Anschluss/Einstellung:
habe mir dazu ein Youtube Video angeschaut vom Hersteller. Dort wird alles sehr gut beschrieben. Suchfunktion in Youtube spuckt´s euch aus
Damit das Übertragungssignal nicht gestört wird, hab ich eine 3m geschirmte USB Verlängerung hinten an die Ps4 pro angesteckt und den Empfänger vorne ans Kabel. So habe ich mehr Bewegungsfreiheit für den Ablageort des Sende/Empfangs-Stick oder auch Dongle, der bei mir etwas erhöht liegt. Zudem sind die USB Front-Anschlüsse an der PS4 Pro etwas zurückliegend, da bekommt man nur schmale USB Geräte angesteckt. Entfernung vom Stick bis zum FragFX sind rund 3,50m. Gezockt wird auf nem 65" 4k Curved. Einstecken, Geräte nacheinander einschalten. Plug & Play. Wird sofort von der PS4 erkannt und es kann direkt losgehn.
Der erste Bewegungstest mit Heinrich im Stehen:
Mit dem Controller dauert es schon etwas bis man sich einmal um die eigene Achse dreht. Und da konnte ich mir ein erstes Grinsen nicht verkneifen. Mit der Maus lüppt die Drehbewegung und Blickrichtung flüssig wie am PC. Rechtsdrehung, Linksdrehung, Diagonale Blickrichtungen nach unten und oben. Alles wie man es gewohnt ist. Super. Das gefällt mir! Musste hier noch etwas die Mausempfindlichkeit einstellen, damit das passt. Laufen nach vorne, seitwärts und rückwärts inkl. dazu noch mit schneller Richtungsänderung. Alles läuft gefühlt ähnlich flüssig wie am PC. Das is mal genial. Immer noch habe ich aber ein wenig das Gefühl einen kleinen Fremdkörper (Halbcontroller) in der linken Hand zu haben. Das benötigt definitiv ein wenig Übung und vor allem Eingewöhnung. Schnelle Drehung kann man übrigens mit Rechts- oder Linksklick am Mausrad ebenfalls ausführen und muss so nicht die Maus mitbewegen.
Inventarsteuerung, Schwert ziehen, Bogen ziehen, schleichen, rennen:
Hier wirds am Anfang etwas knifflig. Man muss die linke und rechte Hand koordinieren, da man ja 2 unterschiedliche Geräte gleichzeitig bedient. Man brauch dafür (zumindest ich) etwas Übung. Ein paar Fehlklicks zu Beginn auf der Maus, weil ich umdenken musste. Die PS4 Buttons X,Viereck,Dreieck und Kreis befinden sich ja am normalen Controller rechts. Bei diesem System sitzen diese an der linken Seite der Maus, sind nach links umgekippt und werden mit dem Daumen bedient. Das musste ich erst mit paar Übungen verinnerlichen, bzw brauch da immer noch etwas Zeit.
Waffen ziehen und wegstecken, Karte öffnen, Inventar öffnen, fühlen sich identisch zum Vanilla Controller an, da die 4 Cursor-Tasten wie beim Controller auch links neben dem Joystick auf dem Halbcontroller sitzen. Hier bedarf es eigentlich keiner Eingewöhnung. Im Schleichmodus finde ich das beim ersten Test schon genial. Durch die flüssige und präzise Kombination aus Bewegung und Blickrichtung mit der Maussteuerung, fühlt sich das Schleichen für mich endlich auch wie selbiges an. Nicht mehr zickzack sneaken wie am Controller. Erstmal klasse soweit.
Schwert schwingen, Bogenschießen:
Auf zu den Übungsplätzen Rattay. Jaaa, hier hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Nicht mit dem System, eher mit mir selber. Denn, die beiden Mausbuttons ersetzen (anders wie am PC natürlich) den R1 und R2 Button des Vanilla Controllers. Linke Taste für R1 und rechte Taste für R2. Ingame schießt man mit dem Bogen ja über R2. Mit der Maus am PC bin ich aber gewohnt mit linker Taste zu feuern und mit rechter zu blocken oder, je nach Game, zu zielen. Das kann man aber erfreulicherweise an diesem System einstellen wie man es haben möchte. Nach der Umstellung ist das ein wahrer Traum für mich, den Bogen zu spannen und mit feiner Mausbewegung das Ziel anzuvisieren. Deutliche Verbesserung zum Controller. Höhere Trefferquote. Das rockt. Versuchen wir nun mal eine Übungsrunde Schwertkampf gegen unseren Lehrmeister, den Hauptmann. Autsch…ok…noch habe ich mich nicht voll an das System gewöhnt und klick schon mal falsch. Armer Heinrich…wurde in Runde 1 bös vermöbelt. Weiter gehts. Also wenn man den Dreh raus hat, macht Heinrich alle Bewegungen mit die wir für den Schwertkampf brauchen. Zustechen, hauen, blocken etc. nach der 3. Übungsrunde komm ich jetzt besser zurecht. Auch hier kommt einem die blitzschnelle Reaktion der Maus zugute. Richtungsänderung, zielen etc. Da hat mans deutlich leichter im Kampf. Super Sache.
Reiten/Kampf zu Pferd:
Beim Reiten ist das für mich zumindest jetz kein großes Ding. Da kommt man auch mit dem Controller locker klar. Aber auch hier hat man natürlich den Vorteil die schnelle Blickrichtungsänderung der Maus zu seinen Gunsten zu nutzen, grade wenn einem die Kumanenhorde im Nacken hängt und man vor Banditen auf der Flucht ist. Da gibts nicht viel zu sagen. Außer, man nutzt die Kampffunktion beim Reiten (bin eher der zu Fuß Kämpfer und steig ab). Auch hier ist der Vorteil der Maussteuerung schon eine Erleichterung.
Touchpadklick für Zeitüberspringen/Warten im Spiel:
nun, auf den ersten Blick sieht man da kein Tochpad an diesem System. Es simuliert das Controller-Touchpad aber mittels der linken oberen, hintenliegenden Funktionstaste am Halbcontroller (überhalb von L1 und L2). Diese gedrückt halten und dazu Mausrad nach oben oder unten. Das aktiviert die Uhr im Spiel.
Stresstest (für mich als Gamer) Sturm auf Talmberg:
Savegame geladen, da ich wissen wollte, wie sich das System, oder fast besser gesagt ICH mit dem System, beim Massenkampf schlägt. Jap, also da muss ich sagen, grade bei diesen Kampfsequenzen in KCD kommt der FragFX Shark richtig zur Geltung. Schnelle Reaktion durch die Maussteuerung, mehr Trefferquote mit Pfeilen. Präziseres Ausweichen. Yipee!
Schlossknacken:
Tja, hier ist das System leider unbrauchbar. Da man ja mit dem rechten Stick am Vanilla Controller die exakte Position der Kugel auf grün finden und halten muss, versagt hier die Maus. Die Kugel kriegt man nicht sauber in Position geschweige denn dass man diese halten könnte. Da springt die Kugel einfach wild hin und her. Schade…hier merkt man halt, dass eine Maus für die PS4 nicht für dieses Spiel von Warhorse konzipiert war. Mit anderem Schlossknacken-Prinzip wäre das sonst kein Thema.
Kurzer Vergleich mit einem Shooter (paar Minuten Wolfenstein-The New Order):
2 verschiedene Welten, klar. Was ich sagen will ist, dass man beim Shooter mit dem System so richtig Dampf ablassen kann. Da spielt es seine wirkliche Stärke aus. Punktgenaues, schnelles und präzises Zielen etc. Es ist halt nicht für ein Rollenspiel konzipiert, das merkt man sofort wenn man ein anderes Game lädt. Da geht das richtig Volldampf voraus.
Fazit:
Lohnt sich der Kauf für KCD bzw. generell? Ja generell und Nein würde ich sagen für KCD. Man hat mit etwas Übung und der richtigen Feinjustierung etliche der Vorteile die man vom PC her kennt zurück auf der Konsole und es macht (mir zumindest) auch Spaß damit KCD zu zocken.
Ein weiterer Vorteil ist für mich die Arm- und Handfreiheit. Den Controller muss ich mit beiden Händen in immer der selbigen Position halten. Das schränkt den Bewegungsradius schon ein. Hiermit kann ich entspannt beide Arme unabhängig einsetzen und bewegen. Wobei die Maus schon sehr groß ist. Leute mit kleineren Händen könnten Probleme haben die Maus richtig zu bedienen. Sie hätte etwas kompakter ausfallen können. Ansonsten finde ich das sehr angenehm und entspannt. KCD hat keine Kompatibilitätsprobleme mit diesem System.
Man hat steuerungstechnisch viele Vorteile (nach der Eingewöhnung). Leider versagt die Maus wie gesagt beim Schlossknacken. Das ist dann letztlich ein KO-Kriterium in Verbindung mit KCD. Das ist wirklich schade. Denn Potential hätte es wirklich für das Mittelalter Abenteuer gehabt.
Und - wenn da nicht der Kaufpreis wäre… Ich kann mir schon vorstellen, dass es für den Hersteller nicht leicht war, eine offizielle Sony Lizenz für die PS3 und 4 zu erhalten, die Geräte unter strengen Auflagen auf die PS zu optimieren und dafür bestimmt auch viel Kohle investiert wurde. Nur kostet dieses System aktuell je nach Shop zwischen 110 und 130 Euro im Schnitt. Das hätte ich für meinen Teil nicht investiert. Ist mir schlichtweg zu teuer. Meines Erachtens stimmt da das Preis/Leistungsverhältnis nicht ganz. Denke da wird einiges von den Lizenzgebühren an den Kunden weitergegeben. Solide verarbeitet ist es aber und dafür würde ich um die 80 Euro Neupreis ok finden.
Wenn man allerdings mit etwas Glück ein gut erhaltenes gebrauchtes Gerät ergattert (wie ich für 50 Euro), dann kriegt das System vom Handling her auf jeden Fall einen klaren Daumen nach oben. Werde das natürlich dann auch für andere Spiele nutzen.
Das System hat auch eine “Schüttelfunktion” sowie programmierbares “Dauerfeuer”, die man z.B. zum automatischen Nachladen von Waffen In-Game verwenden oder zum non Stop ballern benutzen kann. War für den Test mit KCD eh nicht notwendig, da kein Shooter, deswegen weggelassen.
Ich werde das System behalten. Es bringt mir generell ein ganzes Stück Spielspaß des PC´s zurück auf die PS4 und wird sicher künftig ein treuer Begleiter bei diversen anderen Games sein. Gerade für Leute wie mich, die nie so ganz ne enge Freundschaft mit dem original Controller schlossen, kann man das durchaus empfehlen. Für KCD würde ich es trotz aller Vorteile nicht empfehlen aufgrund der bereits geschilderten Probleme mit dem Schloßknacken.
Wenn jemand Fragen oder Ergänzungen zu diesem Test hat, einfach drunter posten. 
LG,
Forest