09/08/2014 at 9:57 am Facebook Picture
Thanks to Russian IGN.com we are mentioned among indie…
Ich stelle das einfach mal in diesen Thread, weil es zu den vorherigen Aussagen ganz gut passt. Soweit mir google-translate dass richtig übersetzt hat, wollen sich Indie-Studios ihre finanzielle Unabhängigkeit und die kreative Hoheit an ihren Werken bewahren. Sie wollen einfach das tun, was ihnen Spaß macht. Yep! Das wollen wir (am liebsten) alle.
Dass Spiele von kreativen Künstlern hergestellt werden, bezweifelt auch niemand. Und dass aus privaten Mitteln vorfinanzierte Projekte keinen Etat für umfangreiche Marktforschung haben, liegt einerseits in der Natur begrenzter Mittel, andererseits schwingt eine gewisse Angst vor dem Ergebnis mit und wird ersetzt durch Hoffnung - wird schon klappen…
Aus meiner langjährigen Arbeit mit Kreativen (Werbeagentur) habe ich die bittere Erfahrung gesammelt, dass Kunst leider nicht der Gipfel der Pyramide ist sondern das Fundament. Es geht nicht ohne Kunst - aber nur Kunst verhungert. Ich habe mit Cracks zusammengearbeitet, Studium in Moskau, New York und sonstwo, Top-Ten in der Künstlerszene von Metropolen und doch - arme Schlucker am Ende und ihr Talent unbekannt versickert im Strom der Zeit.
Was diese Augenmenschen nicht realisieren konnten, Kreativität hat viele Gesichter. In jedem Menschen steckt eine Form der Kreativität. Und die Kombination vielschichtiger Kreativität entfaltet Wirkung und führt zu erfolgreichen Ergebnissen. Wäre es anders, brauchte man z.B. keine Werbeagenturen. Es gäbe eine Künstlerorganisation, die in Gestaltungsfragen DER Ansprechpartner wäre und fertig. Aber es gibt stattdessen eine Künstlersozialversicherung, weil sich eben gezeigt hat, dass Kreative ihren Wert nicht objektiv einschätzen können und dass das, was sie gern tun, leider oft am Markt vorbei getan wird. Da ist ein Netz nötig, was die Sturzenergie vor dem finalen Aufschlag mindert.
In diesem Zusammenhang interessant war die Aussage, dass Indie-Projekte “Rohdiamanten” seien. Manche, gaaanz wenige schon, ja. Aber mal ehrlich, das meiste ist doch nur “gekupfert” und neu verpackt. M & B war und ist immer noch (nach so vielen Jahren) ein solcher Rohdiamant. Aber solange sich immer wieder die selben Leute mit der gleichen kreativen Ausprägung gegenseitig auf die Schulter klopfen, wird daraus nicht mehr werden. Kann nicht, weil Horizont begrenzt. Augenmenschen leben im JETZT und sind keine Visionäre - leider nicht. Deshalb werden sie auch regelmäßig von der Wirklichkeit überrollt. Und dann ist da noch diese Selbstverliebtheit, diese Freude am Detail, die den meisten Betrachtern völlig fehlt. Das macht unbeliebt in Künstlerkreisen, ist aber die Voraussetzung um erfolgreich Projekte anzuschieben, quasi die Schleifscheibe für den “Rohdiamant”, die diesem Brillianz verleiht. Schleifen muß dann wieder der Künstler - schon klar. Aber mit einem klaren Ziel - was ihm zwar sicher nicht unbedingt gefallen muß, aber vor dem wahrscheinlichen Mißerfolg bewahrt.
Aber - was soll´s, schöne Woche euch allen!