Ja, die deutsche Community ist rührig und macht sich Gedanken. Nicht nur über “wichtige” Nebensächlichkeiten oder Spekulationen über die Story. Reden wir doch mal über Marketing. Es gibt einen Finanzier im Hintergrund, der vermutlich erwartet (oder zumindest hofft), dass er seinen Einsatz nach Abschreibung wenigstens mit einer geringen Marge wieder zurück bekommt. Das Spiel hat derzeit ca. 35.000 “backer” - soviele Spiele sind also “verkauft”. Auch der Durchschnittspreis ist damit ermittelt, er liegt realistisch bei etwa 30-35 Euro.
Es wurde im Forum bereits die Frage über die Erwartung des Inhaltes für den 2. und 3. Akt gestellt. Etwas verfrüht, denn der Umfang des 1. Aktes ist erst lückenhaft bekannt. Was mich bei all dem “Getöse” nachdenklich macht, ist mehr die Frage, wie die Finanzierung eines 2. Teiles aussehen wird. Denn wenn es mit dem 1. Teil nicht gelingt, Zielgruppen für das Spiel “abzuholen”, die bisher verborgen bleiben oder das Spiel noch garnicht auf dem “Radar” haben, dürfte das Probleme aufwerfen. Bei den meisten Forenbenutzern scheint es sich um Hardcoregamer zu handeln, wenn man sich die gespielten Spiele der letzten Jahre so anschaut. Diese Zielgruppe ist wohlbekannt und heiß umworben. Aber auch recht überschaubar. Sollte die Presse positiv berichten, wird der Neugierbonus möglicherweise für einen Breakeven des 1. Teiles sorgen. Der 2. Teil sollte dann aber schon eine erhebliche Steigerung bieten, die der 1. Teil zumindest “erahnen” läßt. Sonst wird es einen 3. Teil nicht mehr geben. Wir sprechen dann immerhin über das Jahr 2016/2017 und der Wettbewerb ist enorm und schläft nicht. Die Entwickler sind mir persönlich auch symphatisch, sonst würde ich das hier nicht schreiben, sondern wäre mir egal. Durch meine langjährige Erfahrung über die Zusammenarbeit mit Kreativen mache ich mir jedoch Gedanken darüber, ob sie sich - auch durch Impulse des Forums - nicht zu stark auf Details konzentrieren, die das Spiel am Ende für ein breites Publikum zu kompliziert gestaltet. Wieviele potentielle Käufer (über die 35k hinaus) wollen bei zu schnellen Bewegungen beim kämpfen aus dem Gleichgewicht geraten, um nur ein Beispiel zu nennen. Und wie sinnvoll ist ein “Hundetamagotchi” für mich auf dem Schlachtfeld? Sollte nicht besser die Spielmechanik und KI aufgebohrt werden, um künftigen Entwicklungen und Herausforderungen gewachsen zu sein und neue Zielgruppen zu erschließen. Dazu ist es auch wichtig, einen Bezug aus der Gegenwart in die Vergangenheit offenzuhalten, sonst kapiert der Durchschnittsspieler das Spiel nicht. Meinetwegen sollen sich Modder haufenweise Knüppel zwischen die Beine werfen, das Grundspiel sollte einer breiteren Masse zugänglich sein und Spielvergnügen bereiten. Andernfalls könnte es floppen. Wie denkt ihr darüber?