schönheit, und lobt ihren Fleiß. Er improvisiert, damit Sie im besten Lichte erscheint. Manche zweideutigen Komplimente entlocken dem Publikum ein lautes Lachen.
Unter tosenden Applaus beendete er seine Vorstellung.

„Bravo! Großartig!“
Auch ich bin begeistert.
Sigfried verbeugte sich, und lässt den Blick durchs Publikum schweifen.
Da erkennt er mich. Er scheint für einen kurzen Augenblick zu überlegen. Gibt sich einen Ruck, nimmt seine Laute wieder fest in die Hand.

„Zugabe, Zugabe.“ wird gerufen.
Gemächlichen Schrittes und die Stimme erhebend kommt er auf mich zu, seine schlanken Finger geschickt über die Saiten gleitend.

Seine Ausdruckskraft ist erstaunlich. Je nachdem wen er darstellt, wechselt er die Haltung.
Mal ist er mit düsterer Miene der bärtige Anführer der Räuberbande, dann wieder der junge tollkühne Heinrich.
Mit rauen Sprechgesang, sein steifes Bein nach sich ziehend, ist er der teuflische Schurke.
Dann Sekunden später pflügt er mit blitzenden Stahl und heller Stimme durch die Reihen seiner zahlreichen Gegner.

Nun ist die Stunde der Abrechnung da,
die Laute wird zum Schwert,
zur Keule,
sie teilt gnadenlos aus.

Drei werden durchbohrt, zwei erschlagen, aber den Letzten, den lässt er laufen. Als Warnung für alle anderen, …stumm.

Das große Finale, der Kampf,
Mann gegen Mann, eine Hieb und ein Stich.
Ein Raunen geht durch die Menge.

Auf seiner Stirn bildet sich Schweiß, er lässt das Instrument sinken. Mit irren Blick sucht er das Publikum, geht in die Knie. Ein letzter Fluch, dann ist es vollbracht.
Dem Publikum rollt, wie ein leerer Krug, der Kopf entgegen.
Die Strafe Gottes hat den grausamen Anführer gerichtet.
Er wird auf Ewig in der Hölle schmoren.
Die Karawane und die Jungfrauen sind gerettet, und ein neuer Held geboren.

Ich bin verblüfft, ich wollte eigentlich nicht so viel Aufmerksamkeit erregen.
Sigfried reißt die Arme auseinander und drückte mich, das mir die Luft wegbleibt.
„Freund und Retter, lass uns eine Humpen heben.“

Wir drängen durch die Menschenmenge, am Schank vorbei. Ein kleiner Tisch mit drei Schemeln steht etwas abseits vom Trubel.
Währenddessen lässt er seinen schmächtigen Helfer, mit dem Hut herumgehen und klingende Münzen einsammeln.

Kaum sitzen wir, tauchte die Wirtin auf, mit reichlich Fleischsuppe und mit schweren Weinkrügen beladen.
„Das geht aufs Haus. Für euch nur den Guten, mit Honig gesüßten.“
Sie feuchte ihre Lippen an, lacht und zeigt mir ihre Zähne.
Weiß wie eine Kalkwand sind sie, und alle vorhanden,
das ist wirklich eine Seltenheit in diesen Tagen.

Sigfried beugt sich zu mir herüber.
„Und was sagst ihr?“
„Kann es sein das ihr ein klein wenig übertrieben habt?“ frage ich sarkastisch.
„Wieso?“ er gibt sich verwundert „da waren Räuber und ihr hast mich gerettet. Punkt!“
„Nun gut,“ich fange an, schmunzelnd, ein paar Unstimmigkeiten aufzuzählen „die Karawane
bestand aus euren Eselgespann, euch und Guntar, dem dürren Helfer.
Keine Jungfrauen!
Und es waren ganze zwei Halunken die euch im Schlaf überrascht und an einen Baum gefesselt haben. Zwei!“
Ich erzähle weiter.
„Kaum hörten sie mich kommen, nahmen sie Halsüberkopf Reißaus.
Der Fußlahme versuchte sich auf sein Pferd zu schwingen, schaffte es aber nicht in den Sattel. Ohne auf seinen Herren zu warten setzte sich der Gaul in Bewegung. Immer schneller werdend, den Halunken, der mit einem Fuß im Geschirr hin, nachsichziehend, stürmte er den Weg entlang.
Das Gebrüll des sogenannten Anführers, war noch minutenlang in der Ferne zu hören.“

„Ihr seid schreiend und lärmend aus der Finsternis aufgetaucht, als ob eine ganze Horde los wäre. Kein Wunder das sie Fersengeld gegeben haben.“
„Um die Wahrheit zu sagen, ich bin über eine Wurzel gestolpert.“
Jetzt kugelten wir uns beide vor Lachen.

„Nachdem ich euch befreit habe, erzähltet ihr mir, euer Weg führe euch nach Prag. Und jetzt treffe ich euch hier. Was für eine Überraschung!“
„Nun, nachdem wir uns ja so schnell getrennt hatten, fing es zu regnen an. Bald schüttete es wie aus Kübeln. Der Weg durch den Fluss war, wegen den Wassermassen, für unseren Karren unpassierbar geworden. Da musste ich die Reisepläne ändern.
Also sind wir hierher abgebogen.“

Er deutet auf die Satteltasche die ich bei mir trage. „Und was macht ihr damit?“
Tja, eine gute Frage.
Bei der artistischen Einlage hatte sich die Tasche, nicht ganz freiwillig, von den Räubern getrennt.
„Dem Inhalt nach zu Urteilen gehörte sie jemanden auf Burg Pirkstein,
bevor sie mit dem Halunkenpack auf Reise ging.
Mal sehen ob ich den richtigen Besitzer morgen finde.“

Eine Geschichte jagte die andere. Der Wein lockert unsere Zungen. Im Laufe des fröhlichen Abends wechseln wir zum vertrauterem Du.
Guntar war inzwischen gegangen um nach dem Esel zu sehen.

Ich blickte mich um und bemerkte das wir immer noch im Mittelpunkt der Gespräche standen.

„Da hast du ja was schönes angerichtet,“ klagte ich „du, mit deinem Märchen.“
„Ach was Märchen, das war nur eine freie Interpretation der Ereignisse. Und nur zu deinem Besten!“
Jetzt kam er erst richtig in Fahrt.
„Was wären Helden ohne unsere Lieder? Erst wir lassen sie im Glanz erstrahlen. Ohne uns wäre sie nichts,
nur eine blasse Erinnerung.

Wir, die Barden, sind das Gedächtnis des Volkes,
wir bewahren Ereignisse, Taten und Geschichten für die Ewigkeit.
Unser Spiel dient der Unterhaltung, gewiss, doch sind wir unentbehrlich.“

Er senkt jetzt die Stimme,
„Für die Mächtigen!
Wir sind ihre Augen und Ohren.
Ihr Sprachrohr.
Erst durch uns werden Gerüchte zu Tatsachen.
Wir erzählen ihre kleinen Geheimnisse und verbergen doch die Großen.“
Er wirkt jetzt sehr nachdenklich.

„Wenn man dich so hört, könnte man meinen du seist als Spion tätig.“
Sigfried lacht laut auf. Er beugt sich vor und fährt leise fort „ Man kann mit den richtigen Neuigkeiten durchaus gute Münzen machen, und sie haben mir auch schon so manche Türe geöffnet, aber"
er schaut mir tief in die Augen,
„man sollte wissen wo die Grenze liegt.“

„Du bist gebildet und stammst aus einen vornehmen Haus. Wieso reist du von Ort zu Ort, schauspielerst und bietest Kunst feil?“
„Als vierter Sohn hast du nicht viele Möglichkeiten; im Kloster als Mönch wollte ich nicht enden. Stundenlang Texte und Bibelschriften bei flackernden Kerzenschein kopieren. Verse und Psalmen zitieren. Beten und Fasten.
Hinter dicken Mauern auf die Erlösung hoffen?

Nein, dann lieber in die Welt hinaus!
Es gibt mehr Freuden als nur Gotteslohn.“

Er hebt den Becher und stößt mit einen verschmitzten Lächeln an.
Sein Blick suchte die Wirtin.

„Sie wird dich heute Nacht warm und bei Laune halten.
Das ist einer der Vorteile wenn man eine Berühmtheit ist.
Morgen Abend werde ich auf Pirkstein eine Vorstellung geben.
Du hast gesagt das du auch dort bist.
Dort kann ich mich erkenntlich zeigen. Ich weiß was ich dir zu verdanken habe.“ sagte er nun mit ernster Mine.
Er erhebt sich „Im Pferdestall wartet noch eine Verabredung auf mich.“
er lächelt wieder und zwinkert mir schelmisch zu.

.
.

Epilog

Der Morgen war noch grau und farblos.
Ich machte mich auf den Weg zur Burg Pirkstein.
Langsam den Pfad folgend pfiff ich ein fröhliches Lied.

Aus dem inneren des Pferdestalles tritt der Gaukler heraus.
An seiner Seite eine bärtige Gestalt mit ehemals steifen Bein.
Der Gaukler lacht leise als er auf das Bein zeigt:
„Der Trick mit der Holzschiene hat ja prächtig geklappt.“

„Ja, jetzt noch eine Rasur und er wird mich nicht wiedererkennen.
Aber warum so umständlich?“ fragt der andere zweifelnd.

Das Grinsen des Barden wurde breiter.

„ Man muss alle Figuren in Stellung bringen.
Nur wenn sie auf dem richtigen Platz, zur rechten Zeit sind,
können sie ihre Aufgabe erfüllen.
Diese hier,“
er deutet mit der Hand in Richtung der Burg
„ wird mir noch viel Freude bereiten.“

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Die Straßen sind noch immer durchnässt und schlammig nach dem Unterwetter der letzten Nacht, doch die Wolken sind vorübergezogen und die warme Sommersonne ist zurück. Heinrich ist schließlich in Rataje angekommen, einer sicheren Stadt umgegeben von schützenden Mauern.

Obwohl er nach seinem Marsch von Talmberk zuerst Burg Pirkstein aufsuchen muss, führt ihn sein Durst unmittelbar zur ersten Taverne, in wohliger Vorfreude auf ein kühles Bier. Plötzlich entdeckt er vollkommen unerwartet ein bekanntes Gesicht. Die Züge Wilfried von Rabenbrunns konnte er unmöglich vergessen.

Bemüht, kein Aufsehen zu erregen, huscht Heinrich hinter einem der Holzbalken, die die Decke der kleinen Taverne stützen, in Deckung. Er späht hinter der Stütze hervor und wirft einen verstohlenen Blick auf Wilhelm.
Sechs Männer, Wilhelm, den Sohn des Grafen von Rabenbrunn eingeschlossen, sitzen rund um den Holztisch. Vor jedem von ihnen steht eine irdene Schüssel, in denen ein dicker Eintopf dampft. Zwei der Männer stopfen gierig einen Löffel nach dem anderen in sich hinein, die anderen drei sind vorerst noch damit beschäftigt, ihre Bierkrüge zu leeren. Nur Wilhelm selbst blickt schweigend seine Tischgenossen an.

Nach einem langen Moment des Spähens lehnt sich Heinrich wieder zurück hinter die Holzsäule, atmet tief durch und wendet sich zum Gehen – nur um in das finstere Gesicht eines Mannes, der ihn um eine Handbreit überragt, zu starren. „Wohin denn so eilig, Bursche?“, fragt der Mann und blickt zum Tisch Wilhelms hinüber. „Der Knabe da spioniert Euch aus, Herr!“, ruft er Wilhelm zu und zerrt Heinrich mit festem Griff am rechten Arm zum Tisch hinüber.

Wilhelms Züge verfinstern sich. „Wen haben wir denn da“, knurrt er, als er den ungebetenen Besucher erkennt. Längst sind alle Augen in der Taverne auf Heinrich gerichtet. So viel zu keine Aufmerksamkeit, schießt es ihm durch den Kopf. Unwillkürlich wandert die Hand zur kleinen Ledertasche an seinem Gürtel, wo der Brief für den Baron von Pirkstein ruht. Wenn Wilhelm ihn lesen sollte…

„Ich bin nicht Euretwegen hier, Herr von Rabenbrunn“, sagt Heinrich nach einem kurzen Moment des Zögerns. Das stimmt nur teilweise. Der Brief an den Baron betrifft die Grafschaft Rabenbrunn – und genau deswegen sollte Wilhelm ihn nicht lesen.

„Du hast vier meiner Männer getötet und meinen Bruder verstümmelt, du Wicht!“, faucht Wilhelm ihn an und fährt beinahe quer über den Tisch zu ihm herüber. „Was kümmert mich, warum du hier bist!“ Wilhelms Hand zuckt zum Schwert an seiner Hüfte. „Dein Leben endet hier!“

Ohne nachzudenken, packt Heinrich mit der freien Linken das Messer, das er an seiner Hüfte trägt. Mit einem wuchtigen Stoß treibt er die Klinge bis zum Heft in den ungerüsteten Oberschenkel des kräftigen Kerls, der seinen rechten Arm immer noch fest umklammert hat. Mit einem spitzen Schrei sinkt der Mann zusammen und lässt Heinrichs Arm los, und im selben Moment packt Heinrich das Schwert des Verwundeten, zieht es aus der Scheide und bringt die Waffe zwischen sich und Wilhelm.

_Eins gegen Sech_s, denkt sich Heinrich. Das wird unschön. Er zieht das Messer wieder aus der Seite seines ersten Opfers, steckt es blitzartig in die Scheide an der Hüfte und macht ein paar Schritte zurück. Wilhelms Häscher stehen wie angewurzelt, blicken von ihrem Herrn zu ihrem sterbenden Kameraden und weiter zu seinem Mörder. Zwei Schritte ist Heinrich noch von der Türe entfernt. Noch einen Schritt.

Einer von Wilhelms Häschern springt vor und lässt zwei wilde, kräftige Hiebe auf Heinrich niedergehen. Nur mit Mühe kann er die Schläge parieren, dann versetzt er seinem Gegner einen Tritt in die Magengrube und stößt dem Zusammensinkenden die Klinge durch den Rücken. Wilhelms übrige Schergen haben sich nun ebenfalls erhoben und drängen Heinrich in die Ecke. Die unbeteiligten Gäste in der Taverne ergreifen überhastet die Flucht, und Heinrich weiß, dass es nicht lange dauern kann, ehe die Stadtwache eintrifft._ So lange muss ich durchhalten_, denkt er sich. Irgendwie.

Er pariert den nächsten, wilden Schlag, bindet die Klinge seines Gegners für einen Moment und fasst nach mit der Linken nach dem Messer. In einer blitzartigen Bewegung treibt er die Klinge in die Kehle seines Widersachers.

Nur noch vier. Und Wilhelms Schergen scheinen nicht die mutigsten Genossen zu sein. Jetzt, wo drei der ihren in sich schnell ausbreitenden Lachen ihres eigenen Blutes liegen, erfüllt sie Panik, und sie ergreifen die Flucht vor dem scheinbar unbezwingbaren jungen Mann.

Heinrich holt Luft, zumindest für einen Augenblick. Und dann, als er schon glaubt, davongekommen zu sein, erinnert er sich, dass auch Wilhelm selbst noch hier ist.

Gerade noch rechtzeitig dreht er sich um und taucht, mehr durch Glück als durch eine bewusste Handlung, unter dem wilden, auf seinen Hals gezielten Schwerthieb des Grafensohns hinweg. Den nächsten Schlag kann er nur knapp parieren, er muss sein Messer fallen lassen und mit beiden Händen sein Schwert führen, um den blinden Zorn Wilhelms überdauern zu können.

Hieb um Hieb lässt Wilhelm von Rabenbrunn niederfahren, und mit jedem Schlag, den er pariert, fühlen sich Heinrichs Arme schwerer an, wird sein Atem flacher. Vielleicht kann er noch zehn Hiebe abwehren, vielleicht nur noch fünf, vielleicht nicht einmal mehr den nächsten. Er weicht zurück, will zur Türe, aber Wilhelms Schläge treiben ihn weg davon, in die Mitte des Raumes, zum Tresen. Heinrich steht mit dem Rücken zur Wand. Und dann, mit einem letzten, brutalen Hieb, fegt Wilhelm ihm das Schwert aus der Hand und holt zum tödlichen Streich aus.

„Lass das Schwert fallen!“, ertönt eine herrische Stimme vom Eingang her. Wilhelm fährt herum, und sogar Heinrich, geschunden und außer Atem, schafft es, den Blick zur Türe zu heben. Der dreifarbige Wappenrock kommt ihm bekannt vor. Wenn er nur das Wappen sehen könnte, aber das Licht der langsam untergehenden Sommersonne blendet zu sehr in die dunkle Taverne herein.

Wilhelm rührt sich nicht. Erneut ertönt die Stimme. „Lass es fallen“, sagt die Stimme, jedes Wort langsam, mit kurzen Pausen dazwischen. Heinrich kann Wilhelms Gesicht nicht sehen – erkennt er den Mann? Gehorcht er ihm etwa?

Und dann, nach einem langen, angespannten Augenblick, lassen Wilhelms Finger die Klinge langsam zu Boden gleiten. „Weg von dem Burschen“, befiehlt die Stimme. Wilhelm schnaubt. Er macht einen Schritt weg von Heinrich – und dann, als gerade alles überstanden scheint, zückt er seinen Dolch und rammt ihn tief in Heinrichs Bauch.

Stechender Schmerz zuckt durch seinen Körper. Seine Beine werden schwach, seine Knie geben unter ihm nach. Sein Blick wird trübe. Er sieht schemenhaft, wie der Mann im golden-roten-silbernen Waffenrock Wilhelm niederstreckt. Er sieht eine Fontäne von hellem, heißem Blut, als der Sohn des Grafen von Rabenbrunn zu Boden geht. Der Mann im Waffenrock kommt herüber, Wilhelm erkennt den grünen Drachen auf seiner Brust, er kennt das Wappen, er kennt es, woher nur… Sein Geist wird trübe, es fällt ihm nicht ein…

„Heinrich!“, sagt die Stimme. Der Mann kennt ihn. „Bleib wach, Junge, ich beschwöre dich, bleib wach!“ Er kann nicht, er fühlt sich so müde. Heinrichs Augen werden schwer. Er versucht zu atmen, aber seine Lungen füllen sich nicht recht mit Luft.

„Der Brief…“ stammelt Heinrich plötzlich, fasst mit ungeschickten Fingern an die lederne Tasche an seinem Gürtel. „Für… für den… Baron…“ Der Mann im Waffenrock öffnet die Tasche und nimmt den Brief heraus. „Baron von Pirkstein?“, fragt er Heinrich. Ein schwaches, erschöpftes Nicken ist die Antwort. „Es tut mir Leid, Heinrich“, sagt die Stimme. „Ich hätte früher kommen müssen… Ich hätte schneller sein müssen.“

Heinrich hört die Worte noch, aber sie ergeben keinen Sinn mehr. Eine tiefe Müdigkeit hat ihn überkommen. Sein Kopf sinkt ihm auf die Brust, und selbst das Atmen ist zu anstrengend geworden. Schließlich, ein letztes Mal, atmet er aus, und dann herrscht Stille.

Theobald von Hohenberg erhebt sich und wischt sich das Blut vom Waffenrock. Das Blut des Mörders. Die behandschuhte Hand hebt den Brief, den er von Heinrich erhalten hat. Das Siegel des Königs, kein Zweifel. Eine wichtige Botschaft an einen mächtigen Fürsten, ein mutiger – toter – Bote. Theobald ahnt schon jetzt, dass der Inhalt des Briefes von höchster Wichtigkeit sein muss. Zum Trauern um seinen alten Freund bleibt ihm keine Zeit.

Er hebt das Schwert auf, das er neben dem niedergestreckten Mörder – Wilhelm von Rabenbrunn, wie er an dem Wappen auf seiner Brust, ein schwarzer Rabe auf goldenem Grund, erkennen kann – fallen gelassen hat, wischt das Blut am Umhang Wilhelms ab und führt es zurück in die Scheide.

Als Theobald die Taverne verlässt, hört er scheppernd die Stadtwache nahen. Er zieht die Kapuze seines Umhangs über und geht in die entgegengesetzte Richtung davon. Hier, am Ort des Verbrechens, will er nicht gesehen werden. Stattdessen macht er sich schleunigst auf zur Burg, um dem Baron von Pirkstein vom Tod des Boten durch die Hand Wilhelm von Rabenbrunns zu berichten und ihm den Brief des Königs zu überbringen.

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Der Abend brach bereits über das Land herein und während die Sonne am Horizont verschwand, färbte sie den Himmel purpurrot. Doch noch wärmer als die Sonne selbst wurde Heinrichs Gemüt als er am Eingang der Taverne Tereza seine geliebte Frau stehen sah.

Sie erblickte ihn ebenfalls, ihre großen grünen Augen glänzten vor Freude. Sie war wunderschön gleich dem Tag als er sie zur Frau nahm. Ihre roten Haare schimmerten in der Abendsonne und ihre Sommersproßen zierten ihr weißes niedliches Gesicht.
“Dass ich dich hier wieder sehe, unglaublich”, sprach Heinrich. Beide erquickt vor Freude umarmten sie sich innig.

“Wie lang ist es her mein Liebster?” Nach einer kurzen Pause antwortete er: “Viel zu lang mein Schatz, viel zu lang”.
Die beiden kannten sich seit ihrer Kindheit in Samopesh, wo sie, solange sie denken können, jeden Tag gemeinsam verbachten. Gern erinnert sich Heinrich zurück als sie solch schöne Sommerabende wie heute gemeinsam am Fluß verbrachten und sich lieben lernten.

Sie vermählten sich im Alter von 18 Jahren und Tereza wurde schwanger. Heinrichs größter Wunsch war eine Tochter. Er würde sie nach seiner Großmutter Adela benennen, prahlte er stets überall mit breiter Brust. Sie lebten am Hof seiner Eltern in Samopesh.

Gemeinsam betraten sie die Taverne, aßen, tranken und unterhielten sich. Sehr lange hatten sie sich nicht gesehen. Heinrich war als Kurier tätig. Es gab viel zu erzählen, viel nachzuholen. Die Stimmung war locker und freudig. Andere Gäste blickten ständig fragend in Richtung der beiden. Auch der Wirt trat an den Tisch und fragte Heinrich ob denn alles in Ordnung sei. Heinrich erwiederte: “Ja klar, was soll diese Frage. Wir haben uns Wochen nicht gesehen und dann wie durch ein Wunder trifft man sich hier.” Der Wirt runzelte die Stirn und ging nichtssagend in die Küche.

Nach einigen Stunden und noch mehr Bieren später verschlug es beide nach draußen. “Lass uns wie früher am Bach spazieren gehen.”, sagte Tereza. Der Mond schien hell und Heinrich lies sich das nicht zwei mal sagen.
So gingen sie ein paar Schritte am Bach, der volle Mond schien ihnen den Weg. Ein paar wortlose Augenblicke später liesen sie sich an einer trockenen Stelle am Fluß nieder. Sie küssten sich innig, so wie es nur zwei sich liebende Menschen taten. Sie entledigten sich ihrer Kleider und liebten sich.

Es ist früh am Morgen, kalt und finster. Heinrich riss seine Augen auf. Er lag mitten im Flußbett. Er war schweißgebadet und seine Augen brannten wie Feuer. Ein Stechen ging durch seine Brust und ihm war hundselend. Jeder Atemzug war so anstrengend als hätte er einen Knoten in der Brust. Er blickte umher, nichts und niemand… Tereza war nicht da. Es war neblig und der Morgen schien anzubrechen.

Langsam zu Verstand kommend fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es ist nun mittlerweile sieben Jahreszeiten her als er seine geliebte Frau verlor. Es war an einem kalten Herbstmorgen als Soldaten des neuen Königs durch Samopesh streiften. Wie gar oftmals betrunken und streitwütig. Tereza war trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft am Fluß etwas außerhalb des Dorfes. Sie pflegte es gern, die Wäsche am frühen Morgen zu waschen, wenn der Tag noch still und friedlich war.

Die Soldaten erblickten sie, ihr wunderschönes Antlitz wäre selbst für nicht betrunkene Mannen eines schmachtenden Blickes Wert. Sie näherten sich breiter Brust. Der größere der Dreien, ein grober großer Kerl mit dunklem schwarzen Haar und dichtem Bart, sprach: “Oh, junge Dame, können wir ihnen vielleicht behilflich sein?”

Die Frage wart weniger freundlich gemeint als sie klang, auch Tereza bemerkte dies. “Nein Danke.”, sagte sie. Ihr Herz fing an zu rasen. Nur zu gut kannte sie die Geschichten die man sich über die Soldaten, welche das Land besetzten, erzählten. Schwer erhob sie sich mit ihrem Babybauch um das Weite zu suchen, da packte sie der große am Arm. “Na wo wollen wir denn hin? Oh seht mal Jungs da war schon einer vor uns dran.”, lachte er hämisch und deutete auf ihren Bauch.

Noch bevor sie weglaufen konnte, schnappten sich die beiden Kleineren ihre Arme und hielten sie fest. Einer von ihnen drückte seine schmutzige Hand auf ihren Mund, sodass es ihr unmöglich war durch schreien auf sich aufmerksam zu machen. Der Große zerriß ihr die Cotte, berührte sie unsittlich am Busen und zwischen den Beinen. Es roch nach Alkohol und Zwiebeln als er mit seiner Zunge über ihre Stirn leckte.

Mit aller Kraft versuchte sie sich zu wehren. Ausichtslos musste sie alles über sich ergehen lassen. Als sie völlig entkräftet war, lockerte einer der beiden seinen Griff. In diesem Moment gelang es ihr, mit letzter Kraft, sich das Waschbrett vom Boden zu greifen und dieses dem Großen mit aller Wucht ins Gesicht zu schlagen. Voll getroffen lief ihm Blut aus der Nase und er spuckte einen Zahn aus. Wutentbrannt schlug er ihr ins Gesicht und sie ging zu Boden. Er nahm einen Dolch und stach auf sie ein. Der erste Stich traf sie direkt am Bauch, es folgten weitere Stiche in Bauch und Brust bis sie zu Boden glitt.

Die Soldaten spotteten hämisch: “Das hast du davon du widerspenstige Bauerndirne” und machten sich davon. Der stechende Schmerz in ihr machte es unmöglich nach Hilfe zu rufen. Ihr Atem wurde wässrig, sie fühlte das warme Blut, welches in ihrer Luftröhre hochstieg und sie zum Röcheln brachte. Der Flußlauf färbte sich rot als sich das Wasser mit ihrem Blut vermischte.

In einem Gebüsch nicht weiter als 10 Schritte entfernt saß Ludwig, der 9 Jährige Sohn des Dorfmetzgers, zitternd wie Espenlaub und weißer als Kreide, er hatte alles mit ansehen müssen. Starr vor Angst schritt er mit zitternden Beinen ins Dorf zurück um Hilfe zu rufen.

Heinrich erreichte er als erster. Als sie an den Ort des Verbrechens kamen, war jegliche Hoffnung bereits verloren. Tereza war verstorben und mit ihr ihr ungeborenes Baby.
Heinrich verblieb noch Stunden am Leib seiner toten Frau, hielt sie in seinen Armen. Anfänglichen Tränen folge ein starrer Blick ins Leere. An diesem Tag verlor er alles, was ihm im Leben wichtig war.
Die Soldaten konnten nicht ausfindig gemacht werden. Es waren Hunderte in einem Lager in der Nähe stationiert. Alle in den gleichen Farben ihrer Rüstung gekleidet. Und selbst wenn, hätten Bauern in Kriegszeiten keine Möglichkeiten gehabt, Gerechtigkeit walten zu lassen.

Von der Realität eingeholt lag er am Bach, die Beine halb im Wasser, in seiner linken Hand eine Phiole gefüllt mit Alraun, Bilsenkraut, Nachtschatten und Tollkirsche. Alles samt Inhaltsstoffe, welche den Verstand benebelten und starke Halluzinationen hervorriefen. Seine letzten Taler gab er für solche Tinkturen, um sich zu betäuben, nichts mehr zu fühlen, denn genau das wollte er, nichts mehr fühlen. Sich das Leben zu nehmen dafür war er zu gläubig. Selbstmörder wurden behandelt wie Mörder und Vergewaltiger. Diese werden im Sarg festgenagelt und mit Dornenbüschen überzogen, damit sie nicht in den Himmel aufsteigen konnten. Doch genau das wollte er irgendwann in den Himmel aufsteigen um seine Liebe wiederzusehen.

So streifte er durchs Land und durchlebte immer wiederkehrende Träume seiner Liebe so real, dass er nicht mehr unterscheiden konnte ob das was da gerade geschieht echt ist oder nicht.
Auf wackeligen Beinen stehend, packte er seinen Kram ein, schlug sich den Schmutz von der Kleidung und ging wieder seines Weges, wohlwissend warum er letzten Abend komische Blicke in der Taverne zugeworfen bekam. Er war stets allein und wird es den Rest seines Lebens auch bleiben.

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"Lorentz, Gott sei’s gedankt, Du hast es auch geschafft. Was bin ich froh meinen Vetter an Leib und Leben unversehrt zu sehen“, rief Heinrich durch den Schankraum. Sein Vetter eilte ihm entgegen und sie umarmten sich lange. Leise und mit leicht bebender Stimme sagte Lorentz: “Heinrich, es tut mir so leid um Deine Eltern. Heinrich, hörst Du?“. Erneut flammten die Bilder seiner toten Eltern vor seinem inneren Auge auf. Sein eigner Vater ohne Kopf in der Schmiede am Boden. Seine Mutter in der Küche auf dem Tisch, wo Ihr Blut langsam und schwer von der Tischkante topfte.

Lorentz schob ihn bestimmt in Richtung seines Tisches. „He Herr Wirt!! Ein Krug eures besten Weins bitte!“, rief er über die Schulter, dann nahmen beide Platz. Mit lautem gepolter stellte eine Magd den Krug und zwei Pokale auf den schweren Eichentisch.

„Auf alle, die es nicht geschafft haben. Auf das wir Sie nie vergessen.“ So prostet sein Vetter ihm zu und beide leerten ihre Pokale mit einem Zug. Mit einem spitzbübischen Lächeln legte Lorentz ein paar Würfel auf den Tisch. Und da konnte auch Heinrich nicht widerstehen. Ein Spiel begann, wobei beide für einen kurzen Augenblick die Schrecken der letzten Tage hinter sich lassen konnten.

Ein langer Schrei unterbrach das gesellige Geschwätz in der Taverne. Er kam von draußen und alle reckten ihre Hälse in Richtung der Fenster. Heinrich und sein Vetter, je hart wieder auf dem Boden der Realität aufgeschlagen, rannten nach draußen.

Mehr und mehr Menschen sammelten sich unterhalb der nördlichen Mauer. Heinrich schob sich durch die Reihen der Gaffer die leise murmelnd miteinander flüsterten.
Dann sah auch er was geschehen war. Eine junge Frau lag dort auf den Boden. Blut floss ihr aus Mund und Nase, die Augen weit aufgerissen. Henrich beugte sich zu ihr hinab, als sich ihre Brust ein letztes Mal hob und wie mit einem Schwall Blut das Leben aus ihr wich.
Er drehte ihren Kopf vorsichtig etwas zur Seite um Ihr Gesicht zu sehen. Der Schock kam völlig überraschend, als er sie erkannte. „Mein Gott, es ist Krista, Lorentz ?, Lorentz!“ rief Heinrich suchend in gaffend Menge. Unsanft wurde er plötzlich zu Seite gestoßen.
„Schaut nur alle her was diese Barbaren , unseres achso hochgeschätzten König Sigismund , ihrem Geiste angetan haben. Sie hatte zwar das Massaker von Skelice überlebt, doch leben konnte sie damit nicht …Sie war gebrochen….Schafft sie, um der Gnade Christie willen hier weg und holt den Priester. Mehr könnten wir hier nicht tun.“ Sagte eine der Wachen. Aber so wie diese sprach musste es sich wohl um den Hauptmann von Rataj handeln.

Hilfesuchend schaute sich Heinrich nach Lorentz um. Dieser stand kreidebleich und mit versteinerter Miene neben der toten Krista. Die gleiche Krista die einen Monat zuvor ihnen beiden noch Eintopf mit viel Fleisch in Heinrichs Elternhaus zubereitet hatte.
Der Sinn der Worte, die der Hauptmann eben noch aussprach verstand Heinrich erst jetzt. Krista soll sich selbst umgebracht haben?

Heinrich fasste den Hauptmann am Arm und sprach: „Ich kenne die Frau und sie würde niemals freiwillig das Fegefeuer in Kauf nehmen!“. Wütend fuhr dieser Ihn an: „Hör zu Junge, sie war sonderlich und hat nur noch wirres Zeug geredet. Für mich ist die Sache klar. Wenn du darüber weiter Nachdenken willst, dann kann ich dir auch einen ruhigen Platz im „Loch“ verschaffen……! Und jetzt PACK DICH!“
Lorentz kam auf ihn zu. Ungläubig starrten beide dem Wachtrupp nach, der Krista auf einer Bahre weg trug. Eine ältere Frau schütte einen Eimer Wasser auf den Weg, so dass das Blut heller wurde im Boden zu versickern begann.

Heinrich blickte nach oben, von wo sie herab gestürzt sein musste.
„Lorentz geh Du zum Priester und tu was du kannst, ich werde mal oben auf dem Wehrgang nachsehen.“
Ohne viel Zeit zu verlieren rannte Heinrich um die Taverne herum und dann die steile Holztreppe hinauf. Oben auf dem Wehrgang suchte er die Stelle an der Krista herunter gestürzt sein musste. Merkwürdiger weise fand er auch hier etwas Blut. Nicht viel, aber eindeutig frisches Blut. Und zwischen einer der Dielen lag ein kleiner heller Gegenstand. Heinrich beförderte ihn mit Hilfe seines Messers ans Tageslicht. Ein Blutverschmierter Zahn. Verwundert steckte er ihn ein und sein Blick viel auf den etwas höher gelegenen Nordwachturm. Dieser war immer mit einer Wache besetzt. Er fragte die Wache ob sie etwas geschehen habe. Der Wachmann antwortet nur, dass er nichts gesehen und auch nur den Schrei gehört habe. Und mehr gäbe es dazu nicht zu sagen….

Henrich eilte zur Kirche und von dort durch eine kleine Seitentür auf den Totenacker. Sie hatten Krista neben einem kleinen Schuppen ins Gras gelegt. Der Priester war mit Lorentz in ein wildes Streitgespräch verfallen. „Nein, auf meinem Friedhof werde ich keinen Selbstmörder aufnehmen.“, fauchte der Priester, der einen ganzen Kopf kleiner als Lorentz war. Er riskiere hier auch keine Wiedergänger in Rataj. Und Ja ein Eselsbegräbnis vor der Stadt wäre das höchste was er machen können aber das Fegefeuer könne und werde er ihr nicht ersparen.

Heinrich ließ sie weiter streiten und schaute sich Kristas Gesicht genauer an. Ihr Unterkiefer sah etwas nach links verschoben aus. Die Leichenstarre hatte noch nicht eingesetzt und so konnte er mühelos ihren Mund öffnen. Unten rechts fehlten 2 Zähne. Er hielt den Gefunden Zahn neben die anderen und war sich sicher, dass es einer der ihren war.
„Lasst Sie bitte heute noch hier liegen, und ich veranlasse, dass sie morgen aus der Stadt kommt.“, bat Heinrich den Priester. Lorentz wurde rot vor Zorn und er hatte Mühe ihn von sich zu halten. Der Priester willigte nach kurzem Zögern ein.
Heinrich erklärte Lorentz etwas später was er gefunden hatte und das er glaubte Krista habe sich nicht selbst umgebracht…. Er wolle auf diese Weise nur etwas Zeit gewinnen.

Langsam wieder zur Ruhe kommend entgegnete Lorentz: „Was sollen wir nun Tun?“
„Wir werden nicht zulassen, dass Krista irgendwo versenkt oder verscharrt wird. Das bin ich Ihr und meinem Vater schuldig“, stellte Heinrich klar. Lorentz nickte zustimmend.
Ihm war es gleich merkwürdig vorgekommen, dass der Hauptmann so schnell ein Urteil gefällt hatte und sich seiner Sache so sicher war. „Lorentz, Du gehst zurück in die Taverne und hörst Dich über Krista mal etwas um und ich werde versuchen in der Wachstube etwas herauszufinden. Wir treffen uns bei Sonnenuntergang wieder hier.“, sprach Heinrich und ging in Richtung der Wachstube.

Dort angekommen klopfte an die Tür. Ein älterer Mann in Lederrüstung öffnete ihm und fragte was er wolle. „Ist der Hauptmann da?“, erkundigte Heinrich sich.
„Nein, ist schon wieder etwas passiert?“, fragte der Mann etwas gereizt. Heinrich winkte ab: „Es geht um die Frau die von Wehrgang gestürzt ist. Ich habe Spuren eines Kampfes an ihr gefunden.“
Der alte zog Heinrich mit einem Satz in die Stube und schloss hastig die Tür. „Was redet ihr da für ein Unsinn. Das arme Kind konnte einfach nicht mehr.“
„Es stimmt, es war grausam wie die unsrigen niedergemacht wurden. Aber Sie hätte sich nie Selbstumgebracht!“, widersprach Heinrich.
„Wie meint Ihr das?“, fragte der alte verwundert.
Doch als Heinrich ihm erwidern wollte, flog die Tür auf und der Hauptmann kam herein: „Ihr schon wieder! Sir Johan was will dieses Bürschen hier?“. Der alte Wachmann hob die Schultern und wandte sich ab. Ohne, dass Heinrich auch nur noch ein Wort sagen konnte flog er im hohen Bogen aus der Stube und landete unsanft im Matsch. Leise fluchend entfernte er sich.

Zur vereinbarten Zeit traf Heinrich sich mit seinem Vetter. Voller Neugier fragte er Lorentz: „Was hast Du herausgefunden?“
„Nicht viel. Krista musste als Küchenmagd bei den Soldaten aushelfen. Die Soldaten machten immer anzüglich Scherze über sie. Eine der Wachen soll sogar damit geprallt haben, Ihr Bett geteilt zu haben. Da soll er aber schon ordentlich betrunken gewesen sein. Sonst nichts……“, berichtet Lorentz.
„Hat keiner was gesagt, dass sie wunderlich wurde oder den Verstand verloren hätte?
Wie hieß den der betrunkene Wachmann?“, bohrte Heinrich nach.
„Ich glaube Rolf oder so ähnlich. Aber Du kannst ihn leicht erkennen. Er hat drei dicke Kratzer im Gesicht. War wohl wieder eine Dame zu nahe gekommen.“, schmunzelte sein Vetter.

Heinrich starrt Lorentz an uns erwiderte aufgeregt: „Schau mal unter Kristas Fingernägel ob da etwas ist. Ich glaube Rolf ist wohl unsere Krista zu nahe gekommen…“
„Du könntest Recht haben. Da ist wirklich etwas unter den Fingernägeln.“, stimmte ihm Lorentz zu.
„Zum Hauptmann können wir nicht gehen, der versucht wohl seinen Mann zu decken. Aber ich glaub das Sir Johan mehr von der Sache weiß…… wir müssen Ihn allein sprechen“, schlug Heinrich vor.

Sie postierten sich nahe einem Torbogen. Heinrich ließ die Wachstube nicht aus den Augen. Endlich kam Sir Johan aus der Stube und ging in Richtung der Burg Pirkstein.
Leise schlich er aus seinem Versteck und schloss langsam zu Sir Johan auf.
„Was wollt ihr diesmal?“ fragt Sir Johan in die Nacht und drehte sich dabei langsam zu Heinrich um. Noch in gebeugter Haltung kam er sich jetzt ziemlich dämlich vor und richtete sich auf.
„Sir Johan, ich glaub das euer Hauptmann einen Mörder deckt“
„Sprecht um Gotteswillen leisen und komm ein Stück mit mir“
Heinrich erzählte ihm was er und sein Vetter herausgefunden hatten. Sir Johan sagte: „Rolf konnte seine Finger von so mancher Frau nicht fern halten. Krista hat ihm sogar vor allen Kameraden Mal eine Lektion erteilt. Aber war es wirklich Mord oder hat Krista die Pein nicht mehr ausgehalten.“ Sir Johan rang sichtlich mit sich und fuhr dann unvermittelt fort: „Viel Schlechtes habe ich in meinem Leben getan. So will ich gegen Ende auch etwas Gutes tun. Kommt mit, wir gehen zum Baron.“
„Jetzt um diese Zeit?, die werden uns ins tiefste Loch werfen?“, widersprach Heinrich.
Doch Sir Johan beschleunigte seinen Schritt und er trabte wie ein treuer Gaul hinterher.

Die Wachen am Tor passierten sie ohne Problem. Die Wache an den Privatgemächern des Barons ließ sich nicht so einfach überzeugen. Sir Johan flüsterte einen der Pagen etwas in Ohr worauf dieser kurz nickte und hinter der Wache in einem der dunklen Räume verschwand.
Nach ein paar Minuten kam der Page zurück und bedeutet den beiden ihm zu folgen.

Baron von Pirkstein saß an seiner Tafel und winkte Sir Johan zu sich heran.
„Was gibt es denn so dringliches, das es nicht bis morgen warten kann Sir Johan?“, fragte er.
Der alte Wachmann verbeugte sich und begann dem Baron von Heinrichs Verdacht zu berichten.
„Ich habe von dem Vorfall heute gehört. Und der Hauptmann hat mir versichert es sei Selbstmord gewesen. Aber wenn nicht?..Nunja…WACHE!!!, holt mir diesen Rolf heran. Jetzt gleich!!!“ befahl der Baron in gewohnt gebieterischen Ton.

Heinrich stand reglos im Raum. Nun viel der Blick des Barons auf ihn und er sprach: „Ich hoffe für euch, dass Ihr keinen meiner Wachen grundlos des Mordes bezichtigt“
Bevor er antworten konnte kam Rolf durch die Tür und verbeugte sich.
Sogleich wandte sich der Baron an Rolf: „Hab Ihr oder habt ihr nicht die Magd Krista vom Wehrgang gestoßen?“
„Nein Herr, solch unchristliche Tat würde ich nie tun“, erwiderte Rolf
„Sagt mir, wo habt ihr diese Kratzer im Gesicht her, ein Kampf vielleicht?“ erkundigte sich der Baron.
„Nein Herr, dieses Biest Krista hat mir in der Küche das Gesicht zerkratzt, weil ich sie ermahnte bei der Arbeit nicht zu schlafen.“, erklärte sich Rolf.
Nun stand der Baron auf und erklärte: „Ich kann hier keinen Fehltritt meiner Leute erkennen. So bleibt nur eure falsche Anschuldigung gegen eine meiner Wachen. Und dies werde ich nicht tolerieren!“

Heinrich fasste sich ein Herz und setzte alles auf eine Karte und sprach an den Baron gewandt: „Herr, ich bin mir sicher das Rolf Krista nachstellte und es auf dem Wehrgang zu Kampf kam. Krista wehrte sich nach Leibeskräften und zerkratze Rolfs Gesicht. Rolf schlug ihr mit der Faust ins Gesicht und stieß sie dann über die Balustrade in den Tod.“

„Alles erstunken und erlogen, den Teufel hat sie geritten!!!“, brüllte Rolf dazwischen.
Auf ein Zeichen des Barons fuhr ein starker Fausthieb in Rolfs linke Seite der ihn wieder verstummen ließ.
Heinrich fuhr fort: „Er hat ihr mit bloßen Händen zwei Zähne ausgeschlagen. Schaut seine Hand an. Die Spuren sind deutlich zu erkennen.“
Er wusste nicht ob da überhaupt Spuren an der Hand waren, aber es war der letzte Halm an den er sich klammerte.
Rolf hingegen wurde blass und versuchte sein Hand zu bedecken.
Langsam stand der Baron auf und ging ohne Hast auf Rolf zu. Mit einer schallenden Ohrfeige brachte er Rolf dazu seine rechte Hand für alle gut sichtbar nach vorn zu halten. An den Knöcheln waren zwei tiefe Wunden zu erkennen.
Verärgert rief der Baron die Wachen: „Sperrt ihn weg! Und bringt mir meinen Hauptman her. Er soll mir heut noch Rede und Antwort stehen. Sir Johan Ihr und euer Begleiter seid entlassen.“

Heinrich wandte sich nochmals an den Baron: “Herr, mit eurer Erlaubnis, bitte ich euch Krista hier christlich zu bestatten.“
Verwundert blickte er Heinrich an und sprach dann: „Ich bewundere eure Hartnäckigkeit. Eurer Bitte werde ich nachkommen. Ich habe das Gefühl, das war nicht das letzte Mal, das sich unserer Wege gekreuzt haben…….

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Abschied

Es ist später Nachmittag, die dunkeln Wolken, vom letzten Gewitter, sind noch am Horizont zu sehen. Jetzt meint es die Sonne gut, viel zu gut.
Brütende Hitze liegt über dem Land.
Überall steigt dampfende Feuchtigkeit empor.
Der Weg ist ein einziges Moorastloch.
Ich schaut an mir herunter. Bis zu meinen Knien sind meine Hosenbeine dreckverschmiert. Die Farbe meiner Stiefel kann man nicht mehr erkennen. Rundherum klebt eine zentimeterdicke Lehmschicht an ihnen. Die Kleidung ist feucht und scheint mit meinen Gepäck eine Tonne zu wiegen.
Die klatschnassen Haare hängen mir wirr ins Gesicht. Dumpfer Schmerz breitet sich in meinen Beinen aus.
Ich bin am Ende meiner Kräfte und meine Gedanken sind ein finsteres Loch.
„Schuld,“ ich murmele „meine Schuld“. Ich beiße die Zähne zusammen. Tränen, nein Tränen habe ich keine.
Zorn, ja Zorn, über meine Schwäche, über das Schicksal, ja den fühle ich.
Ohne Atem schleppe ich mich die letzten Meter bis zur Taverne.
Im inneren des Gebäudes blicke ich mich kurz um. Nur ein Raum, ein Feuer und ein Mann, der am Tresen steht.
Mit einen Keuchen stelle ich mich neben ihn.
Wortlos schiebt er mir einen kalten Krug zu.
Meine Hände zittern heftig. Muss mit beiden zupacken um den Krug heben zu können. Ein hastiger Schluck, Schmerz breitet sich im Rachen aus. Wie flüssiges Metall kriecht es in meine Eingeweide. Eiskaltes Bier, meldet mein Gaumen, aber mit einer Menge Schnaps. Der Fremde hat geahnt das ich etwas Stärkeres brauche.
Um meine Kleidung zu trocknen setze ich mich neben das Feuer. Achtlos werfe ich meine Stiefel und meinen Rucksack in der Ecke.
Ohne zu fragen setzt sich der Fremde zu mir.
Mir ist nicht nach unterhalten, darum drehe ich mich in Richtung der Flammen.
Wie hypnotisiert starre ich hinein.
Das knistern des Feuers, das Flackern, ich fixiere die Glutnester.

Rauch steigt auf, und beißt in den Augen.
Der Geruch von verbrannter Haut und Menschenhaaren raubt mir den Atem.
Gehetzt sehe ich mich um. Keine Menschenseele, nur Tod und Verwüstung.
Überall stinkende Tierkadaver.
Ich liege im Graben und robbe Richtung Dorfmitte. Neben mir ein Kind, vielleicht sechs Jahre alt. Seine gebrochen Augen klagen mich an. Mit Grausen wende ich mich ab. Ihm wurde der Schädel eingeschlagen.
Silber Skalice wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Das war kein räuberischer Überfall sondern ein Massaker.

Sie sind noch in der Nähe, man kann es förmlich spüren!
Ich möchte schreien vor Wut und Schmerz.
Nein! Den Gefallen werde ich ihnen nicht tun.
Hoffnung? Ja, die habe ich noch, trotz allen.

Vorsichtig nähere ich mich meinem Heim.
Das Wohngebäude ist nur noch ein Schlackehaufen.
Die Schmiede,… kein Stein mehr auf dem Anderen.
Von der Scheune steht wie durch ein Wunder noch eine einzige Holzwand, der Rest ist ein Raub der Flammen geworden.

Irgendwas muss doch noch zu retten sein!
Der Morgen graut. Bevor es hell wird, muss ich verschwinden.
Noch zögere ich. Gebückt folge ich der Hecke.
Da vernehme ich ein Geräusch. Ich horche angestrengt.
Ja da war was. Ein Husten. Nur ganz leise.

Mit aller Kraft zehre ich an den Eisen. Eine Schmiedezange hilft mir, die Schreinernägel aus dem Holz zu ziehen.
„Mutter?“
Seine Augen schauen in Richtung Brunnen.

Langsam lasse ich einen brennenden Holzscheit, im Kübel, den Brunnen herunter. Zehn Meter bis zur finsteren Wasseroberfläche. Nichts!
Als ich den Holzkübel wieder herausziehe ist der Boden vom Blut rot gefärbt.

Zurück bei meinen Vater schüttle ich nur Stumm den Kopf.
Auch ohne ein weiteres Wort kann ich mir die Ereignisse …vorstellen?!

Nachdem sie Vater an die Scheunenwand genagelt hatten, zehrten sie Mutter zum Brunnen, fesselten sie und vergingen sich stundenlang an ihr. Irgendwann hatte sie keine Lust mehr. Was macht man mit einen Spielzeug wenn man es nicht mehr braucht? Man schmeißt es weg.
Sie schnitten ihr die Kehle durch und warf sie in den Brunnen.

Nicht nur, das Vater langsam ausblutete, er musste sich das ganze Ansehen. Es bereitete ihnen ein besonderes Vergnügen ihn so zu foltern.

Vater bewegte die Lippen. Seine Stimme war nur noch ein Hauch. Ich beuge mich herab. Sein Wispern verstummt. Trotzdem hatte ich seine letzten Wunsch verstanden.
Würde ich ihn erfüllen können?

Das Leichengift im Brunnenwasser würde dafür sorgen das keiner sich in den nächsten Monaten oder Jahren hier wieder ansiedeln konnte.

Die Schmiede zerstört, das Wasser vergiftet, das Anwesen niedergebrannt. Hier hielt mich nichts mehr.

Mit der schweren Last auf den Schultern krieche ich durch das Dickicht. Ich blicke nicht mehr zurück.
Wenigstens er soll ein anständiges Begräbnis bekommen. Auch wenn ich ihn bis ans Ende der Welt schleppen muss.
Doch im Geiste höre ich ihn fragen „Wo… warst… du? Sohn?“
Jedes mal!
Immer!
„Wo… warst… du?“
Es dämmert und mir graut.
Schon hundert mal. Jede Nacht.

Doch diesmal ist es anders.
Das Feuer knistert leise im Kamin. Es flackert fröhlich und erhellt den Raum. Wohlige Wärme breitet sich in unserer Küche aus.
Ein Lächeln erscheint auf Mutters Gesicht. Ihre Augen leuchten wie kleine Sterne. Ihr Mitgefühl und ihre Güte lassen sie jünger erscheinen als sie ist.
Hinter ihr steht mein Vater. Ein Bär von einen Mann. Mit 50 Jahren ist er wahrscheinlich immer noch der stärkste im Dorf. Seine Augen richten sich wohlwollend auf mich.
Mit einem Arm hält er Mutter an der Hüfte. Den anderen breitet er aus. Sie beide kommen mir entgegen.
Mutter nimmt vorsichtig meinen Arm und zieht mich heran. Ihr warmen Hände spüre ich an meinen Wangen als sie mir einen Kuss auf die Stirn gibt.
Vater umklammert uns jetzt beide. Ich sehe die Träne in seinen Gesicht.
„Danke, danke für alles.“ sage ich.
Sie sagen nichts,
sie drücken mich nur, lange.

Mir ist etwas übel. Der schwarze Schleier vor meinen Augen lüftete sich.
Ich hebe den Kopf, der auf der harten Tischplatte liegt.
Etwas verwirrt und orientierungslos schaue ich mich um.
Langsam fixierte ich die Gestalt die mir gegenüber sitzt.
Sie ist völlig entspannt und schaut mich interessiert an.
Der Fremde spricht langsam und betont,
„Hattest du,…“
er zögerte einen Augenblick,
„ einen Traum?“
Ich denke über die Frage nach.
„Einen Traum? Nein. Es war etwas sehr persönliches. Nichts über das ich reden möchte.“
Die Antwort scheint ihm zu gefallen. Er nickt leicht, und bedrängt mich nicht, sondern spielt gedankenverloren mit einen kleinen Glasfläschchen. Ein Rest von bläulicher Flüssigkeit schimmert darin.
Langsam steckt er es in seine rechte Gürteltasche ein.
„Manchmal muss man die Vergangenheit ruhen lassen,“
er fixierte mich mit seine Augen,
„um eine Zukunft zu haben.“
Täuschte ich mich oder hatten seine Pupillen einen rötlichen Schimmer?
Das war mir vorher nicht aufgefallen.
Höflichkeitshalber versucht ich ein Gespräch anzufangen, und erkundige mich nach seinen Reiseziel.
Das er hier nicht lange bleiben würde, und nur auf der Durchreise war, das war deutlich zu sehen.
Betont langsam, als ob er nach den richtigen Worten suchen würde, richtet er sich auf.
„Es ist schon spät.
Du,“ er zeigt auf mich, „hast noch einen weiten Weg.“
Die Taverne hatte sich inzwischen mit Leuten gefüllt. Es war draußen schon finster.
„Verrate mir wenigstens euren Namen, Sir.“
Er dreht sich noch einmal zu mir um. Seine Narbe über dem Auge bemerke ich erst jetzt.
„Meine Freunde nennen mich Geralt.“
An der Tür, bevor er das Gebäude verlässt, rufe ich ihm noch einmal nach,
„Werden wir uns wiedersehen?“
Die Dunkelheit verschluckt ihn, trotzdem höre ich seine Stimme.
„Kein Abschied ist für immer!“

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“Die Straßen sind noch immer durchnässt und schlammig nach dem
Unterwetter der letzten Nacht, doch die Wolken sind vorübergezogen und
die warme Sommersonne ist zurück. Heinrich ist schließlich in Rataje
angekommen, einer sicheren Stadt umgegeben von schützenden Mauern.
Obwohl
er nach seinem Marsch von Talmberk zuerst Burg Pirkstein aufsuchen
muss, führt ihn sein Durst unmittelbar zur ersten Taverne, in wohliger
Vorfreude auf ein kühles Bier. Plötzlich entdeckt er vollkommen
unerwartet ein bekanntes Gesicht…”

Das Licht ist schummrig und der Schein der wenigen Fackeln die den Raum
erhellen wirft lange Schatten, die wie Geister über die Wände,Krüge und
Besucher der Taverne tänzeln. Es ist schwer das Gesicht zu erkennen,
doch solch eine Gestalt erkennt man egal, wie schlecht die Bedingungen
sind. “Recht klein aber muskulös das kann nur Karl sein” denkt er sich.
Heinrich geht auf sie zu, lehnt sich mit dem Rücken an die Theke, neben
der die zusammengesunkene Figur steht und räuspert sich:“was bist du
denn so erregt?”. Der Mann dreht seinen Kopf zu Heinrich. Sein Gesicht
ist nun durch den Schein der Kerzen schwach beleuchtet und seine Augen
glänzen. Es ist tatsächlich Karl, der Bauer, bei dem Heinrich sein Ross
gekauft hatte. “Zieh Leine!”, schnauzt er. “Warum bist du denn so
verärgert?” Fragt Heinrich etwas erschrocken von der unerwartet forschen
Antwort. “Alles geht den Bach runter mit diesem Dorf! … Nur noch
Feiglinge !”. Heinrich sieht den Mann hinter der Theke fragend an. Es
war Jan, der Besitzer der Taverne. Er meint:"Er ist immer noch auf das
ganze Dorf sauer weil er der Meinung ist, dass wir daran schuld trügen,
dass vor einem Monat seine älteste Emilia von Banditen bei einem
Überfall auf seinen Hof verschleppt wurde ".

“Seid ihr doch auch ! Und Schlappschwänze noch dazu !”

Jan beugt sich über die Theke zu Heinrich und flüstert:" Er meint, dass
wir ihm nicht schnell genug zu Hilfe kamen, dabei ist sein Heim
mindestens eine Halbe Stunde zu Pferd entfernt". “Vier waren es”,
murmelt Karl derweil "ich werde sie töten… Alle vier! Als Vergeltung
für das, was sie mir und meiner Tochter antaten oder noch Vorhaben! “.
Heinrich geht um Karl herum, setzt sich neben ihn an den Tresen, zeigt
dem Wirt, er möge ihm bitte ein Bier geben und fragt:” wieso sind die
Leute hier alle “Schlappschwänze”? ". "Ich habe das Lager der Banditen
ausfindig gemacht, da sie aber zahlenmäßig überlegen sind, kam ich
hierher um mir Verstärkung zu holen, doch keiner dieser Männer hier hat
die Ehre und den Mut einem alten Bekannten in der Not zu helfen! …
Nicht einmal wenn es darum geht ein Fräulein zu befreien “. “Du brauchst
also einen Begleiter, der dir im Kampf gegen die Banditen hilft? Ich
könnte dir da helfen aber im Gegenzug will ich 2 Silber Taler und drei
Stein Brot “. “Abgemacht” sagt Karl glücklich und streckt Heinrich die
Hand entgegen. Dieser schlägt ein :” wir werden es diesem Abschaum
zeigen! “. Nach einem stärkenden Mahl aus Haferbrei und einem Stück
Schinken verlassen die zwei die Taverne wieder. Als sie die Tür öffnen
sind ihre Augen erst einmal von der Sonne geblendet da sie sich an die
Dunkelheit des Hauses gewöhnt hatten. Karl holt seine Kampfausrüstung
und sein Ross vom Stall hinter der Taverne, der eigentlich nur aus zwei
Pfählen und einem Wassertrog besteht. Er ist zwar eigentlich für die
Pferde von Durchreisenden gedacht, aber das ist er ja auch. Heinrich
hatte sein Pferd, neben dem er meistens lief um sich stets in Form zu
halten, mitsamt der Ausrüstung direkt vor der Tür der Taverne an das
Bein einer Bank gebunden. Mit einer gekonnten Bewegung schiebt er die
Tragetaschen, die vorher vom Sattel aus zu beiden Seiten herunter
hangen, ohne dass etwas herunterfällt, hinter den Sattel sodass er sich
sogleich mit einer schnellen Bewegung hinaufschwingen kann. Nach ein
paar Minuten treffen die zwei sich vor der Taverne und Heinrich fragt
belustigt :” hast du verlernt aufzusteigen oder warum hast du solange
gebraucht?”. " Ich hab uns einen Gefallen getan”, antwortet er
freundlich "ich habe uns noch ein Leib Brot mitgebracht. ". “Aber woher
hast du das?” fragt Heinrich. "Das Brot lag zum Abkühlen auf dem
Fensterbrett der Küche der Taverne " meint Karl und fügt schnell hinzu:“
ich habe selbstverständlich Geld anstelle des Leibes platziert… Und
zwar mindestens das doppelte!”. "Zumindest haben wir nun etwas
Verpflegung " murmelt Heinrich und zeigt dem Bauern mit einer
Handbewegung an vor zu reiten und ihm den Weg zu weisen. Sie reiten
gemächlich Wiesen und Felder und später durch einen Wald. Als man den
Waldrand schon sehen kann, hält Karl plötzlich an und steigt vom Pferd. "
Dort vorne auf der Wiese neben dem Waldrand ist das Lager “sagt er mit
gesenkter Stimme. Daraufhin meint Heinrich:” am besten warten wir auf
die Dunkelheit um anzugreifen, denn dann schlafen sie teilweise ". “Das
ist eine vortreffliche Idee! Wir werden sie aus dem Hinterhalt angreifen
und sie dann auf direktem Weg zur Hölle schicken! Dann lass uns hier
ein Lager aufschlagen!”. Karl schiebt ein paar Zweige zur Seite und
macht so einen Platz zwischen zwei Bäumen frei. Heinrich nimmt das
Kettenhemd vom Rücken des Pferdes und hängt es über einen herabragenden
Ast. Dann nimmt er sein Schwert und seinen Bogen und lehnt sie gegen den
Baum auf seiner Seite. Karl läd derweil auch seine Ausrüstung ab und
bindet beide Pferde an einen kleinen Baum. Nun da das Lager gemacht ist,
setzen Heinrich und Karl sich zwischen die zwei Bäume und lehnen sich
an ihnen an. So warten sie bis es dunkel ist, währenddessen sie das Leib
Brot verspeisen. Als die Dämmerung einbricht fängt Karl an, leise
Geschichten und Mythen zum Besten zu geben. Als es schon dunkel ist und
die zwei das Feuer des Lagers der Banditen sehen können, zischt Heinrich
plötzlich Karl an, sodass er leise wurde und auch das erblickt, was
Heinrich dazu brachte ihn zu unterbrechen. Einer der Banditen-
vielleicht die Nachtwache - war in den Wald gegangen um sich dort, wie
es aussieht, zu erleichtern. Heinrich hebt eine Hand Pfeile auf und
nimmt den Bogen an sich. “Wir haben jetzt die Gelegenheit einen von
ihnen zu töten, vielleicht sogar ohne das es jemand merkt!” flüstert er
und schleicht so in Richtung des Banditen, dass er immer hinter Heinrich
ist. Karl schnappt sich seinen Dolch und pirscht sich auch an die Wache
heran, denn er will helfen falls etwas schief geht. Heinrich nimmt sich
einen Pfeil, spannt die Sehne und schießt in Richtung der Mannes. Der
Pfeil schnellt an der Schulter des Opfers vorbei und landet raschelnd im
Unterholz. Der Bandit bemerkt dieses Rascheln zwar, doch sieht es nicht
als Gefahr, da es im Wald der Tiere wegen andauernd raschelt. Heinrich
spannt den Bogen ein zweites Mal und schießt. Diesmal trifft der Pfeil
direkt in den Hinterkopf und bleibt tief stecken. Das Opfer fällt
augenblicklich ohne einen Ton von sich zu geben auf den Boden. Karl, der
sich wenige Meter entfernt in einem Busch versteckt hatte läuft
vorsichtig zu dem Körper und überprüft, ob er Tod ist. Nachdem er sich
dessen versichert hat, zieht er den Pfeil aus dem Kopf und geht zurück
zum Lager.“Guter Schuss, oder?” Begrüßt Heinrich ihn dort mit
triumphierender Stimme.

" Volltreffer " freut sich Karl leise und gibt den Pfeil zurück. “Lass
uns in den Angriff übergehen” flüstert Heinrich etwas später

" vielleicht erwischen wir sie im Schlaf". Karl, der ein
leidenschaftlicher Kämpfer ist, stimmt zu, nimmt sich sein Schwert und
steckt sich seinen Dolch zwischen seinen Gürtel und seinen Körper
während Heinrich sich das Kettenhemd überstreift und sich mit seinem
Schwert und einem kleinen Beil ausrüstet. So ausgerüstet schleichen sie
in Richtung Lager. Dort angekommen sehen sie, dass die restlichen 3
Banditen schlafen und Emilia, die entführte Tochter, an einen Baum neben
dem Lagerfeuer, um das die Entführer herum liegen, gefesselt ist. Karl
kniet sich neben einen Banditen und flüstert:“zur Hölle mit dir !” und
schneidet ihm mit dem Dolch die Kehle auf. Dieser öffnet die Augen, doch
bekommt dank des zerstörten Kehlkopfes nur noch ein leises Stöhnen
heraus. Das Blut der Hauptschlagader spritzt aus dem Körper heraus.
Geschockt von dem grausamen Anblick des halbtoten, ausblutenden Körpers
fängt Emilia an zu Kreischen, so laut, das man denken könne, dass sogar
ganz Rataje ,obwohl es weit weg war, es gehört hätte. Selbstverständlich
wachen davon auch die noch schlafenden Banditen auf und sind ehe
Heinrich und Karl sich versehen auf den Füßen und haben Waffen in der
Hand. Der kleinere ist mit einem Kurzschwert und der größere, kräftigere
mit einem Zweihänder bewaffnet. Noch bevor der kleinere Heinrich
angreifen konnte, hatte dieser bereits Blitzschnell mit einer schon
hundertfach geübten, flüssigen Bewegung sein Beil vom Gürtel gelöst und
es mit voller Wucht mitten in die Brust des Gegners gejagt. Durch die
Kraft des in der Mitte der Rippen steckenden Beils taumelt der verdutzte
Bandit nach hinten, stolpert rückwärts über seine Ausrüstung und fällt
in das Lagerfeuer, das ihn mit züngelnden Flammen empfängt und lodernd
verschlingt. Emilia schreit der erneuten Gewalt wegen weiterhin wie am
Spieß. Der übrig gebliebene Entführer holt aus und schwingt sein
Schwert auf der Kopfhörer von Karl, welcher sich in letzter Sekunde
duckt um der tödlichen Klinge zu entweichen. Noch in der selben Bewegung
rammt er seinem Angreifer den immer noch blutverschmierten Dolch in den
Fuß, sodass dieser laut aufschreit. Währenddessen zieht Heinrich sein
Schwert und versucht den Kopf seines Feindes zu treffen. Dieser pariert
den Schlag jedoch gekonnt und schlägt seinerseits zu. Der Schlag trifft,
aber das Schwert gleitet durch das Kettenhemd einfach nur an Heinrich
herab und schützt ihn so vor einer Verletzung. Da der Bandit mit
Heinrich beschäftigt ist, rappelt sich Karl auf, zieht sein Schwert und
sticht es mit aller Kraft in den Rücken des Entführers seiner Tochter.
Der letzte verbleibende Feind taumelt kurz und wird dann von der Gewalt
eines Schwerthiebes von Heinrich zu Boden gestreckt. Als der letzte
Feind besiegt ist, rennt Karl zu seiner weinenden Tochter und befreit
und tröstet sie. Heinrich sammelt währenddessen seine Waffen auf und
nimmt die Geldsäckchen der Banditen an sich. Gemeinsam gehen sie zurück
zu ihren Pferden und beladen sie. Auf dem Rückweg durch die Dunkelheit
reiten Emilia und Karl auf den beiden Pferden und Heinrich läuft, wie er
es oft tut, nebenher. So reisen die zum Hof des Bauern, wo sie nach
einiger Zeit vollkommen übermüdet und Hungrig ankommen. Nach einem
kurzen Mahl geht Emilia schlafen und Karl bietet Heinrich einen
Schlafplatz in der Scheune an. Dieser nimmt dankend an und legt sich
daraufhin weich auf Stroh gebettet zur Ruhe. Am nächsten Morgen wacht er
vom köstlichen Duft eines Frischen Brotes auf, was ihm von Emilia unter
die Nase gehalten wurde. " ich habe Ihnen das als kleines Dankeschön
für ihre Taten gemacht. Ich bin Ihnen auf ewig dankbar!". Er nimmt das
Brot und geht mit ihr ins Bauernhaus. Nach einem prächtigen Frühstück,
ja schon fast Festmahl, meint Karl:" ich bring dir noch schnell die
vereinbarte Bezahlung!". “Warte mein Freund!” rief Heinrich, denn Karl
war bereits aufgesprungen " ich will nichts! Für mich ist dieser Anblick
einer glücklichen Familie Lohn genug". “Ich werde für immer tief in
deiner Schuld stehen. Falls du irgendwann Hilfe benötigst bist du hier
immer willkommen” sagt Karl dankbar. Heinrich redet noch ein bisschen
und macht sich danach auf den Weg zu seinem eigentliche Ziel: der Burg
Pirkstein.

ENDE

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Heinrich öffnet die Tür der alten Taverne und trat ein. Überall wird getrunken, gespielt
und laut gelacht. Heinrich geht zum Tresen und bestellt sich ein Bier, nachdem der
Wirt eingeschenkt hatte verzog Heinrich sich mit dem Bier in eine ruhige Ecke
in der Hoffnung sich von seiner Reise etwas zu erholen und sein Bier ungestört
genießen zu können. Er nahm den ersten Schluck, man was für ein gutes Bier,
schön kühl so wies sein muss. Als er zum zweiten Schluck ansetzen wollte hörte
er aus unmittelbarer Nähe eine Stimme „Heinrich?
Bist du es?“ flüstern.

Die Stimme war Heinrich vertraut, er ließ seinen Blick durch die Taverne schweifen, „Hier drüben.“, Heinrich blickte nach drüben und sah in einer Ecke eine Person mit ins Gesicht gezogener Kapuze auf dem Boden sitzen. Heinrich stand auf und ging zu diesem mysteriösen Fremden hinüber.
Als Heinrich vor dem Fremden stand offenbarte sich ein altbekanntes Gesicht für
Heinrich „Franz bist du es?!“ fragte
Heinrich erschrocken? Ihm gegenüber saß ein Mann der sein rechtes Bein verloren
hatte, Lumpen am Körper hat und einen ungepflegten Bart trug. „Ja ich bins“ antwortet der Mann. „Was ist mit deinem rechten Bein passiert?“ Fragte
Heinrich besorgt, er bestellte noch ein Bier für seinen alten Freund Franz und
setzte sich zu ihm auf den Boden. „Los
erzähl schon was ist passiert?“ fragte Heinrich neugierig. Er sah wie sich Franz‘s
Mine traurig verzog „Vor zwei Tagen
wurden wir nachts von einer Diebesbande überfallen, ich dachte erst es wäre nur
ein einzelner Dieb und stach ihm meinem Dolch in den Rücken, tragischer Weise waren
es ein paar mehr Eindringlinge, einer schlug mir von hinten einem dumpfen
Gegenstand auf den Hinterkopf. Ich ging zu Boden. Kurz darauf sah ich ganz
verschwommen wie sie Maria und Valentin aus dem Haus zerrten. Mir wurde schwarz
vor Augen.“ Valentin ist Franz’s neunjähriger Sohn. „Das ist ja schrecklich!“ gab Heinrich empört von sich. „Ich kam wieder zu mir als ich das Knistern
eines Feuers vernahm, das Diebesgesindel hat auf der Flucht auch noch mein Haus
in Brand gesteckt! Ich rappelte mich auf und kämpfte mich krabbelnd in Richtung
Haustür als mir kurz vor der Tür ein brennender Deckenbalken aufs rechte Bein
viel. Es war ein höllischer Schmerz das kannst du mir glauben, der Balken hat
mein rechtes Bein fast komplett zertrümmert, mit dem Dolch musste ich unter
Höllenquallen restliche Hautfetzen die meine Bein am Körper hielten
zerschneiden, bis ich schließlich die Haustür erreichte und mit letzter Kraft
das Haus verlassen konnte. Kurz nachdem ich mich aus dem Haus gerettet hatte
brach auch schon der letzte Deckenbalken zusammen und das gesamt Dach stürzte zusammen,
wäre ich noch ein paar Minuten länger im Haus gewesen wäre das mein sicheres
Grab geworden.“ Franz machte eine Pause und trank hastig ein paar Züge von
seinem kühlen Bier. Heinrich war ganz gespannt wie es denn nun weiterginge, war
aber auch sichtlich berührt von der Geschichte. Franz und er kannten sich schon
von Kindstagen auf, sie wurden sehr schnell beste Freunde. Heinrich erkannte
dass Franz bereits Tränen in den Augen hatte. „Nachdem mein Haus also nun hin war und meine Frau und mein Sohn von
den Dieben verschleppt wurden verarztete ich so gut es ging meine Wunde, suchte
mir eine geeignete Gehhilfe und zog anschließend nur mit dem was ich am Leibe
trug in diese Taverne um Hilfe zu suchen. Nur leider arbeiten dieses
Sauftrottel nicht für einen Krüppel der wie ein Bettler aussieht und nicht mal
eine Goldmünze dabei hat.“ Erneut trank er ein paar Züge. „Franz, du darfst jetzt bloß nicht den Kopf
in den Sand stecken! Gibt es irgendetwas was ich für dich tun kann?“ „Ich will meine Frau und mein Sohn wieder
bei mir haben, mehr will ich gar nicht!“ stutzte Franz unter Tränen hervor.
„Ich werde dir deine Frau und deinen Sohn
wiederbringen, das verspreche ich dir!“ stießt Heinrich voller Eifer
hervor. „Achso? Und wie stellst du dir
das vor? Willst du es allein mit einer ganzen Diebesbande aufnehmen??“ gab Franz
verärgert von sich. „Ich suche mir ein
paar tapfere Männer und dann werde ich den Banditen zeigen mit wem sie sich
angelegt haben, in dieser Taverne sollten sich ja ein paar brauchbare Männer
finden lassen“ Heinrich versuchte die schlechte Laune von Franz mit
optimistischen Lösungsvorschlägen zu heben doch das war gar nicht so einfach. „Allerdings weiß ich noch nicht womit ich
sie bezahlen soll…“ ergänzte Heinrich trüb. „ABER JA, NATÜRLICH!“ schrie Franz hervor, alle Blicke waren nun
auf die beiden gerichtet, Franz blicke zu Heinrich und konnte sich ein kleines
Lachen nicht verkneifen. „In meinem
Keller befindet sich auf einem Schrank eine Schatulle mit meinen Ersparnissen, das
sollte reichen um ein paar Männer bezahlen zu können, wenn du Glück hast haben
die Diebe die Schatulle übersehen.“ Franz hatte wieder seinen
zuversichtlichen Blick im Gesicht, so wie Heinrich es von ihm gewohnt war. „Sehr gut dann machen wir das so!“ schlug
Heinrich ein. Er suchte sich in der Taverne ein paar kampferprobte Männer und
verabschiedete sich danach von Franz. Er brach mit den Söldnern zu Franz‘s Haus
auf. Nach ein paar Stunden zügigen Fußmarsches erreichte die Gruppe das
abgebrannte Haus, das Unwetter vom Vortag hatte die restlichen Flammen gelöscht.
„Ihr da, räumt mir den Weg zum Keller
frei!“ befahl Heinrich zwei Männern. Als der Schutt beiseite geräumt war stieg
Heinrich nach unten, er erkannte den Schrank den Franz beschrieben hatte
sofort, er musste sich sogar auf einen Stuhl stellen um sehen zu können was sich
auf dem Schrank befand und tatsächlich befand sich dort eine eingestaubte
Schatulle. Heinrich zog sie vor und öffnete sie, wie Franz sagte war sie voller
Goldmünzen. Er schob die Kiste wieder zurück und ging nach oben zu seinen
Leuten. Von Franz’s Haus aus sah man im Wald eine Rauchwolke aufsteigen,
Heinrich vermutete dort das Lager der Diebe. Er pirschte mit seinen Leuten im
Dickicht langsam in Richtung des vermeintlichen Diebeslagers vor. Hinter einem
abgeknickten Baumstamm in der Nähe des Lagers versammelte sich die Gruppe um
Heinrich. „Also Männer, es scheint so als
ob wir diese Schweinepriester gefunden haben. Wie es aussieht schlafen sie
gerade und wir werden dafür sorgen dass sie jetzt ihren ewigen Schlaf antreten
werden verstanden?!“ flüsterte Heinrich. Die Männer nickten lautlos, einige
zogen bereits blutrünstig ihre Schwerter. „Gut
dann wollen wir mal!“

Heinrich schwang sich über den Baumstamm und stürmte mit
seinen Männern in das Lager, scheinbar hatten die Diebe sich betrunken, denn einige
lagen auf dem Waldboden und grunzten vor sich hin. Plötzlich ertönte ein
Signalhorn, ein Wachposten muss Heinrich und seine Männer entdeckt haben. Die Diebe
die gerade noch geschlafen hatten sprangen durch das Signalhorn geweckt
blitzschnell auf, schnappten sich ihre Waffen und stürmten Heinrich und seinen
Männern entgegen. Heinrich war klar in der Unterzahl, hatte er sich doch mit
dem Überraschungsmoment auf seiner Seite siegessicher gefühlt doch dieses
Gefühl kippte schnell als plötzlich aus allen Richtungen Diebe herbeieilten die
scheinbar in der Nähe des Lagers Wache schoben oder dort geschlafen hatten.
Heinrich schnappte sich einen Wurfspeer der im Boden steckte, entzündete ihn im
Lagerfeuer und warf ihn mit aller Kraft in Richtung des Anführers der Diebesbande
der auf einigen Fässern Wein aus sicherer Entfernung den Kampf beobachte, der
Speer durchbohrte den Bauch des Anführers geradlinig, der Anführer brach mit
schmerzerfüllter Mine auf den Fässern welche Feuer fingen zusammen, einige
Diebe erkannten nun, dass sie gegen gut ausgerüstete Söldner im Nahkampf keine
Chance haben würden und ergriffen die Flucht. Die wenigen nun noch verbliebenen
Diebe hatten aufgrund der Rauchentwicklung durch das sich schnell ausbreitende Feuer
Sichtprobleme, Heinrich ergriff die Gelegenheit und suchte nach Maria und
Valentin während sich seine verbliebenen Männer um die restlichen Männer des
Feindes kümmerten. Heinrich fand Maria und Valentin an einen Baum gefesselt. Er
durchtrennte die Seile und setzte die beiden auf ein Pferd der Diebe und wies
sie an den Wald zu verlassen und am abgebrannten Haus auf ihn zu warten. Kurz
darauf rief einer von Heinrichs Männern „Das
war das letzte Diebesschwein!“ und zog sein Schwert aus dem Körper eines vorhin
liegenden Diebes. Die Gruppe kehrte zum abgebrannten Haus zurück, dort warteten
Maria und Valentin wie vereinbart. Heinrich holte die Schatulle aus dem Keller
und bezahlte die Überlebenden Söldner. Gemeinsam machten sie sich auf zur
Taverne. Vor der Taverne wartete Franz bereits sehnsüchtig auf seine Familie.
Valentin rannte seinem Vater vor Freude zur Begrüßung in die Arme und umarmte
ihn, seiner Frau gab er einen Kuss. „Heinrich,
wie kann ich dir das nur jemals danken?“ gab Franz schluchzend hervor. „Dafür sind Freunde doch da.“ erwiderte
Heinrich zufrieden. „Was machen wir jetzt
mit dem Pferd?“ fragte Heinrich. „Ach
das brauchen wir nicht, behalt es dir ruhig als Dankeschön.“ antwortet Franz
freudestrahlend. Heinrich übergab seinem alten Freund noch die Geldschatulle
mit den verbleibenden Münzen von denen sich die Familie noch etwas
Reparaturmaterial für das Haus leisten konnte. Nachdem sich die beiden alten
Freunde verabschiedet hatten stieg Heinrich auf sein Pferd und machte sich auf
den Weg zu Burg Pirkstein.

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Schon immer waren die Straßen zwischen Talmberk und Burg Pirkstein schlecht gewesen, doch das gestrige Unwetter hatte die Straßen nahezu unpassierbar gemacht. Fuhrwerke und Ochsengespanne blieben in dem schlammigen Morast stecken, und die Menschen mussten sich andere Wege zu ihrem Ziel suchen. Bald aber schon hätten die Wege sich wieder verbessert, denn die Sonne strahlte unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel herunter. Und dann wären die Wege wieder passierbar für alle Reisenden. Missmutig zog Heinrich seine Stiefel aus dem Schlamm. Er war nun schon stundenlang querfeldein über Wiesen und Felder gegangen, ein Fehler, wie er jetzt erkannte. Die Wiesen und Felder glichen beinahe schlammigen Sümpfen, die jeden in ihren sumpfigen Morast ziehen wollten. Mit einem überraschten Laut stolperte Heinrich über eine Baumwurzel und fiel mit dem Gesicht in einen Kuhfladen. Mühsam stand er auf und wischte sich den Kuhfladen mit seinem Hemdärmel grob aus dem Gesicht. Angewidert knurrte er, es stank fürchterlich. Er stank fürchterlich. Und er hatte Kot im Mund. Ein miserabler Tag. Doch ein ordentlicher Schluck in einer der zahlreichen Gasthäuser und Tavernen könnte seine Moral noch heben. Doch es waren bisher noch keine in Sicht, nicht einmal ein kleines Dorf, überall nur Menschenleere Felder und Wiesen, vereinzelt auch ein paar Gehöfte. Zeit, wieder auf eine Straße zu gelangen und in zivilisiertere Gegenden zu reisen. In zivilisierte Gegenden mit Gasthäusern und Spelunken. Er spuckte aus, verfluchte sein verdammtes Pech und marschierte weiter. Lange marschierte er, bis sich die Sonne am Horizont in ein blassrosa Licht färbte und lange Schatten warf. Als er fast schon dachte, er müsste die Nacht unter den Sternen schlafen, sah er am Horizont eine Stadt. Golden glänzten die strohgedeckten Dächer in der untergehenden Sonne auf, und die Bäume rauschten in der abendlichen Brise. Vielleicht, so dachte Heinrich, finde dort einen Ort für die Nacht. Die Blasen an seinen Füßen schmerzten, doch er ging weiter. Es war nicht mehr weit. Apfelbäume standen wie eine undurchdringliche Mauer um die Stadt, die selber von einer meterhohen Mauer aus Stein beschützt wurde. Es roch nach frisch umgepflügter Erde, nach Brombeeren und Lavendel. ,Ein gutes Stück Land´´, so dachte Heinrich, ,So friedlich, und voller Stille.´´ Er trat auf die Straße und näherte sich dem Tor. Bauern gingen an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten und brachten ihre Ernte auf den örtlichen Markt. Die Mauer sah alt aus, verwittert und mit Moos bewachsen, doch noch immer schützte sie diese Stadt. Wachen standen am Tor, ihre Rüstungen waren rostig, doch ihre Piken glänzten. Gelangweilt winkten sie ihn durch das Tor. Schmutzig waren die Straßen, voller Unrat, und die schiefen Häuser ragten bedrohlich in den Himmel. Es stank, doch es war der Gestank des Lebens, der typische Geruch einer jeden Stadt.
,Sagt guter Mann, wo finde ich hier einen Ort, an dem ich meine Kehle befeuchten kann?´´, fragte Heinrich einen Bauern, der einen Ballen Wolle auf der Schulter trug.
,Am Marktplatz gibt es eine kleine Schenke mein Freund, mit dem besten Bier in ganz Rataje,´´ antwortete dieser und ging weiter.
,Ich bin also in Rataje,´´ dachte Heinrich überrascht. Er hatte nicht erwartet, so weit in den Süden zu geraten.
Doch seine trockene Kehle meldete sich, und Heinrich machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Eng waren die Straßen, und vor allem schlecht. Ausgetreten von den vielen Füßen, die jeden Tag über sie hergingen, bildeten sich schnell Mulden, in die dann bei Regen das Regenwasser sammelte, und dann die Straße malträtierte. Es dauerte nicht lange, und Heinrich stand auf einem großen Marktplatz. Hier herrschte ein gewaltiger Lärm, gewaltiger, als überall sonst in ganz Rataje. Händler boten lautstark ihre Ware feil, lockten Kunden an, und verkauften ihre Waren von Tieren bis hin zu Werkzeugen. Rataje war ein geschäftiger Ort, doch er war arm, und das spiegelte sich in der ganzen Stadt wieder. Heruntergekommene Häuser, Bettler und Krüppel überall auf der Straße. Doch ein Haus am Marktplatz erregte ganz besonders Heinrichs Aufmerksamkeit. Es war die örtliche Schenke, lachen tönte aus der geschlossen Tür heraus, und erscholl noch lauter, als Heinrich die Tür zur Schenke öffnete. Der Raum war dunkel, als er eintrat. Es brannten zwar einige Kerzen und ein Feuer am Kamin, doch sie konnten nicht gegen den Rauch und den Gestank ankämpfen, der hier womöglich schon über Jahre hinweg festsaß. Heinrich sah sich um, und konnte seinen Ekel kaum mehr verbergen: Es war eine heruntergekommene, womöglich sogar arme Schenke. Die Fenster und Tische waren so verdreckt, dass sie ihre ursprüngliche Farbe im Laufe der Jahre verloren hatten. Gelb und versifft, starrten sie in die heruntergekommene Schenke. Schimmel überzog die Wände, und auf den Bänken schlief betrunkenes Gesindel, während um sie herum gefeiert und getrunken wurde. Ratten huschten über den Boden, und labten sich an heruntergefallenen Speisen und verschütteten Getränken. Es war ein gottverlassener Ort in einer verarmten Stadt, doch gab es hier, nach dem Bauern, das beste Bier in ganz Rataje. Doch Heinrich kamen Zweifel. Wäre dies ein Ort, an dem es das beste Bier einer Stadt gäbe, wäre er doch bei weitem lebendiger gewesen, als er es eigentlich gerade war. Nur eine Handvoll von Trinkern lachte und trank, doch viele Bänke und Tische waren nicht besetzt.
,Was wünschst du dir, mein Junge?´´, fragte eine alte, hässliche Frau.
,Danke, ein Bier bitte,´´ erwiderte Heinrich stotternd, überrascht, angesichts der grotesken Hässlichkeit der Alten. Schwarze Zähne blickten aus einem kleinen verhutzelten Gesicht, während ihre alte, ledrige Haut von Warzen überseht war. Heinrich verfluchte erneut, und nicht zum letzten Mal in seinem Leben, sein Pech und setzte sich auf irgendetwas. Doch er hatte nicht hingeguckt, wohin er sich setzte, und so ertönte ein lauter Schrei. Heinrich hatte auf einmal das Gefühl, schwerelos durch die Luft zu fliegen und er flog quer durch den Schankraum. Einer der verdreckten Tische beendete schließlich Heinrichs Flug genauso abgrubt, wie er begonnen hatte. Sterne tanzten vor Heinrichs Augen, und doch sah er, wie fast alle der Trinker eiligst aufstanden und zur Tür hinaus flüchteten. Benommen stand Heinrich auf, und sah zu seinem Entsetzen, dass er sich wohl aus Versehen auf einen wahren Riesen gesetzt hatte. Angriffslustig blitzten die Augen des Hünen unter zotteligen Haaren hervor. Sein Brüllen war bestimmt meilenweit noch zu hören. Erstaunlich schnell für einen Mann seiner Größe sprang er Riese auf und ließ seine rechte Faust in Heinrichs Magengrube niedergehen. Jedweder Atemluft seiner Lungen beraubt, ging Heinrich japsend zu Boden. Grollend setzte der Riese seinen Fuß auf Heinrichs Brust und Nagelte ihn am Boden fest. So, zwischen Hammer und Amboss geraten, konnte Heinrich sich nicht ein bisschen bewegen. Natürlich versuchte er es, doch der Riese war zu stark. Langsam beugte sich der Hühne zu seinem Opfer hinunter, ließ sich Zeit, um jeden Augenblick seines raschen Sieges auszukosten. Er ballte seine Hand zu einer Faust und lachte dabei. Ein langes, grausames Lachen. Doch dieses Lachen…Es kam Heinrich auf eine seltsame Art und Weise bekannt vor. Als hätte er es schon einmal gehört, vor vielen Jahren. Seltsam vertraut war dieses Lachen, und auch der Riese kam ihm bekannt vor, als hätte er… hätte er, oder hatte er? Er wusste es nicht. Und doch vermutete er es. Und auf einmal schwieg der Riese, und betrachtete den am Boden liegenden neugierig, wie jemand, der ein Insekt betrachtet. Und auf einmal stellte Heinrich sich seinen Bezwinger ohne seine langen Haare und den bärtigen Bart vor. Und er erkannte ihn. Doch der Riese erkannte ihn nicht und ließ seine Faust in Heinrichs Gesicht fahren. Heinrich konnte nur noch: ,Lutz…?´´, sagen, sah das überraschte Gesicht seines Kontrahenten und dann traf ihn die Faust, ein kurzer Schmerz und dann wurde es um ihn dunkel.

Kühles Nass weckte ihn plötzlich auf. Kalt war es, und ließ ihn erschauern. Hustend und Prustend richtete er sich auf, nur um zu erkennen, dass es der Riese war, der einen Wassereimer über ihm ausgeleert hatte. Heinrichs Kopf schmerzte, und er fühlte Blut an seiner Wange. Probehalber öffnete und schloss er den Mund, doch zum Glück war nichts gebrochen, doch der Schmerz war schier unerträglich. Er blinzelte überrascht, als der Riese ihm seine Hand entgegenstreckte, als wolle er sich für den Vorfall entschuldigen. Und jetzt erinnerte sich Heinrich auch wieder.
,Lutz…?´´, fragte er den Riesen zaghaft.
,Jawohl Heinrich,´´ erwiderte Lutz und fügte hinzu: ,Verzeih mir, das mit deiner Wange, ich habe dich nicht wiedererkannt.´´
,Spar dir deine Entschuldigungen, alter Junge. Du hast sie schon als Kind nicht ernst gemeint.´´
,Jaja, ich erinnere mich, wie ich dich immer verprügelt habe, und du dann immer zur Schürze deiner Mutter gerannt bist.´´
,Und dir hat sie dann immer mit dem Kochlöffel eins übergebraten´´, erwiderte Heinrich lachend, ,Wo warst du die ganze Zeit Lutz?´´
,Nun, ich war mal hier und mal da…´´, sagte Lutz wage.
,Und wie hieß nochmal das Mädchen mit dem du aus dem Dorf weggerannt bist?´´
,Anna, die Pest hat sie geholt.´´
,Das tut mir leid mein alter Freund.´´
Heinrich griff zu einem herrenlosen Krug, und sagte: ,Auf Anna!´´
Lutz, griff auch zu einem Krug und sagte auch ,Auf Anna!´´ Eine Träne versickerte in Lutz Bart. Schweigsam betranken sie sich die ganze Nacht, bis zum Morgengrauen.

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Es war erst früher Nachmittag, aber als die Türe der Taverne vor mir aufschwang, strömten mir Gelächter, Gespräche und vereinzelter Gesang – der übliche Lärm eines vollen Wirtshauses – entgegen. Mein Blick wanderte durch den Raum, auf der Suche nach einem freien Tisch, an dem ich mich in Ruhe von meinem anstrengenden Marsch erholen konnte. Der Geruch von gebratenem Fleisch stieg mir in die Nase und ließ mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ich musste nicht in meinen Beutel sehen, um zu wissen, dass sich darin nicht genug Groschen für eine warme Mahlzeit befanden, aber welche Schankmagd konnte meinem Charme schon widerstehen?
Ich erspähte einen freien Tisch in der hintersten Ecke des Raumes und betrat das Wirtshaus. Meine schlammigen Stiefel hinterließen Spuren auf dem staubigen Boden der Taverne, aber das scherte mich wenig. Erschöpft sank ich auf einen der Schemel an dem freien Tisch. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr mich meine bisherige Reise ausgelaugt hatte. Meine Vorfreude auf ein herbes Helles stieg mit jeder Minute.
„He, wird man in diesem Saftladen auch bedient?“, rief ich dem Wirt ungeduldig zu, als nach einigen Minuten immer noch keine Bedienung an meinem Tisch erschienen war.
Der Wirt, ein stämmiger Mann mit Vollbart und einer dreckigen Schürze, runzelte die Stirn und rief einer Schankmagd im Hintergrund etwas zu, das nicht gerade freundlich klang. Sofort eilte das junge Mädchen herbei, doch sie erstarrte im Lauf. Auch ich war wie vom Blitz getroffen. Sie fasste sich als erstes wieder.
„Heinrich.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie überwand die letzten Schritte bis zu meinem Tisch und ließ sich auf dem Schemel neben mir nieder. Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und betrachtete es aus allen Richtungen als könnte sie nicht glauben, dass es wirklich ich war. Auch ich konnte es nicht fassen, sie hier zu sehen.
„Ich dachte, du wärst…“, hauchte sie, das unaussprechliche nicht zu Ende denken wollend. „Das Feuer… Es hat so viele dahingerafft.“
Nun fand auch ich meine Stimme wieder: „Elisabeth, du glaubst nicht, wie erleichtert ich bin, dich hier lebendig zu sehen. Ich hatte die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, irgendeine Menschenseele aus Silber Skalitz jemals wiederzusehen.“
„Mir ging es ebenso. Bist du denn wohlauf?“ Sie musterte mich mit besorgtem Blick, doch die Sorge wich Erleichterung als sie auf den ersten Blick keine äußeren Verletzungen feststellen konnte.
„Um mir mach dir keine Sorgen, aber wie geht es dir?“, erwiderte ich. Elisabeth sah sich vorsichtig um, ob uns jemand beobachtete, dann hob sie den Rock ihres Gewandes und zeigte mir ihr linkes Bein. Die Haut an ihrem Bein sah lederartig aus, stellenweise schälte sie sich und war mit Blasen übersät. Kaum hatte ich einen Blick auf ihr Bein erhascht, ließ sie den Rock auch schon wieder sinken. Es gehörte sich nicht, dass ein junges Mädchen in der Öffentlichkeit ihren Rock hob, vor allem nicht vor einen fremden Mann.
„Als ich den Brand bemerkt habe, war es mitten in der Nacht. Das Haus stand bereits lichterloh in Flammen. Ich wollte in das Zimmer meiner Schwester, aber ein brennender Balken stürzte herab und klemmt mein Bein ein. Der Weg zu meiner Schwester war versperrt und ich konnte mich vor Schmerz kaum mehr rühren. Alles was mir blieb, war, mich durch den Hintereingang hinauszuschleppen und mich aus dem Dorf zu retten. Für meine Familie kam alle Hilfe zu spät“, berichtete sie mit zitternder Stimme, die von Schmerz und Wut erfüllt war. Noch nie hatte ich sie so sprechen gehört. Natürlich nicht. Selbst wenn wir uns außerhalb des Wirtshauses ihrer Eltern getroffen hatten, kokettierte sie immer noch mit mir wie eine Schankmagd mit ihrem Kunden. War sie früher selbstbewusst und liebreizend, so war sie nun gezeichnet und verletzlich. Diese Seite von ihr zu sehen, ließ meine Zuneigung für sie nur noch wachsen.
„Auch meiner Familie ging es nicht besser. Wäre es nicht um die Müllerstochter gewesen, so hatte ich vermutlich auch nicht überlebt. Aber weil ich überlebt habe, bin ich heute hier. Ich bin hier, um meine Familie und unser gesamtes Dorf zu rächen. Mein nächster Halt ist die Burg Pirkstein. Dort soll sich Wiederstand gegen die Cumanen regen. Ich werde mich ihnen anschließen und unsere Familien rächen.“
Elisabeth sah mich aus furchterfüllten Augen an. „Heinrich, du bist den Cumanen gerade erst davongekommen. Du wirst doch nicht sofort wieder dein Leben auf Spiel setzen wollen.“
„Elisabeth“, erwiderte ich eindringlich, „ich muss. Ich kann sie nicht ungeschoren davonkommen lassen, nach allem, was sie getan haben. Nach all dem Leid, das sie verursacht haben. Sie müssen für ihre Taten bezahlen.“
Elisabeth ergriff mit ihren zierlichen Fingern meine Arme und sah mich aus großen braunen Rehaugen an, in denen sich einst so viel Spaß spiegelte. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag vor dem Feuer. Es war ein strahlend schöner Morgen gewesen und Elisabeth hatte sich im Wald vor mir versteckt. Ich hatte sie gejagt und als ich sie schließlich erwischte, hatte sie vor Spaß gequiekt und ihre Augen hatten so viel Freude ausgestrahlt. Nun waren sie sehr ängstlich und ich konnte ihre Traurigkeit sehen. „Heinrich, ich habe Angst um dich. Ich kann nicht dich auch noch verlieren.“
Der Blick den sie mir zuwarf, rührte mich tief in meinem Herzen und ich begann zu zweifeln. Was wenn es gar nicht meine Mission war, die Räuberbande zur Strecke zu bringen? Wenn es mehr als nur eine glücklich Fügung gewesen war, dass gerade ich und Elisabeth überlebt hatten? Sollte ich mein Glück und unsere gemeinsame Zukunft wirklich auf die Probe stellen und mein Schicksal abermals herausfordern? Ich senkte den Blick, um mit klarem Kopf über diese Entscheidung nachzudenken. Ich mochte meine Augen abwenden, doch ich konnte meine Ohren nicht vor den Worten verschließen, die mein Herz schrie, wenn ich nur daran dachte, Elisabeth für eine Sekunde den Rücken zuzukehren.
„Bleib bei mir, Heinrich“, bat Elisabeth mit zarter Stimme. Ich blickte auf und sah Angst und Hoffnung gleichermaßen in ihren Augen schimmern.
„Wie könnte ich gehen, nun da ich dich wiedergefunden habe, meine Liebste?“, flüsterte ich heiser.
„Oh, Heinrich“, wisperte sie und schlang ihre Arme um mich. Ihr lieblicher Duft stieg mir in die Nase, als sie näher kam, und ich zog sie an mich, bis unsere Lippen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss trafen. Ein Kuss, der mehr war als nur das Verlangen zweier Liebender. Dieser Kuss war ein Versprechen.

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Und wir haben Einsendeschluss. Nun möchten wir natürlich wissen, wer der glückliche Gewinner ist!
Da dies ein Community Wettbewerb ist, wird die Community den besten Schreiber küren.
Bitte schreibt keine Geschichten mehr, sondern wählt euren favorisierten Autor aus der unten stehenden Auswahl.

Diese Wahl wird am 7. März um 11 Uhr Vormittag geschlossen. Wir werden die Simmen auszählen und den Gewinner feiern.
Jede Geschichte die jetzt noch in den Thread gepostet wird, wird gelöscht werden, da sie nicht mehr in der Zeit war.

  • Morus
  • Blacksmith
  • Mathias327
  • WASFUERZEUUUUUCH
  • Urquhart
  • skyrunner
  • Obseti
  • LordVonundzu
  • Athanor
  • GridGirl

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