Information über Geschichte und Geografie

Information über Geschichte und Karte

Das Spiel startet im Jahre 1403, nach dem Tod des Karl IV (1316-1378). Die Söhne Sigismund (1368 - 1437) und Wenzel (1361 - 1419) kämpfen um den Thron. (Entnommen aus dem Interview http://www.youtube.com/watch?v=5V1nt0H8Jd0 )

Geschichtliche Hintergründe

Wenzel wurde als Thronfolger bestimmt und er wurde Römischer Kaiser. Aber er kümmerte sich nicht wirklich um die Angelegenheiten seines Reiches. Und wurde somit in Machtkämpfe verwickelt. Um 1400 wurde er als König abgewählt. Wenzel wollte die Krone zurückerobern mithilfe seines Bruders. Aber am Ende war Sigismund gegen ihn und sperrte ihn ein. Wenzel konnte im Jahre 1403 flüchten. In dieser Zeit brachen Unruhen aus.(Quelle Wikipedia)
Von diesem Punkt startet der Spieler, als Sohn eines Schmieds.

Kriege dieser Zeit

Da ich keine genaue Zeitspanne habe, wenn das Spiel stattfindet, werde ich hier einige Kriege im 15 Jahrhundert beschreiben:

Hussitenkriege (1419 - 1436)
Wenzel starb in diesem Jahr, wenn die Kriege begannen. Darum denke ich wird dieser Konflikt nicht im 1.Akt behandelt. Aber es kommt darauf an wie die Entwickler die Geschichte angelegt haben. :shipit:
Vor dem Ausbruch der Kriege gab es Spannungen zwischen Deutschen und Tschechischer Bevölkerung, weil die hohen Positionen meist von Deutschen besetzt wurde (nur eine von mehreren Gründen). Jan Hus spielte eine entscheidende Rolle.

Mögliche Personen die dem Spieler begegnen:

Für alle Spieler die ein Barde werden wollen, werden vielleicht Oswald von Wolkenstein (1377 - 1445) begegnen. Er war Sänger und Komponist. Oswald war auch im Gefolge von Sigismund.Und schrieb die Schlacht von Prag nieder. Ausserdem reiste er in viele Länder, was in dieser Zeit eine Seltenheit war. Durch eine Krankheit kann er nur ein Auge öffnen und sehen.
Thanks too @Senseisenna

Geografie

Das Spiel ist um die Burg Pirkštejn v Ratajích angesiedelt (Koordinaten 49°50′27″ N, 14°57′17″ E für Google Earth kann auch mit Google Street View besichtigt werden).
Es sieht nach einer Interessanten Gegend aus. Eine weitere grosse Burg ist in der Nähe, mit dem Namen Burg Český Šternberk. Vielleicht kommt sie auch im Spiel vor.
Die beiden Orte liegen an der Sázava einem Nebenfluss der Moldau.

Ich habe mal diese Daten zusammengetragen um eine kurze Info wiederzugeben. Habe sie aus den Videos recherchiert. Fehler vorbehalten. :wink:

Vielleicht haben andere noch mehr Infos und wollen sie hier mit uns Teilen. :slight_smile:
Sobald ich Zeit habe will ich sie weiterführen.

7 Likes

Vielen Dank für die informative Zusammenfassung!

Ich bin mal gespannt, wie sie das Setting im Intro einführen.

Danke für die Info´s, gute Arbeit!
Demnach spielen Feuerwaffen eher keine Rolle, bestenfalls hier und da eine krumme Hakenbüchse. Gibt´s schon Info´s, ob der Knabe allein unterwegs ist oder in einer Gruppe
oder sogar als Anführer einer solchen? Und wird Aufbau/Handel eine Rolle spielen?

Ah cool, danke für die Info!

@Erunamo Nur eine kleine Korrektur ;). Obwohl Sázava Moldau verbindet, die zwei verschiedene Flüsse sind. Sázava Vltava

If i can suppose somthing, in that area sigismund (im from tyrol doing reenactment between 1406-1412) wasnt the only interesting character.
I dont know if you know the “Bard-Minnesänger” Oswald von Wolkenstein . He was actually with sigismund and was part on the battle of Prague AND he wrote it down too. Actually there was Oswald and his older brother there.
Maybe you can retrieve some nice informations from it , for the people who try to play a bard kind character?
Read author Kühn "Ich Wolkenstein"
Its in German, but with a lot of nice informations.
Kühn Dieter - Ich Wolkenstein , Fischer Taschenbuch Verlag , ISBN 10 : 3596133343 or ISBN13: 978-3596133345 .
Find it on Amazon too.

@tomtom In einem Video oder in einem Text wird erwähnt, dass die Hauptfigur mit wichtigen Personen in Kontakt kommt. Welche in einem Zeitraum mit dem Helden zusammenarbeiten und dann wieder gehen. Darum denke ich es wird mit verschiedenen Personen Abschnitte gespielt, vielleicht so wie es bei The Witcher 2 war.
Keine Ahnung ob und wie gross der Aufbau und Handel zu tragen kommt.

@risa2000 danke für die Kritik :sunny:

@Senseisenna Thank you for this interesting information. I dont know Oswald von Wolkenstein but i try to find some intersting things of him and want to read this book. :wink: my knowledge of this century and country is very small

Hier ist ein recht interessanter Wiki-Beitrag zu den historischen Ereignissen: Readme

Genau diese Dichte von historisch belegbaren Ereignissen macht mir etwas Sorgen. Wo wird unser “Held” oder gar eine “Heldin” einen erspielenswerten Platz einnehmen können? Kann er zu Ruhm gelangen und wie? Oder zu Reichtum wenigstens und wie? Sicher ist es ganz unterhaltsam, zwischen all den wunderschön animierten NPC´s umherzuspazieren und einige Quest´s zu lösen. Aber die Geschichte prägen wird er als Sohn eines Schmiedes oder als Müllerstochter kaum können, denn alle geschichtsprägenden Persönlichkeiten sind bereits im umgebenden Geschichtsstrang besetzt. Selbst wenn man diesen Strang “aufreißt” um ihm einen Platz zu bieten, müsste er dann erst in die “Oberliga” aufrücken, also die Lehensleiter emporklettern. Mit den bisherigen Informationen über das Spiel sehe ich da noch keine Leiter und es bleibt die Frage, wo für diese in einer offenen Spielwelt der Aufsetzpunkt wäre. Also der Bereich, der tatsächlich offen wäre und doch in die lineare Story passt.
Eine weitere Herausforderung sehe ich in dem Zeitstrang. Wird unser Held altern? Bis zu welchem Jahr wird er kommen und welche Veränderungen wird seine Umgebung während dieser Zeit prägen? (Bspl. Entwicklung der Feuerwaffen, Machtverschiebungen, religiöse Einflüsse) Wird er wenigstens eine Dynastie gründen können (ähnlich Gilde) und wie und wo wird das sein? Innerhalb einer Dorfgemeinschaft? Oder als Adliger?
Zweifelsohne wird es das schönste Mittelalterspiel, aber ich würde mir auch wünschen, dass es das spannendste und herausfordernste wird. Und da fehlt mir gegenwärtig noch der Plan.

@Baumhauer Ja ich habe ihn schon gelesen gehabt. Wikipedia ist schon sehr informativ, es hat auch über Sigismund einen guten Artikel.

@Tomtom Zu deinen Bedenken, ich finde die Entwickler haben eine gute Zeit gewählt, um eine packende Geschichte erzählen zu können. Weil es in einer Zeit passiert, wo die Menschen in eine neue Zeitepoche gelangen. Es ist das Ende des Mittelalters und der Anfang der Renaissance. Es tauchen viele interessante Menschen auf und es ist noch nicht alles in den Geschichtsbüchern nachzulesen. Ich meine die Zeit zu der welches der Held spielt, 1403 - 14… . Ich habe zwischen 1403 - 1410 nicht vieles gefunden. Vielleicht spielt die Geschichte in diesem kurzen Zeitraum (Akt 1). Und weil der "Held ja eigentlich keiner ist, Zitat…you are not the chosen one!.. :wink: Darum denke ich wird er nie wirklich in die Oberliga kommen, oder nur dann, wenn die Person in der Geschichtsschreibung nur selten erwähnt wird und sein Leben vor diesem “Aufstieg” unbekannt war. Oder die Entwickler nehmen sich hier einen Spielraum. Die eheste Möglichkeit würde sein, dass der “Held” in einem Dorf zum Dorfvorsteher wird, oder er als Knappe bei einem Ritter ist und am Ende so selbst zu einem wird. Da man aber als 3 verschiedene Wege (Krieger, Bade, Dieb) durchspielen kann, so muss es realistisch wirken.
Bei der Veränderung der Welt und Waffen, bin ich nicht so skeptisch. Da Feuerwaffen nicht oft eingesetzt wurden um 1403 und weil das Spiel sich um den Konflikt zwischen Sigismund und Wenzel geht. Der ältere stirbt ja um 1419 darum denke ich wird man auch nicht länger spielen können. Somit wäre auch das “Altern” nicht eine grosse Herausforderung.
Was denkst du darüber?

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Die Zeit um 1400 ist spannend, ohne Frage. Zumal in den Oberschichten und teilweise auch der Kunst gesellschaftlich “zurückgewand” zu imperialistischer Größe der vergangenen Antike. Als Dieb oder Barde sehe ich keine Schwierigkeit ein Plätzchen zu finden. Auch als Müllerin wird eine Spielerin den Geschichtsstrang nicht durcheinanderbringen. Sobald er jedoch in eine Rüstung klettert und durch die Lande reitet wird man fragen: Hey, wer ist das? Als Ritter hätter er dann noch eine gewisse anonyme Chance, solange er sich von Burgen fernhält und sie nicht erobern möchte. Hat er dann allerdings noch ein heraldisches Zeichen auf dem Schild, weil er natürlich an einem Turnier teilnehmen will, entsteht ein “Loch im Zeitkontinuum” :wink: Es gibt da sogenannte “Turnierbüchlein”…Da stehen alle drin. .Als einfacher Krieger hingegen mag´s gehen, aber, macht das Spaß, so einen zu spielen? Worin liegt der Benefit, also wie definiere ich “gewonnen”? Überlebt? Hmmm, etwas dünn, meine ich.
Dorfvorsteher wäre schon eher etwas, wäre aber auch nur innerhalb der Lehensstruktur möglich.Und es ginge dann zwangsläufig hin zu begrenzter Aufbaustrategie und verlässt den Rahmen Rollenspiel (Was ich mir insgeheim durch mein Rumunken ja wünsche ;)), denn sonst passiert in dem Dorf nix. Ein paar spielerische Freiheiten sind schon erlaubt,
aber nach wie vor gäbe es einfachere Zeiten als das Ende des Hochmittelalters. Möglicherweise nicht so prächtige…Na, schau´n wir mal, wohin es sich entwickelt.

@tomtom Ja da hast du recht. Am Schluss müssen die Entwickler wissen was sie wollen und wieviel davon Historisch korrekt und nachweisbar ist. Eine gute Mischung kanns auch richten. Zum Beispiel Assassin`s Creed spielt auch in historischen Zeiten. Es hat auch interessante Fakten und Personen daraus. Trozdem wurden es gute Spiele (ist Geschmacksache ;).
Ich denke die Mischung machts. Darum wirst du vielleicht schon bald zum edlen Ritter (:space_invader: im Spiel)
Du hast ein sehr grosses Wissen an der damaligen Zeit… :wink: Interessant so neues zu erfahren :slight_smile:

Danke für die Blümchen :wink:

Wie geschrieben, schwere Ära für ein Spiel - aber, mir fällt eine historische Begebenheit ein, die evtl. funktionieren könnte. Es gab in dieser Zeit mehrere “Gegenkönige” die meistenteils in Aachen oder später auch in Frankfurt gewählt und gekrönt wurden. Karl IV begann z.B. seine Karriere so gegen Ludwig den Bayern. Karl IV wiederum konkurrierte 2 Jahre später mit dem Thüringer Rudolf von Schwarzburg (1349). Dieser wurde in Frankfurt zwar gewählt, aber nie gekrönt, weil er “unter ungeklärten Umständen” 4 Wochen nach der Wahl “verstarb”. Aha, sicher nicht an Altersschwäche…und über den “Euthanasiebeauftragten” findet sich sicher nichts in den Geschichtsbüchern. Dennoch gab es ihn, und er hatte ein Motiv… Evtl. gab es eine solche Situation häufiger und man “vergaß” einfach, diese oder jene Situation in den Geschichtsbüchern, weil eh nur eine Handvoll Königstreue davon wußten und man im Hinblick auf die religiösen Zerwürfnisse jener Zeit keine zusätzliche Unruhe im Reich schüren wollte. usw…

Öhhh, für ein fettes Lehen übernehm ich den Job, Chef… :wink: …Assasin´s läßt grüßen, leider ja.

Hi,
also ich freue mich schon sehr auf das Spiel.
Wie ich noch klein war, da haben mich immer die Hussiten Kriege interessiert.
Bin schon gespannt, was die allles in das Spiel implentieren.
Von mir dabei Daumen hoch!

Gute Zusammenfassung. Mal schauen was uns alles im Spiel erwartet.

Ich würde den Thread gerne nochmal neu beleben, ist ja doch sehr interessant was es zu der Geschichte rund um das Spiel gibt. Ich kenne mich leider in dem Bereich nicht so gut aus, hab hier aber mal ein paar sachen zusammengesucht:

Erst etwas zu Böhmen und der Deutsch/Tschechischen “Problematik” (Auch Interessant in bezug auf unseren Synchro-Thread)

Böhmen war das einzige Königreich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Prag war zu Hus‘ Zeit kaiserliche Residenzstadt. Neben dem Deutschen König und/oder „Römischen“ Kaiser gab es also den Böhmischen König, wenn diese Würden nicht gerade in Personalunion zusammenfielen. Die Bevölkerungsmehrheit in Böhmen stellten Tschechen, aber die Deutschböhmen stellten den Großteil der Oberschicht. Viele Deutsche hatten hohe Kirchenämter inne. Für die Entstehung der ersten großen böhmischen Städte waren hauptsächlich die deutschen Siedler verantwortlich. Die Siedler bildeten somit das Oberhaupt, unter deren Führung die böhmische Bevölkerung lebte. Besonders Kuttenberg und Iglau, die zu den reichsten Städten Böhmens zählten, waren im deutschen Besitz. Zunächst akzeptierte man die deutsche Führung, weil man durchaus von ihr lernen konnte, und schloss sich ihr an. Sogar der böhmische Adel rezipierte die ritterliche Kultur aus dem deutschen Land. Dies alles änderte sich jedoch zur Wende des 14. Jahrhunderts. Der deutsche Zustrom erfuhr nun eine Stagnation und die Böhmen, die jahrelang von deutschen Einwanderern gelernt hatten, zeichneten allmählich ein hohes Selbstbewusstsein aus. Das Fundament dabei bildete die einheimische Sprache. Sie verband die Bevölkerung untereinander und grenzte sie von den deutschen Siedlern ab. Es entwickelte sich allmählich eine böhmische Identität. Dies machte sich dadurch bemerkbar, dass die höfische Literatur, die vor allem aus dem deutschen Gebiet kam, in die einheimische Sprache übersetzt wurde. Auch religiöse Texte wurden vermehrt übertragen. Wo immer es im 14. Jahrhundert in Böhmen soziale Spannungen gab, konnten diese leicht mit den Sprachunterschieden zwischen Menschen tschechischer und deutscher Zunge in Verbindung gebracht werden. Wenn Hus gegen die Missstände im Klerus predigte, traf dies entsprechend viele Vertreter der deutschen Nationen.

Wenzel von Luxemburg (Beiname: der Faule (auch Wenzeslaus, tschechisch Václav war seit seiner Krönung im Kindesalter 1363 bis zu seinem Tod 1419 als Wenzel IV. König von Böhmen und von 1376 bis zu seiner Absetzung 1400 römisch-deutscher König.) War der älteste Sohn Kaiser Karls IV.
Am 20. August 1400 wurde Wenzel als eynen unnüczen, versümelichen, unachtbaren entgleder und unwerdigen hanthaber des heiligen Romischen richs (hochdeutsch: unnützer, träger, unachtsamer Entgliederer und unwürdiger Inhaber des Heiligen Römischen Reiches) von den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln und Ruprecht, dem Pfalzgrafen bei Rhein, auf der Burg Lahneck in Oberlahnstein für abgesetzt erklärt. Ruprecht aus dem Hause Wittelsbach wurde am folgenden Tag in Rhens von den gleichen vier Kurfürsten zum König gewählt.
Auch in Böhmen regte sich aufs Neue die Opposition des hohen Adels. Auf Druck der Aristokraten berief Wenzel seinen Bruder Sigismund (Sigismund von Luxemburg König von Ungarn und Kroatien seit 1387, römisch-deutscher König seit 1411, König von Böhmen seit 1419 und römisch-deutscher Kaiser von 1433 bis zu seinem Tode) nach Böhmen, mit dem er in Königgrätz 1402 eine Vereinbarung traf, mit der er ihm faktisch die Verwaltung von Böhmen überließ und ihm die böhmische Krone nach seinem Tod versprach. Sigismund sollte ihm dafür zum Rückgewinn der Reichskrone verhelfen. Der ungarische König übernahm die Macht und besetzte nach und nach die Königsburgen, hatte jedoch mit dem Versprechen, das er seinem Bruder gegeben hatte, keine Eile.

Wenzel begehrte auf. Sein Bruder ließ ihn daraufhin am 6. März 1402 in Prag festnehmen. Unter Begleitung Sigismunds wurde Wenzel zunächst nach Krumau und von dort auf die Burg Schaunberg bei Pupping gebracht. Nun stellten sich wieder einige der böhmische Landesherren, angeführt von Jobst von Mähren, auf seine Seite, da sie in Sigismund eine größere Gefahr sahen als in dem manipulierbaren Wenzel. Der Kampf zwischen den Böhmen und dem ungarischen König zog sich bis 1403 hin. Als dann Unruhen in Ungarn ausbrachen, wurde Sigismund gezwungen, Böhmen zu verlassen. Nach einer weiteren Internierung in Wien gelang Wenzel am 11. November 1403 die Flucht.

Böhmischer König blieb Wenzel bis zu seinem Tod, zumal er formal weiter auf sein Recht als römisch-deutscher König pochte.

Nach dem Tod König Ruprechts von der Pfalz (von 1400 bis 1410 römisch-deutscher König) am 18. Mai 1410 war Sigismund neben Jobst von Mähren einer der beiden Kandidaten für dessen Nachfolge. Die Königswahl wenige Monate später ergab einen knappen Sieg für Jobst: drei Kurfürsten stimmten am 20. September für Sigismund, die anderen vier entschieden sich am 1. Oktober für Jobst. Jobst von Mähren verstarb unter ungeklärten Umständen bereits am 18. Januar 1411, am 21. Juli 1411 wurde dann Sigismund zum König gewählt. Allerdings fehlte ihm im Reich, auch bedingt durch die Politik seines Vaters Karl IV., die nötige Hausmacht, um erfolgreich Reichspolitik betreiben zu können; außerdem war Sigismunds finanzielle Lage immer sehr angespannt.
Eines der größten Probleme jener Zeit stellte die Kirchenspaltung dar. Sigismunds größte Leistung war also die Wiederherstellung der Einheit der Kirche auf dem von ihm berufenen Konstanzer Konzil (1414–1418). Das 16. allgemeine Konzil brachte nach dem Papstschisma zwischen Gregor XII., Benedikt (XIII). und Johannes (XXIII). der Kirche die Einheit wieder durch die Verzichtleistung bzw. Absetzung der genannten Päpste und die Wahl Martins V.
Die Verbrennung des Jan Hus auf dem Konzil 1415 führte in Böhmen zu einer nationalen Bewegung (Hussiten). Er wurde auf dem Konstanzer Konzil (ab 1414) trotz der Zusage freien Geleits von und nach Prag und während des Aufenthaltes in der Stadt Konstanz am Bodensee, nachdem er sich auch nach strengen Verhören und Gefangenschaften geweigert hatte, seine Lehre zu widerrufen, zum Tode verurteilt und am 6. Juli 1415 auf dem Brühl in Konstanz zusammen mit seinen Schriften auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die Asche wurde in den Rhein geschüttet.

Nach der Verbrennung von Jan Hus 1415 versuchte der böhmische König Wenzel die empörten hussitischen Anhänger aus Kirchen- und Staatsämtern auszuschließen. Dies führte zu einem Aufstand. Dabei kam es am 30. Juli 1419 zum ersten Prager Fenstersturz, bei dem Hussiten das Rathaus stürmten und zehn Personen aus dem Fenster warfen: den Bürgermeister, zwei Ratsherren, den Stellvertreter des Richters, fünf Gemeindeältere und einen Knecht. Die Gestürzten wurden anschließend mit Hiebwaffen getötet, die die wartende Menge unter der Kleidung verborgen mitgebracht hatte. Ende Juli 1419 gelang es den Hussiten, Prag in ihre Hand zu bekommen, wozu auch Wenzels immer mehr als tyrannisch empfundene Herrschaft beigetragen hat. Wenzel floh, doch starb er schon am 16. August desselben Jahres an den Folgen eines Schlaganfalls.
Nach Wenzels Tod trat Sigismund auch dessen Nachfolge als böhmischer König an.
Seinen Bruder Sigismund wollten die Hussiten nicht als König anerkennen, da er das seinerzeit Jan Hus versprochene sichere Geleit nicht eingehalten hatte; er galt geradezu als dessen Mörder. In den Tagen nach dem Tode Wenzels unterwarfen hussitische Volksmassen in Prag Kirchen und Klöster gewaltsam der Kelchkommunion oder zerstörten und verbrannten sie. Die Unruhen dauerten mehrere Wochen.

Im März 1420 erließ Papst Martin V. die sogenannte Kreuzzugsbulle. Aus dem Aufstand entwickelte sich ein Krieg.
Wenige Tage nach Erlass der Bulle griffen katholische Truppen Ende März in Südböhmen in der Schlacht bei Sudoměř vergeblich eine hussitische Einheit unter Jan Žižka an. Die Niederlage begründete den militärischen Ruhm Žižkas und gab den Auftakt für die Entwicklung der Taktik der Wagenburg auf Seiten der Hussiten. Jan Žižka blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1424 unbesiegt. Der Begriff Hussitenkriege bezeichnet eine Reihe von Auseinandersetzungen und Schlachten in den Jahren 1419 bis 1434 Sie endeten in einem Kompromiss mit den gemäßigten Hussiten und der Niederlage der Radikaleren (auch Taboriten genannt)

So wer sich das alles durchgelesen hat ist gut :smiley:

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Die Ära ist sicher eine der spannensten (und politisch/religiös verworrenste) des Spätmittelalters.
Es ist deshalb fraglich, ob wir heutigen Bewohner eines “geeinten” Europas mit klar gegliederten Staatsstrukturen, 2 christlichen Staatsreligionen (+ evtl. Orthodox) und pseudodemokratischer politischer Bildung uns in dieser Zeit zurechtfinden würden. Es setzt viel Geschichtskenntnis voraus, Geschichte, die man verstehen und als “normal” in seinen Handlungsstrang implizieren muß. Für das einfache Volk war die große Politik sicher nicht von Interesse, da hoffte man, dass es nicht zuviel Krieg gab, damit man dazu kam, die Ernte einzubringen und dass nicht zu oft plündernde Soldatenhorden ihren Tribut forderten oder dass vom Lehnsherr nicht noch eine Steuer erhoben wurde. Für einen solchen “Gemeinen” war es schon aus dieser Unkenntnis heraus kaum vorstellbar, eine Rolle im großen Politikzirkus zu spielen. Er hätte jemand aus dem Adel verdrängen müssen oder mindestens in diesen Stand erhoben worden sein. Auch dann fehlte ihm immer noch das Wissen um die Zusammenhänge, die dem Adel während Jahren der Erziehung von Jugend an beigebogen wurde. Selbst diese Erziehung können sich heute lebende Adlige nur vage vorstellen. Heutigen “Gemeinen” dürfte das nicht mehr möglich sein. Und in KCD passiert das alles innerhalb eines halben Jahres. Schwer, dass in einem Spiel mit realistischem Anspruch unterzubringen. Es hat schon seinen Grund, warum in den meisten Spielen mit historischem Anstrich lieber gegen Monster und Untote gekämpft oder gezaubert wird, als gegen halbwegs reale Gegner. Diese Art Spiele sind inzwischen das Ergebnis von über 20 Jahren Lehrstoff der Spieleindustrie und allgemein kaum noch hinterfragter, akzeptierter Spielinhalt. Zum Glück hat Tolkin mit seinem “Herr der Ringe” eine Vorlage für Pseudomittelalter geliefert und der kürzlich verstorbene Giger mit seinen grafischen Studien zu “Alien” die Vorlagen für echt ekelige Monster. Darauf juckeln seit Jahrzehnten Generationen von “Spiel-Designern” herum und “erfinden” “neue” “Abenteuer”.

Ich stelle es mir schon sehr schwer vor ein Spiel relitätsgetreu zu gestalten, und die Konsultation eines oder besser mehrerer Historiker ist denke ich unausweichlich und würde viel Zeitaufwand sparen.
Mein voriges Posting bezieht sich nur auf die Politische Geschichte fällt mir auf. Leider war diese Art der Geschichtschreibung lange zeit vorherrschend. Für die Story die sich an der Politik sicher auch orientiert ist das wahrscheinlich der richtige Ansatz aber was für mich eigentlich viel wichtiger ist und sehr zur ganzen Atmosphäre des Spiels beitragen würde ist z.B. die Sozialgeschichte.
Ich hoffe dass auch dieser Teil der Geschichtsschreibung wesentlich mit in die Gestaltung des Spiels einfließt.
So kann auch der Alltag der Menschen, die Gesellschaftsform und die Kultur der Bevölkerung im Mittelalter besser für den Spieler erlebbar gemacht werden. Aber ich denke die Entwickler machen das schon;

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…sollte meiner Meinung nach aber darauf geachtet werden, dass es nicht ein reines “Sim-Mittelalter” wird, in dem lediglich “das eine” Spielziel erreicht werden muß. Sowas gab´s ja schon - und hat gefloppt. Wenn zu wenig passiert, was einem Spieler das Gefühl von “Sinnbildung” vermittelt, geht die Motivation = Neugier schnell verloren. Die Gefahr besteht bei RPG´s oft, wenn das “Ziel” schon nicht gefällt oder das Thema nicht verstanden wird, weil vom Durchschnittsspieler kein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden kann. Der gewünschte Grad an Detailverliebtheit ist für jeden Spieler Geschmackssache, sehr individuell und schwer vorhersehbar, erzwungene Tiefe artet da schnell in digitale experimentelle Archäologie aus. Im Singleplayer eine überaus langweilige Beschäftigung.

Also ich kann mir gut vorstellen das Henry entweder eine Landsknechts Geschichte erlebt und mehr oder minder freiwillig in den Krieg zieht oder aber das er eine Klassische vom Bauern zum Ritter Kaiere hinlegt. Ich tippe mal auf Letzteres. Fakt ist aber das man in sicherlich mehreren Schlachten oder Größeren Gefechten mit kämpfen wird. Und das kann eigentlich im Historischen Ramen nur so von Statten gehen das er entweder von seinem Lehensherren eingezogen wird oder aber eben Als Ritter Heerfolge leisten muss. Alserdings könnte ich mir auch eine SöldnerKaiere fürihn vorstellen. Bzw dieOption dazu. Es wird sich aber bestimmt so verhalten das er sich in dem Krieg hoch arbeitet. In der ersten schlacht wird ernoch mit einer mistgabel kämpfen, in der zweiten mit einem Schwert und in der Dritten dann im Prunkharrnisch zu Pferde:D