Wau ! Wieder was gelernt. Dafür 3 Herzchen!
Da muss ich jetzt mal 'ne Lanze für die Kopisten brechen. Abgesehen von den begrenzten handwerklichen Fähigkeiten die @DrFusselpulli beschrieben hat gab’s ja auch noch andere Schwierigkeiten.
Der Kopist bzw. Illustrator war bei so einer Hanschrift nicht als Künstler gefragt, d.h. er sollte selbst nichts zum Ausdruck bringen sondern reproduzieren was er vor sich hat. Von Kriegstechnik hatte er vermutlich keinen blassen Schimmer. Also hielt er sich, so gut er konnte, an die Vorlage. Nach der x-ten Kopie ( von einer Kopie ) war Schwund fast nicht zu vermeiden. Mal wird an einer Stelle doch was “interpretiert” oder woanders ein Detail weggelassen. Um mal bei dem Beispiel von @Hanibal85 zu bleiben, wenn zeitgleich eine Abschrift in Böhmen und eine andere im Elsass hergestellt wird kann das schon mal so aussehen:
Jetzt weiss ich zwar immer noch nicht was das genau ist, aber für einen Kriegstechniker im Mittelalter ist das evtl. der entscheidende Hinweis.
Das andere Problem war oft das Geschäftsmodell des Autors. Die Leute wollten ihr “exklusives Wissen” ja auch zu Geld machen. Folgerichtig wurden solche Handschriften absichtlich ungenau gehalten damit es ohne die Mitarbeit vor Ort nicht ging. Gegen ordentliche Bezahlung versteht sich. An einem Haufen Kopien, die alle selbsterklärend sind, gab es also überhaupt kein Interesse. Dafür kann der Illustrator aber nix.
Edit: Bei Kyeser kommt noch dazu, daß der von König Sigismund nach Böhmen verbannt wurde und nach 1405 komplett von der Bildfläche verschwunden ist. Eine Tätigkeit als “Servicetechniker” hat also nie stattgefunden. Darum konnten sich andere auch nichts in der Praxis abgucken und korrigieren oder weiterentwickeln. Sonst hätte ein Pseudo-Bellifortis 30 Jahre später sicher anders ausgesehen.
Also ich glaub ja das ist so eine Wolverine Kralle:D Will ich als Exclusive Baron Backer content in meiner version haben:D
Denke, das “Sensationelle” an diesem Werk von Kyeser ist die Tatsache, dass es das älteste im deutschsprachigen Raum verfasste Kriegshandbuch ist, dem ein namentlicher Autor zugeordnet werden kann.
Das ist natürlich toll, beweist aber nix, schon garnicht, dass der Inhalt bedeutend war. Vor 600 Jahren gab es bestimmt bessere Lektüre - nur - die ist nicht erhalten geblieben (vielleicht weggeschleppt, weil so bedeutend und dann unterwegs verloren gegangen…?) Vieles in der Archäologie ist emotionsbehaftet, bei nüchterner Betrachtung mit ein wenig gesundem Menschenverstand reduziert es sich auf “vorhanden”, nicht mehr. Wenn man die Zeichnungen von Leonardo da Vinci (nur 70 Jahre später) betrachtet, dürfte auch schon zu Kyeser´s Zeit die Latte für korrekte Darstellung deutlich höher gelegen haben. Jedenfalls wurde er vom Hof verbannt (warum wohl) war also entbehrlich.
Nachdem ich in letzter Zeit Witcher 3 gespielt habe ist mir aufgefallen, dass bei Witcher 3 wieder Waffen und Rüstungen nach dem Ableben eines Gegners bekommt, die so vorher im Kampf nicht zu sehen waren. Das hat Bethesda schon lange besser gemacht.
Für KDC wünsche ich mir, das die Ausrüstung beim toten Gegner zu finden ist, die vorher auch im Kampf benutzt bzw. getragen wurde. Die Qualität der Ausrüstung sollte auch nicht immer einheitlich sein, schließlich dürfte zumindest die Rüstung des Gegners mehr oder weniger gelitten haben, wenn der Spieler zu vor noch darauf eingeprügelt hat.
Vielleicht könnte man auch Kleidergrößen einführen, so das nicht alle Ausrüstungsteile von Henry ohne Probleme zu benutzen sind.
Bei gleicher Kleidergröße kann Henry die erbeutete Rüstung gleich nutzen und nur ggf. reparieren. Bei Kleidergrößen die leicht abweichen muss Henry die Sachen entweder selber abändern oder jemanden suchen der das kann und bei Kleidergrößen die zu stark abweichen kann man die Sachen entweder verkaufen oder einen Teil des enthaltenen Rohmaterials rückgewinnen, um daraus etwas Neues herzustellen.
@Waldkauz Sehr guter Fund zum Thema Pest. Besonders interessant ist da die Vorgehensweise beim Versuch herauszufinden welche Pestwelle am schlimmsten war ( Konfirmationsbücher / Hoflehentafeln ). Das Ergebnis ist wohl ziemlich eindeutig, es war die von 1380. Hier nochmal das Ergebnis “richtig rum”:
Ich weiß jetzt auch nicht ob WH das im Spiel berücksichtigt, aber sinnvoll wär’s schon. Schließlich muss das Ausmaß geradezu apokalyptisch gewesen sein und einer der stark betroffenen Orte war Kutná Hora ( ca. 30 km von Samopše entfernt ).Von 1403 bis 1406 war ja auch noch ein kleinerer Ausbruch. Die Sache war also immer noch nicht ganz abgehakt.
Dachte ich mir auch, bin rein zufällig darüber gestolpert weil ich mich über landwirtschaftliches Gerät informieren wollte, das zu der Zeit Usus war.
Da fällt mir ein, das mit der Pest oft auch Sündenböcke gesucht wurden. Mal schauen ob zu dieser Zeit in Mittelböhmen auch Juden in dem Zusammenhang verfolgt worden sind und Hexen verbrannt wurden.
Auf jeden Fall muss der Schwarze Tod und seine Begleiterscheinungen die Überlebenden stark geprägt haben (Traumata!?).
Ich kann mir auch vorstellen, das bestimmte Orte, wie Häuser mit einem Pestmarkierung gemieden wurden. Wenn solche Behausungen nicht abgefackelt wurden, gibt das bestimmt die eine oder andere Spuckgeschichte für das Lagerfeuer ab oder sogar eine Questgeschichte in der z.B. ein entfernt lebender Verwandter wissen will was damals im Jahr 1383 mit seiner Schwester passiert ist.
Die Hexenverfolgung passt offensichtlich nicht zum Mittelalter und wenn dann höchstens der Beginn davon im späten Spätmittelalter.
https://www.hs-augsburg.de/medium/download/fkaw/allgemein/praesentation_hexenwahn.pdf
Bzgl. einer Mittelalterlichen Judenverfolgung habe ich nur diesen, diesbezüglich zur Zeit um 1403, magern Wikipediaeintrag gefunden.
So sieht’s aus, Hexenverfolgung hat erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts stattgefunden. Vorher wurden Leute als Ketzer angeklagt. Da war dann auch eine Verurteilung zum Scheiterhaufen drin.
Zu Zeiten Kaiser Karls IV. war die am stärksten betroffene Region in Böhmen der Süden des Landes, d.h. Neuhaus ( heute Jindřichův Hradec ) und Umgebung. Es gibt auch Verhörprotokolle aus Prag von ca. 1393, also nach Karl IV. Eine beschuldigte Frau war z.B. Anhängerin der Waldenser. Diese religiöse Minderheit war in Böhmen eine Art reformatorischer Vorläufer der Hussiten. Die kommen ja erst nach 1415 als Opfer in Frage.
Quelle: Ivan Hlaváček, Zur böhmnischen Inquisition und Häresiebekämpfung um das Jahr 1400, hier von Seite 121 bis 135.
Bin mal gespannt ob WH in der Richtung was bringt.
…gibt da zu “Pest” “Juden” und “Hexen” ganz interessante englischsprachige Threads aus (glaube Frühjahr) 2014. Lesenswert !
Zur Jagd hätte ich hier noch etwas bei zutragen, nachdem ich Dan Vavra bei einem Interview bei der E3 sagen hörte, dass das jagen mit Peil und Bogen auf Hasen sehr schwierig ist.
Früher hat man häufig auch mit Fallen meist Kleintiere gejagt, wie z.B. diesen hier:
http://www.wildvogelhilfe.org/sonderbeitraege/singvogelmord/leimruten.html
Ich meine von der Vogeljagd mit Leim stammt auch der Spruch her: “Der ist mir auf den Leim gegangen”
Auch die sogenannte Saufeder wurde früher vor allem zur Wildschweinjagd eingesetzt.
Die Falkenjagd war damals beim Adel auch weit verbreitet.
http://eggevolk.de/?Falknerei_im_Mittelalter
Tierschutzrechtlich sind diese Fallen bzw. die Saufeder zumindest bedenklich, wenn nicht teilweise ganz verboten.
Zur Zeit in der das Spiel spielt müssten diese Jagdmethoden passen.
Jetzt ist die Frage ob es auch im Spiel Fallen geben wird und ob man an einer Jagdgesellschaft teilnehmen kann oder zumindest unterwegs mal auf eine trifft.
Also beim thema Jagd sind dir die Jungs schon vorraus. Wenn du im Wald mal nachschaust kannst du zumindestens ein gefangenen Hasen entdecken, der mit einer schlingfalle gefangen wurde.
Super, da muss ich gleichmal nach schauen gehen. Jetzt ist nur noch die Frage ob das nur Standbild ist oder ob man tatsächlich Fallen nutzen kann und warum Dan mit dem Bogen auf Hasenjagd geht?
Die zwei Hasenfallen (mit “toten” Hasen) waren bis zur Alpha 0.21 im Wald zu finden. In der (leider immer noch) aktuellen 0.3 nicht mehr.
Siehe auch:
Warten auf 0.4,… grummel, grummel!!!
War
Ich denke das macht er zu Demonstrationszwecken. Er will zeigen das es geht:)
Das Warten fällt mir auch schwer. Aus den Interviews auf der E3 ging aber hervor, dass die gezeigte Alpha 0.4 noch ziemliche Ruckler (wahrscheinlich wegen der Framerate) hat und auch noch ein paarmal abgestürzt ist. Da wird Warhorse halt noch etwas Feintuning machen wollen, bevor sich etliche Leute aus der Community beschweren.
Hallo erstmal vorab ich hab mir nicht alle 136 Beiträge durchgelesen also falls diese Idee schonmal gepitched wurde, auch gut. Ich habe heute zum ersten mal die alpha durchgespielt und war beeindruckt vom Tränke brauen. Man hat wirklich Arbeitsabläufe die nacheinander abgearbeitet werden müssen.
Jetzt zu meiner Idee. Da das Schmieden ja wahrscheinlich auch möglich sein wird fände ich es toll wenn man das ähnlich bzw noch realistischer gestaltet. Es wäre toll wenn das Schmieden richtig dynamisch wäre. Man sucht erstmal einen passenden Eisenklumpen bzw Legierung (Masse wichtig um Größe des Schwertes, Dolch, Lanze, Rüstung… zu bestimmen) und hält ihn in die Esse. Je nachdem wie heiß das Stück Metall wird ändert sich die Glühfarbe wie in echt auch. Temperaturen sind wichtig beim Schmieden. Dann kann man mit dem Klotz zum Amboss. Das bearbeiten des Metalls ist dynamisch, d.h wenn ich ich mit dem Cursor auf ein Stelle fahre und klicke folgt der Hammerschlag auf diese Stelle und verformt das Metall an besagter Stelle. Der Metallklotz kann dann auch noch gedreht werden um die andere Seite zu bearbeiten. natürlich gehört dann das Abschrecken,Härten und Schleifen auch zur Prozedur. Es sollte im Endeffekt richtig aufwendig sein aber eben günstig im Vergleich zum kaufen. Wenn man schlampig arbeitet ist das Schwert krumm oder der Stahl zu weich und wird schneller stumpf oder ist gar zu hart und bricht in zwei Teile.
So soweit zu meiner Idee ich glaub man kann es sich gut vorstellen. Im Prinzip ein Schmiede Simulator. richtig aufwendig in der Entwicklung und schwer in der Implementierung so wie gewünscht. Frei mich auf Kritik
Hallo erstmal.
Deinen Vorschlag habe ich bis jetzt noch nirgends zu Gesicht bekommen.
Da ich auf Realismus bis zu einer gewissen Grenze stehe finde ich ihn auch gut. Nur in den ersten Akt wird er es wohl nicht schaffen. Da würde ich auch eher darauf drängen, dass die Nutzbarkeit von Stangenwaffen und Kinder mit ins Spiel kommen. Außerdem möchte ich erstmal das Update zur Alpha abwarten. In Videos konnte man schon sehen, dass der Schmid einen Gehilfen mit einem großen Hammer bekommt. Mal sehen was sich da sonst noch getan hat.
Das mit den Glühstufen kann aber ganz schön knifflig werden. Vor allem wenn man es sehr authentisch will. Da müsste auch unser Henry lange, mindestens jeden halben Tag in der Schmiede stehen um da “real” genug Erfahrung für das Herstellen von Plattenrüstungen, Schwertern, Äxten, Kettenhemden usw. mittlerer Qualität zu bekommen. Das würde dann wohl eher darauf hinaus laufen, das Henry für wirklich gute Ausrüstung zu dem Fachmann/-frau seines Vertrauens ginge.
Wenn wir schon dabei sind verschiedene Produktionsschritte einzubauen, würde ich auch grafisch sehen wollen, wie sich das Werkstück verändert.
Das Schieden wurde als eines der wichtigsten Minigames angekündigt.
Man muss ja seine Ausrüstung (nach Gebrauch) wieder in Ordnung bringen. Beim Kampf sinkt die “Qualität” von 100% (neu) bis auf 0(unbrauchbar). Sieht man im Video von Alpha 0.4!
Auch muss man erbeutete Rüstungen (an den einen Körper) anpassen.
Daher gehe ich davon aus das das Schmieden mindestens so komplex sein wird wie Alchemie.
Man will ja besser sein als andere Spiele. Siehe Dark Messiah
Da geht noch mehr!
Also ich hab bei youtube heute mal die Presentation der 0.4 version gesehen. und ich bin richtig happy. Das wird Geil. Falses jemand noch nicht gesehen hatt. Ich verlink das einfach mal