Was braucht ein gutes RPG?

Fürs Voice-Acting stehe ich auch zur Verfügung. Ich habe @TobiTobsen zu einem britischen VO-Studio einige Infos gegeben, weil ich vor Ort war und gesehen habe, welche neuen Technologien sie verwenden, vor allem im Bereich des Facial MoCap. Beeindruckend, darf aber dazu nicht mehr sagen bzgl. dem MoCap. Aber was richtig genial ist, ist die Aufnahme über Headset. Damit kann der Voice Actor sich verbiegen und drehen, Freude und Leid gestikulieren, ohne dabei dauernd den Abstand zum Mikro einhalten zu müssen, denn das bewegt sich beim Headset ja immer mit. Also definitiv kann man dort richtig gute Qualität erwarten. Deswegen wurden auch sämtliche neue Telltale Games Titel dort aufgenommen. Und der Leiter des Studios ist ein äußerst sympathischer Kerl. Er hat sogar ein paar Schwerter gezeigt und demonstriert, wie man z.B. auf Schiffen mit einem Säbel kämpfen muss, um effektiv damit umgehen zu können. Wichtigste Aussage von ihm: Schwerter machen keinen Lärm, wenn man sie richtig einsetzt, und für jede Schwertgattung braucht es einen anderen Umgang (was Warhorse Studios ebenfalls umsetzen wird), um eine tötliche Waffe zu sein.

Wenn es ein Schnellreise-System gibt, dann hoffentlich so etwas wie die Taxifahrt bei GTA IV, gerne auch enorm beschleunigt und mit zufälligen Events wie Begegnung von Reisenden, Räubern und Religiösen. Einer der Jans vom Warhorse Team hat mir z.B. Darklands empfohlen, ein mittelalteliches Uralt-DOS RPG. Dort kannst du dich auf der Karte umher bewegen und auf diverse Personen treffen und auch über Handlungen entscheiden. Vor allem die Religiösen zocken einem dauernd Geld ab.

Wasserwege… nun ja, dafür musst du erst mal Wasser haben, dass durchfahren werden kann. Nur weil es Stellen in Flüssen gibt, die befahrbar sind, heißt das noch lange nicht, dass die ganze Strecke von einem Ort zum anderen dafür ausgelegt ist. Bisher sehe ich das nicht als Option, wenn sich nichts an dem Flussverlauf ändert.

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trotz genialer Techik, stellt euch das nicht zu einfach vor. Da braucht es mehr, als nur eine tolle Stimme (eigene Erfahrungen)

Für das “Schnellreise-System” würde ich auf das Original zurückgreifen. M & B machte das doch schon in der Ur-Fassung sehr ordentlich, incl. Zeitbeschleunigung. Die Karte war grottig, aber selbst das hat dem Spielspaß keinen Abbruch getan. Besser als zuviel Gefummel oder Langeweile.

Ich stelle es mir nicht einfach vor. Anweisungen eines Voice Directors umzusetzen kann kompliziert sein. Es ist viel wichtiger, dass man Tonalitäten und gewisse Effekte in der eigenen Stimme gezielt und gekonnt einsetzen kann. Man muss nicht hundert Stimmen beherrschen, aber zumindest seine Stimme kontrollieren können.

…man muß NUR seine Stimme beherrschen können. Das ist für sich schon ein Beruf. Soll ja außerdem kein Kasperle-Theater werden :slight_smile:

Naja ich bin gut darin mich in gewisse Rollen hineinzuversetzen.
Bin zum beispiel n gutes Johnny Depp double… und das nicht nur im Voice-Acting! :sunny:
Wäre mal n Traum für nen NPC zu sprechen :blush:

Beste Story, die ich von dem Voice Director des besuchten Studios gehört habe: Ein Game Director kam ins Studio und war total unzufrieden mit dem Voice Actor (war ein äußerst teurer und guter Voice Actor), dessen Betonung usw. nicht ganz seinen Vorstellungen entsprach. Also hat der Game Director quasi vorgesagt, wie er es gerne haben wollte und der Voice Actor hat es genauso nachgesprochen, also Betonung, Stimmlage usw. passten haargenau. Daraufhin wurde der Game Director wieder pissig, woraufhin der Voice Actor genervt folgendes zu dem Game Director gesagt hat: “Ich habe es genau so wiedergegeben, wie Sie es gesagt haben. Wenn Sie nicht wissen bzw. nicht erklären können, was sie wollen, dann halten Sie ihren Mund oder ich gehe einfach und Sie sprechen die Rolle ein.” Danach war der Game Director still und hat keine Kritik mehr von sich gegeben.

Bei einer abendlichen Veranstaltung mit Speis und Trank erzählte jemand eine ähnliche Story bzgl. Inkompetenz leitender Positionen. Das Beispiel war, dass ein Producer sich ein Musikstück angehört hat und gemeint hat:“Mir gefällt die Flöte nicht. Können wir die nicht einfach wegmachen?” In dem ganzen Stück war nicht eine einzige Flöte zu hören. Aber es gibt ja den tollen Producer-Fader, der nichts, aber auch gar nichts am Sound ändert. In diesem Fall wird dieser einfach heruntergezogen und das Musikstück wird nochmal gespielt. Kommentar vom Producer:“Klingt jetzt viel besser.”

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:slight_smile: kommt mir irgendwie bekannt vor… :slight_smile: :slight_smile:

…wobei die Hirarchien beim Film ähnlich sein dürften, wie bei Spielen. Komparsen, Kleindarsteller, Sprecher - alles niederes Fußvolk. Selbst der hinterletzte Lampenhalter am Set ist “mittlere Ebene” und würde in Drehpausen NIEMALS mit niederem Fußvolk gemeinsam speisen. Und wenn “Director” oder “Assistant” vor einer Berufsbezeichnung steht, ist das die Liga “Gott” bzw. “Herrscher des Universums”. Unter Regisseuren und den bekannteren, sehr guten Schauspielern gibt es dann schon wieder viele erfreuliche Ausnahmen. Insgesamt macht eine Produktion aber viel Spaß, verdienen lässt sich zwar nix, aber man lernt interessante Leute kennen. Und man sieht sich hinterher im Kino oder TV :slight_smile: respektive, hört sich im Game.

Also ich währe ja für Gronkh als Voice actor :smiley:

Ich nicht. Auch wenn er schon ein paar Rollen sprechen durfte, war ich von den Synchros (zumindest den mir bekannten) nicht begeistert. Es gehört mehr dazu als nur ein paar Zeilen ins Mikro zu sprechen, man muss die Rollen leben. Habe mir das von Chaos auf Deponia mal angehört und entweder versagt da der Voice Director oder der Voice Actor.

Bei der deutschen Synchro wäre mir wichtig daß die Dialoge flüssig sind, sich also so anhören als ob sich da A mit B tatsächlich unterhält. Oft entsteht der Eindruck daß die Sprecher ihren Part einzeln für sich abgearbeitet haben. Das Ganze hört sich dann im Dialog wie “zusammengeklebt” an weil Tonlage und Wortbetonung ( besonders am Satzende ) einfach nicht passen. Keine Frage, 'ne Synchro ist eine andere Baustelle als die Originalvertonung in englisch und ein RPG ist kein Film. Trotzdem ist meine Erwartungshaltung da zugegeben recht hoch.

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Also ich schau Grade auf Youtube das interview mit dem Heiko Klinge zu The Witcher 3 das die da in drei Teilen hoch geladen haben. Und wenn das alles wirklich zu 100% so stimmt wie das da erzählt wurde dan haben die Jungs von CD Projeckt Red sich da eine ganze Menge zum Thema Realimus einfallen lassen. Und unser gelibter Henry dürft um den Angepeielten RPG Realismus Trohn mit Gerald hart zu kämpfen haben. Zwei beispiele zum thema inventar: Geralts Pferd wird Satteltaschen haben (können) in dem er zeugs zwischenlagern kann, und das was Gerald so in seinem Inventar mit sich herumschleppt wird man auch zum teil an der Spielfigur sehen können(seine Schweter, tränke zeugs ect ect ect). So habe ich das verstanden. Ich finde das auf jden fall eine hervoragende und vorallem sehr Realistische idee, die ich gern auch in KC sehen würde. Das könnte dan beispielsweise so aussehen das man an seinem Pferd nicht nur Satteltaschen sondern auch vorn am Sattel Waffen hatt die man im Kampf ziehen kann wie Zb hier die beiden Pistolen http://www.kyrisser.de/info-dateien/kueriss1.JPG bei dem Kürassierer.

Oder eben das die Fackel aus der Alpha Version (wann kommt eigentlich das Update?:slight_smile: ) kennt das die nicht einfach irgendwo verschwindet sondern meinetwegen hinter den gürtel auf den rücken geklemmt wird. und vieleicht wenn man da einen ganzen batzen dieser dinger hatt 3-4 Stück das die dan vieleicht auch mal raus rutschen wenns zuviele sind. Solche dinge eben:)

Ja, ja, jaaaaa !!! Thomas Plch (pardon für die Schreibweise) aber THOMAS PLCH for President ! :slight_smile:
http://www.pcgames.de/Kingdom-Come-Deliverance-PC-258174/Specials/Interview-Special-Teil-5-Kuenstlich-intelligenter-Ehebruch-und-denkende-Tueren-1156484/

meine - und die Gebete vieler Spieler wurden erhört. Eeeeendlich! Bin total aus dem Häuschen :slight_smile: und gespannt auf die Umsetzung :wink:
Wenn´s so wird wie´s klingt, Urheberrecht nicht vergessen !!! :wink:

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Stimmt schon…das hört sich echt fantastisch an…und die Simulation der NPC läuft überall weiter,…auch beim TimeSkip…bin gespannt wie groß eine “Savegame” später mal wird… :smile:

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…braucht vermutlich eine eigene externe Festplatte :slight_smile: Aber das wär´s wert, ne? :wink:
Nach dem Interview hab´ ich den Eindruck, hier wird Spielkunst auf perfektem Niveau geschaffen. Habe halt nach wie vor die Befürchtung, dass 1400 zu weit fortgeschritten und damit für solch ein Projekt uferlos wird. Aber - das Team ist fleissig, wer weiss…Bin jedenfalls schwer beeindruckt ! Auch wenn ich überhaupt kein RPG-Fan bin, ist das KS-Geld in´s richtige Team geflossen und gut angelegt :wink:

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Das auf alle Fälle, die KI ist grade in einem Rollenspiel das wichtigste und obwohl Kingdom Come hervorragend aussieht, scheint die Grafik nicht das Hauptaugenmerk in dem Spiel zu sein, sondern die KI und die Spieltiefe und das ist genau richtig so.
Dazu bekommen wir das ganze Spiel dann auch noch mit einer interessanten Story, das Daniel Vávra gut schreiben kann hat er ja mit dem Preisgekrönten Mafia eindrucksvoll beweisen. Ich glaube wir bekommen hier die beste Lebenssimulation die es bisher je in einem Spiel gegeben hat.
Und das dieses Spiel ausgerechnet aus Tschechien kommt tut dem Titel besonders gut, von welchem anderen Team sonst auf der Welt hätte man ein Spiel mit solcher Tiefe noch rechnen können? Da stimmt einfach die Zusammensetzung im Team.
Die Ziele sind abitioniert, aber wenn das nur halbwegs das wird was sie so planen, dann bekommen wir hier wirklich einen wegweisenden Titel vorgesetzt, denn mit einer gut funktionierenden KI wird das Mittendringefühl die Immersion sehr stark werden.
Wir können da wirklich mal gespannt sein was daraus wird, bisher sehe ich selbst keine Gründe für Zweifel, schon die K.I. in der Alpha ist extrem stark, auch wenn sie noch alles andere als ausgereift ist, aber man erkennt schon jetzt das sie einiges drauf haben wird.

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mmhhh, ja, also, mit der Story hadere ich noch. Die ist sicher gut, hat aber vermutlich in Sachen Zugänglichkeit (Henry damals - gesteuerter Henry von heutigem Spieler) einen gewaltigen Spagat zu vollziehen. Die Henry-Story basiert ja wohl auf einer tatsächlichen regionalen Begebenheit und jener Henry hat sich nach den damals gültigen Regeln verhalten. Deshalb ist dessen Story “so”. Mit dem heutigen (modern geprägten) Kenntnisstand und dem rückwirkenden Überblick auf Geschichte (die für Henry ja noch nicht bekannt war), könnten wir als Spieler völlig andere Strategien verfolgen. Vermutlich würden viele das auch wollen und fragen : "Mist, warum so umständlich? Gibt doch einfachere Wege"
Mafia liegt da schon “näher dran” an unserer Zeit, es fällt leichter, diese Regeln nachzuvollziehen. Diese Geschichte ist uns bekannt und findet ja auch in der Gegenwart diverse Fortsetzungen.
Sehe Act 1 eher als Funktionsmodell und als Test. Die wirklichen Freiheitsgrade sind mit Story - vermutlich - nicht spielbar, warten wir´s ab. :wink:

In jedem Fall von einem osteuropäischen Team, stimmt. Denke, das Fingerspitzengefühl des Leaders bei der Auswahl seines Teames spielt die entscheidende Rolle. Da hat Dan ein feines Händchen bewiesen. Für diese Zeit braucht es Einfühlungsvermögen und Herzblut bei der Umsetzung. Westeuropäer sind da inzwischen vermutlich zu “mathematisch geprägt” :slight_smile: (was konzeptionell kein Nachteil sein muß) aber eben für Atmosphäre den Gau darstellt :flushed:
Apropos Team, werden wir einige auf der diesjährigen GC kennenlernen??? :wink:

Also ich glaube nicht das es eine Große Rolle spielt aus welchem Teil Europas das Entwickler Team kommt. Der Kulturelle/Mittelalterliche Hintergund ist überall auf dem Kontinent gegeben. Wir sind alle( In Europa und auch darüber hinaus) mit den Geschichten von Rittern großgeworden die sich auf dem Schlachtfeld oder im Turnier gegenüberstanden. Ich habe lediglich meine zweifel das ein Team mit einem US Amerikanischen Kulturhintergrund das so ohne weiteres Leisten könnte. Aus Japan würde ich soein Projekt übrigens mal sehr gerne sehen. Ein Nüchternes Rollenspiel ohne die inzwischen Japano typischen Übertreibungen und ohne Anime, in der zeit der Ritter, äh Samurai:) Aber das ist eine andere Geschichte. Und ap pro pro Geschichte. Du greifst da bestimmt zu hoch tomtom. Henry wird sicherlich ein Fiktiver Karakter in einer Fiktiven Geschichte sein die sich an die Ereignisse in jener Zeit und gegend anlehnen wird. So wie bei den AC titeln. Ich kann mir nicht vorstellen das sich zu jener zeit jemand die mühe gemacht hatt die Biografie eines Dorfschmieds zu verfassen. Von daher wird Henry bestimmt das Leben eines Mannes führen wie es wohl zu jener zeit ausgesehen hätte. Ich kann mir jedenfals nicht vorstellen das die Jungs Henry ohne Ritterschlag an Tunieren Teilnemen lassen oder er gar anschließend zur Party beim König eingeladen wird. Ich denke ehr er wird vieleicht beim Kampfspielen fürs Fußvolk neben so einem Turnier ein paar Talers machen können und stat zum König zu gehen danach in der nächten Schenke verschwinden.

Ich glaube schon das Tschechien dafür mehr oder weniger prädestiniert ist. Das bedeutet nicht, das es nicht auch andere Länder geben könnte in denen ein solches Spiel entwicklet werden könnte, ich denke aber das Tschechien hierfür die beste Wahl ist.
Kingdom Come Deliverance hatte es in seiner Entwicklung nicht einfach und beinahe hätte es diesen Titel nicht gegeben, da die Finanzierung lange Zeit unklar war, dabei sind meines erachtens in Tschechien die Chancen solch ein Projekt zu entwickeln noch am größten.
Von der Thematik her würde auch ein Team aus einem anderen Land aus Westeuropa sicherlich in der Lage sein, solch einen Titel zu produzieren, die Produktionskosten würden aber ein Vielfaches von dem betragen, was Warhorse Studios zu tragen hat, weshalb es ein solcher Titel in Ländern Westeuropas vermutlich umso schwerer hätte.
Ich glaube das es in Deutschland noch gute Chancen gegeben hätte solch ein Spiel zu entwickeln, aber hier in Deutschland lassen sich hautpsächlich Point & Click Adventures gut entwickeln. Auch die Siedlerreihe oder allgemein Aufbaustrategie hat hier einen guten Stand. Ich denke das der Markt hier in Deutschland auch für Rollenspiele ganz gut ist, das Team um Gothic oder Risen fällt hier sehr gut rein. Und wenn wir schauen woher die Leute kommen die Kingdom Come gebacket haben, dann sieht man auch sehr gut, das grade in Deutschland die RPG-Thematik sehr beliebt ist, was glaube ich nicht nur am Szenario des heiligen römischen Reiches liegt.
Die Situation in Tschechien ist meines erachtens aber noch besser als in deutschland, einmal wegen der geringeren Lohnkosten, was die Entwicklung das Spieles günstiger macht und damit auch das Risiko eines finanziellen Schadens bei ausbleibendendem Erfolgt verringert. Zum anderen aber zeichnen sich Spiele aus tschechien in der regel durch einen hohen Realismusbezug aus.
Zu forderst zu nennen währe hier meiner Ansicht nach Operation Flashpoint und die spätere ArmA Reihe. Aber auch Spiele wie Vietcong oder Hidden&Dangerous sind tschechische Produkte die sich deutlich von anderen westlichen Shootern abheben.
Mafia ist meines erachtens am ehesten mit GTA zu vergleichen, und auch hier hat das Spiel einen höheren Realitätsbezug, eine stärkere Bodenstädnigkeit als das arcadelastigere GTA. Es zeigt sich also, das tschechische Spiele im Vergleich zu Titeln aus Westeuropa einen höheren Realitätsbezug haben und sich ein tschechisches Entwicklerteam so vermutlich am ehesten der Thematik eines realitätsnahen Spieles widmen würde. Denn die Entwickler in Tschechien haben noch mit die meisten Erfahrungen bei Spielen mit Realitätsbezug und auch das verringert das Risiko eines Scheiterns ein wenig. Und das sorgt auch dafür, das hier weniger Kompromisse eingegangen werden müssen.
Diese Kompromisse währen vermutlich am größten unter einem der bereits existierenden Entwicklern gewesen, ein Projekt wie Kingdom Come hätte vermutlich ganz anders ausgesehen, wenn es sich in den Händen eines schon etablierten Studios befunden hätte. Wie würde Kingdom Come unter Ubisoft in Frankreich oder von Piranha Bytes aus Deutschland wohl aussehen? Vermutlich eher richtung Melee Battlegrounds oder Life is Feudal gehend, nur mit deutlich schönerer Grafik und Bedienoberfläche.
Eine Studio Neugründung für dieses Spiel, so wie es bei Warhorse geschehen ist, ist meines erachtens für dieses Spiel nahezu umumgänglich. Dann aber kann das Spiel nur erfolgreich sein, wenn die Entwickler dennoch schon erfahren sind, und tschechische Entwickler haben bereits Erfahrung wenn es um Realitätsbezug geht.
Und obwohl die Entwickung deutlich günstiger ist als in Westeuropa war das Spiel für Developer bereits zu teuer, weshalb Warhorse am Ende bei einem privaten Investor und bei Kickstarter gelandet ist. Das Spiel befindet sich also bereits auf dem Schnittpunkt, auf dem schmalen Grad des noch Möglichen zur Grenze der Utopie.
Die Qualität des Studios ist aber trotz der geringen Kosten sehr hoch und steht der anderer Studios in nichts nach. Und diese Kombination aus Qualität und geringen Kosten ist meiner Ansicht nach nur in Tschechien so gegeben.
Wobei natürlich auch die Polen sehr gute Spiele entwickeln können und sich auf diesem Schnittpunkt befindet. Witcher III beweist es, aber eben Witcher III stünde einem Kingdom Come aus Polen entgegen, hat CD Project Red doch vermutlich all das Personal unter seinem Dach versammelt, das ein Independetstudio wie Warhorse in Polen für die Entwicklung des Spieles bräuchte.
Deswegen denke ich, das ein Spiel wie Kingdom Come so wie es unter Warhorse aussieht, auch nur aus Tschechien kommen kann, in jedem anderen Land hätte es mehr und mehr Kompromisse geben müssen, um ein solches Spiel überhaupt finanzieren zu können, oder aber die Qualität des Spieles währe deutlich geringer ausgefallen, da sich kein erfahrenes Personal in ausreichender Zahl gefunden hätte.
Daher bin ich sehr froh das das Spiel aus Tschechien kommt, denn aus jedem anderen Land stammend hätte es vermutlich nicht so ausgesehen wie es jetzt aussieht.

Zum Thema Henry und Realismus: Soweit ich weiß muss ich dir da zustimmen @Hanibal85, Henry hat es nicht gegeben, und seine Geschichte ist finktional, grade das finde ich aber wichtig, denn das gibt uns die Freiheit eine Geschichte um diesen Charakter herum zu konstrurien und uns im Rollenspiel frei zu bewegen. Es sind die Umstände in denen Henry lebt die realistisch sein werden. Die Orte im Spiel gibt es wirklich und nachdem ich mal etwas tiefer in der Materie gegraben habe kann ich sagen, das sich Warhorse hier wirklich sehr viel Mühe bei der geschichtlichen Recherche und der Rekonstruktion gibt.
Wir spielen also nicht das Leben eines Henry nach, sondern wir fragen uns viel eher, wie es wohl währe, wenn es einen Henry in dieser Zeit gegeben hätte, wie hätte er gelebt und was hätte er möglicherweise erlebt. Wir erschaffen eine fiktive Figur um an ihr die Realität der Vergangenheit greifbar zu machen. Henry ist ein exemplarischer Archetyp.

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mag subjektiv sein, aber zumindest wirken Spiele von Entwicklern aus Osteuropa
auf mich optisch glaubwürdiger, irgendwie verfeinert. In meiner Zusammenarbeit mit dem früheren Tschechien habe ich die Partner dort als akribische Tüftler kennen- und schätzen gelernt. Ideen wurden in der Umsetzung immer unvorstellbar weit übertroffen…war eine sehr schöne Zeit. Ähnlich war es mit Bulgaren und russischen/armenischen Kreativen. Denke daher schon, dass da ein Gen kursiert, was uns Westeuropäern fehlt.

…behaupte mal, alle “Urspiele” aus dem Themenkreis Mittelalter stammen aus Westeuropa, die vermutlich spannendsten davon aus Deutschland. Leider hat sich diese Tradition nicht fortgesetzt, ist mausetot. :slight_smile: Was heute noch so kommt ist bestenfalls “nett” - und will auf Krampf Kohle generieren. Die Produktionskosten fallen eher kaum in´s Gewicht, beliebige Grafikleistung ist inzwischen überall gleich billig (oder teuer) zu bekommen. Für innovative Konzepte oder “neue Wege” fehlt schlicht Risikokapital, einen BWLer davon zu überzeugen, dass seine “Überzeugungen” Schnee von gestern sind, ist nahezu unmöglich. Konsequenz: Indie-Produktionen. Ergebnis: Überraschungen wie M & B, Banished und nun “unser” Knaller - KCD

mmhh, doch. Sogar Sagen handeln vom Leben eines Schmiedes, Wieland z.B.
Er musste nur was ordentliches schmieden, in seinem Fall das Schwert Niedung (?) glaube ich, was legendär wurde und seinen Schöpfer für die Nachwelt unsterblich werden ließ. Schmiede haben ja auch ein Privatleben, manche kommen gut im Land rum und jedes Heer hatte gern ein paar in seinen Reihen, zwecks Reparatur von Rüstzeug, als Hufschmied und zur Herstellung von Beschlägen für Belagerungsgerät. Auch in der Dorfgemeinschaft war er angesehen, meist von kräftiger Statur - gute Voraussetzungen für das Amt des Dorfschulzen mit Beziehungen zum niederen Adel, der sein Dorf elegant durch die Wirren eines Bruderkrieges bugsiert. (eher nicht zuständig für durchfallgeplagte Jammerlappen :slight_smile: ) Davon steht sicher nix in den Geschichtbüchern :slight_smile: - stimmt. (Glaube, manche versuchten sich nebenbei lieber als “Zahnbrecher”…? :slight_smile: ) Ja, ja, das Mittelalter…
Aber, warten wir´s ab, lassen uns überraschen. Wie schon geschrieben, hadere ich mit der Story oder besser, der Art und den Zielen der Quests. Wäre ich Henry, würde ich Bogenschießen üben und dann nix wie weg aus diesem Jammertal, hin zu Gleichgesinnten, versuchen eine Karriere am schmalen Grat zur Ketzerei zu beginnen. Meinetwegen als übelster Dominikaner-Scherge, aber doch nicht als Kräuterpflücker… :smile: (höchstens, um jemanden damit zu vergiften, der meine Familie ruiniert hat) Ich will Rache - und bis dahin, ein feines, abwechslungsreiches Leben. :wink:

[quote=“tomtom, post:40, topic:21492”]
Für innovative Konzepte oder “neue Wege” fehlt schlicht Risikokapital, einen BWLer davon zu überzeugen, dass seine “Überzeugungen” Schnee von gestern sind, ist nahezu unmöglich.[/quote]

Das ist was ich meine, wobei natürlich die Produktionskosten in Deutschland teurer sind als in Tschechien. Das Spiel als solches muss ja auch produziert und entwickelt werden, und diese Produktion wäre in Deutschland um ein vielfaches höher als in Tschechien. Damit sind höhere Verkaufszahlen nötig um diese Entwicklung wieder einzufahren, was das Risiko der Produktion erhöht. Wie schon gesagt war bereits Kingdom Come: Deliverance für die Publisher zu Riskant, das Spiel liegt hart an der Grenze des Machbaren und währe in Deutschland somit nur schwer produzierbar gewesen. Zumindest als das Pionierprodukt was es ist, wenn Kingdom Come ein Erfolg wird, womit ich auch rechne, dann sinkt das Risiko für darauf folgende Produktionen und dann könnte es als Antwort auch ähnliche Spiele von bereits etablierten Entwicklern aus anderen Ländern Europas geben.

[quote=“tomtom, post:40, topic:21492”]
Schmiede haben ja auch ein Privatleben, manche kommen gut im Land rum und jedes Heer hatte gern ein paar in seinen Reihen, zwecks Reparatur von Rüstzeug, als Hufschmied und zur Herstellung von Beschlägen für Belagerungsgerät.[/quote]

In einem der Videos hat Dan ja schon angedeutet das es ihm wichtig sein wird, das Henry auch Waffen schmieden kann, war aber garnicht so einfach für ihn war, denn korrekter Weise währe Henrys Vater eher ein Werkzeugschmied gewesen. Sein Heimatdorf Skalice war eine Bergbaussiedlung mit Silberminen und für Bergbau braucht man gute Werkzeuge. Ein Schmied in diesem Ort dürfte also die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht haben schwere Hämmer, Spitzhacken und Meißel zu produzieren und wird diese Werkzeuge auch häufig repariert haben. Das dürfte ihm Tatsächlich viel Ansehen eingebracht haben, allerdings wenig Zeit für Heldentaten.

KC:D wird ja soweit ich weiß da sehr offen und vielfältig sein, und du kannst deinen Charakter so spielen wie du möchtest. Nicht umsonst gibt es ja auch bei der Jerryquest die Antwortmöglichkeit: "No time for this shit!"
Auf diese Weise verpasst man natürlich auch einige schöne Quests, aber immerhin gibt es die Möglichkeit das Spiel so zu spielen wie man es möchte, und wer einen rachsüchtigen Schmiedesohn spielen will der keine Zeit vertrödelt, der wird sicherlich die Möglichkeit dazu bekommen. Vom Storyaufbau währe das denke ich mal sogar das Sinnvollste und Glaubwürdigste.

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