SUCHE: Vollkontakt/Reenactment (German)

Moin!

Ich bin derzeit auf der Suche nach einer Gruppe welche sich für (vornehmlich) Vollkontakt Schwertkampf, gerne aber auch Reenactment engagiert. Das ganze sollte falls möglich im Raum Idar-Oberstein/Birkenfeld/Hermeskeil/Trier oder benachbartes Saarland stattfinden.

Erste Erfahrungen (nur sehr begrenzt) konnte ich bereits vor einigen Jahren sammeln, würde nun aber gerne dort anknüpfen. Auch um neue, am Mittelalter interessierte Leute, kennenzulernen und als weiteres Hobby.

Sollten Fragen bestehen, immer her damit :slight_smile:

ja Frage hier, warum willst du Vollkontakt machen wenn du auch richtiges Fechten lernen könntest?

Da spricht prinzipiell auch nichts gegen. Nur war ich vom weniger restriktiven Regelwerk des Vollkontakts angefixt.

Den Einzigen den ich in deiner Nähe auf die schnelle gefunden habe ist “Markus von Marburg” hat hier auch ein Video das zeigt, dass er nicht inkompetent ist. Nur alles wird etwas langsam vorgeführt, das geht normalerweise schneller. Seine Ausrüstung ist authentisch, die vom Typen im weisen Gambeson allerdings nicht…

Von Vollkontakt selbst bin ich gar kein Freund, die meinen immer, das wäre echt, weil sie Rüstungen tragen (die meisten richtig schlechte dazu) und sich richtig dolle hauen. Aber ein scharfes Schwert hat keine 3mm dicke Schlagkante. Daher artet das immer in einem wilden Gekloppe ohne fundierte Techniken aus wenn du mich fragst. Außerdem wird auch so ein Quatsch betrieben wie Schläge auf den Helm als Treffer zu werten… ja na und? 2mm gehärteter Stahl, da kannst du mit dem Schwert lange draufhauen. In der Zwischenzeit hast du mein Schwert unter der Achsel im Brustkorb stecken. Dreimal darfst du raten wer danach tot ist.

Das hier scheint sein Kanal zu sein: Klick

Danke für die Links. Allerdings scheints dort die selben Probleme zu geben, die ich auch schon hatte: Die letzten Einträge sind mehrere Jahre her.

Saarland/Pfalz ist leider nicht meine Gegend, sitze jetzt zwar auch an der Westgrenze aber kenne hier Niemanden. Das Einzige was mit kämpfen zu tun hat und aus der Gegend stammt wäre die Gladiatorenschule. Aber das ist halt eine komplett andere Zeit :confused: Schule

Grüß dich! Ich bin jetzt eine Weile im Bereich Reenactment und historisches Fechten unterwegs. Leider ist’s auch nicht meine Gegend (bin in Bayern), aber ich werde mich mal ein bisschen umhören.
Es ist leider manchmal echt schwierig, die entsprechenden Gruppen ausfindig zu machen, von meiner eigenen hab ich damals auch bloß über einen Tag der offenen Tür erfahren, im Internet was nichts zu finden.
Probier es am besten Mal bei Facebook mit dem Stichwort “Historisches Fechten”, da gibt’s viele Gruppen, vielleicht ist eine für eine Gegend nicht allzu weit weg von dir. Wenn nicht, versuch bei einer allgemeinen, größeren Gruppe. Wenn du dort mal nachfragst kann dir vielleicht jemand was empfehlen. :wink:

@Plattnerlehrling: Tja, die Vollkontaktler. Am Anfang fand ich’s auch superdoll und cool (hab es nie selbst gemacht), aber wenn man sich halt mal ein bisschen mit der Materie auseinandersetzt, in Fechtbücher schaut (oder ein bisschen logisch denkt) ist es natürlich klar, dass das nix mit den historischen Tatsachen zu tun hat. Ist halt eigentlich ein moderner Sport im historischen / historisierten Gewand. Blöd ist’s dann nur, wenn die Leute eben meinen, das sei alles echt und authentisch - so wie halt auch mit den Mittelaltermärkten. :smile:

Ja, Mittelaltermärkte * schauder * da geh ich schon gar nicht erst hin. Wenn ich jemandem was empfehle, dann sind das Veranstaltungen von Stichting HEI

Nunja… das Problem ist, würde man den Vollkontakt Schwertkampf mit den historischen Techniken verbinden wie sie sind, dann hätte man am Ende eines Kampfes einen Toten oder Schwerverletzten.

Echter Schwertkampf wurde mit deutlich mehr Energie und Gewalt geführt, als man ihn in historischen Fechtschulen erlernt, dafür aber mit deutlich mehr Technik als im Schwertkampf Vollkontakt Sport. Beides ist ein Kompromiss, dessen muss man sich bewusst sein.
Denn Schwertkampf ist Kampf, und dieser dient dazu einen Gegner gewaltsam auszuschalten.

In eine Analogie können wir hier die Historie auch außen vor lassen und schauen, wie heutiger Kampf aussieht. Auch wenn das Mittelalter vorbei ist, gekämpft wird noch immer, das Militär übernimmt diese Rolle.
Soldaten lernen in Manövern das techische Handwerkszeug, wie bewegt man sich im Feld, wie aggiert man in der Gruppe. Aber diese Übungen entsprechen nicht den realen Gegebenheiten, und auch der Umgang mit der Waffe wird nur unzureichend trainiert.
Deswegen gehen Soldaten auch auf den Schießplatz, um dort den Umgang mit der Waffe zu lernen. Doch kein Schießplatz der Welt gibt die Umgebung eines wirklichen Gefechtsfeldes wieder. Es hat einen Grund weshalb Soldaten auf Manövern nicht mit echter Munition auf echte Ziele schießen, und Niemand schießt zurück.

Zu sagen das historisches Fechten das einzig Wahre ist, und die vom Vollkontakt keine Ahnung haben halte ich daher für etwas vermessen, denn beides ist ein bewusster Kompromiss.

Das stimmt natürlich auch anders herum, dolle hauen macht noch keinen historischen Schwertkampf.

1 Like

Klasse Ansatz, allerdings geht es ja nicht darum, sich kaputt zu hauen. Niemand der bei gesunden Verstand ist will sich ernsthaft auf einen Kampf auf Leben und Tod einlassen. Fechten bzw. Krieg führen ist ein Handwerkszeug und das will geübt werden. Die Soldaten frührer Generationen trainierten dies, wie man ja an den Fechtbüchern zu Hauf erkennen kann. Wenn man nun also den Leuten die Geschichte vermitteln will, dann sollte man es so machen wie die Leute es früher taten. Eben mit Hilfe der Fechtmanuskripte. Ich kenne kein einziges Buch das sagt, “Haut euch bis einer umfällt”. Warum auch? Auf Leben und Tod wird im Krieg oder Gottesentscheid gekämpft, was auch in den Manuskripten wiedergegeben und ausreichend erläutert ist.
Wenn sich jemand heutzutage in Sinne eines modernen Sportes mit jemanden messen will soll er sich 'ne Fechtmaske aufsetzen zum Bloßfechten.
Oder eben einen Harnisch für die Halbschwerttechniken.
Tjosten ist wieder was anderes.

Aber Michael Tegge gibt super wieder warum dieses Vollkontaktgekloppe nix mit historischem Fechten zu tun hat.

Das stimmt wohl. Geübt haben die Soldaten damals eher nach dem, was heute im historischen Fechten gelehrt wird, schließlich waren die Fechtbücher genau dafür gedacht.
Genau können wir es natürlich nicht sagen, denn es ist schwierigig die Dynamik eines Kampfes in einem statischen Bild festzuhalten, zumal diese Bilder auch noch vereinfacht sind. So sind Schwerter zum Beispiel immer in der gleichen Perspektive gezeichnet.
Da hilft nur ausprobieren was nun funktioniert und was nicht, daher können wir davon ausgehen, das wir heutzutage nah dran sind am historischen Schwertkampf.

Wobei es sich hierbei genau genommen mehr um eine Schwertübung, als um einen Kampf handelt, denn wie schon gesagt, geht es im Kampf darum, den Gegner auszuschalten. Die Rüstung zu überwinden. Bei der Übung und beim Training wiederum geht es aber darum, den Gegner am Leben zu lassen, man will ja gerne danach noch weiter trainieren.

Vollkontakt Schwertkampf ist daher wirklich eher ein Sport als historisches Fechten.