Quo vadis Qualitätsjournalismus?

…wir hatten mal eine Woche eine Eule auf Nachbars Schornstein hocken, der haben Eichelhäher und sogar “Killeramseln” mächtig zugesetzt (Eulen sind ja Nesträuber) irgendwann war´s ihr dann vermutlich zuviel…Falken oder Sperber vielleicht? “Geschütz” wird schwer… :slight_smile:
Hab iwi in Erinnerung, dass der spielbare “Futter”-Charakter der erste Beastmaster
in der Menschheitsgeschichte sein soll, sein Alleinstellungsmerkmal also, statt zaubern und Tränke rühren. Und stimmt, durch die Eule sinkt auch mein Goodwill-Price auf etwa 12,99 :wink:
Glaube, nach den ersten Produktvideos halten manche Entwickler selbst die Luft an und klicken zitternd in die Foren :slight_smile:

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Einer der Vorteile von Spiele-Redaktionen dürfte sein, dass die a) zugebombt werden mit Produktmustern und b) meist eine Hardwareabteilung haben, in der Cracks unter Laborbedingungen testen. Ob sich Spieler dann einen “Preis ist egal”-Rechner wirklich kaufen (und brauchen) ? Erfahrungsgemäß lohnt sich Geduld - wie bei Spielen auch - um ein vernünftiges Preis/Leistungsverhältnis abzuwarten. Und - wer seit Jahren Tag für Tag daddelt, steckt natürlich fast jeden “in die Tasche”. Nachteil: Betriebsblindheit. Auch natürlich. :wink:

Nach dem was ich teilweise im STEAM-Forum so lese, gibt es trotz der Stimmen über den hauptsächlich nur grafisch anderes verbrämten Einheitsbrei von Ubisoft, anscheinend genügend Leute die das Spiel vorbestellen.

Naja, wenns schee macht! :frowning:

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Muß doch auch Leute geben, die Vollpreis bezahlen - Mensch! - wenn wir´s schon nicht sind :wink: :slight_smile:

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Ich wollt übrigens nochmal loben, weils mir grade gestern wieder sehr Positiv auffiehl. Wenn man der Gamestar auf Youtube folgt. stößt man gewiss auf eine kleine 3-5min Newssendung die allerlei unterhaltsamme neuigkeiten unter ihre zuschauer streut.
Und es kommt öfters mal vor das sie sich dabei vertun. Wenn das der Fall ist korregieren sie sich in der nächsten Sendung als erstes und stellen die Aussage richtig.
Ich glaub es würden weitaus weniger Pegidisten “Lügenpresse” skandieren wenn das Standart bei allen News sendungen währe.

Naja, Gamestar (Special Interest) und “Boulevard” funktionieren schon etwas unterschiedlich :wink: aber Du beobachtest richtig, dass beide mit dem Thema “Wahrhaftigkeit” anders umgehen. Da ist zum einen die persönliche Größe, einen Fehler freimütig (man achte auf die beiden Eigenschaften des Wortes) einzugestehen und andererseits der Verpflichtung zur Wahrheitstreue nachzukommen. “Information” und “Interpretation” unter Ausnutzung der Auslegungshoheit von Information hin zu “Stimmungsmache” ist leider heute weit verbreitet. Jeder muß seinen “Senf” dazugeben und Journalisten haben natürlich die Verbreitungsmöglichkeiten ihrer Medien für ihre rein persönlichen Meinungen auf ihrer Seite. Der kurze Kameraschwenk, in dem ein Pegidademonstrant “Lügenpresse” ruft, ist die Quintessenz aus 2 Stunden Filmmaterial das WER (?) schneidet? und auf Geheiß von WEM (?) in dem Beitrag AN WELCHER STELLE (?) und im Zusammenhang mit WAS (?) verwendet wird? Um nur ein Beispiel zu nennen. Pressefreiheit wird heute ganz selbstverständlich von diversen Institutionen und Personen missbraucht, das sollte aufmerksamen Bürgern inzwischen klar geworden sein. Wie jeder damit umgeht…hm, ich halte es da mit dem “ungläubigen Thomas” :slight_smile:

Das ganze finde ich ein wenig verschwurbelt von beiden Seiten. Ja, die deutsche Presse berichtet hier nicht ausgewogen genug. Diese Meinung vertrete ich auch.
Doch das was hier erzeugt wird ist ein wenig der “Rolling Stones Effekt” für den rechtskonservativen Wutbürger. Schlechte Presse ist gute Presse. Keine Presse ist schlechte Presse.

Warum protestieren die Leute von Pegida nicht im überdachten Hinterhof oder im Vereinskeller? Ist doch viel schöner als im Regen auf der Straße.
Die Lösung ist ziemlich einfach, sie wollen Öffentlichkeit herstellen, sie wollen ihr Thema publik machen. Was machen Medien? Medien verbreiten und stellen Öffentlichkeit her.
Von daher finde ich es durchaus belustigend, wenn man einen Kameraschwenk von Wutbürgern sieht, die Lautstark rufen, das die Lügenpresse verschwinden soll…
Ganz genau. Wer wüsste noch etwas von Pegida, wenn es nicht durch die Presse bekannt geworden wäre? Wie groß währe die Reichweite der Nachricht einer Demonstration, wenn die Reporter wirklich das machen würden, was sich die Wutbürger wünschen, wenn sie die wirklich in Ruhe lassen. Pegida will offenbar nur protestieren, gehört werden wollen sie nicht.
Und diese Leute behaupten von sich voll den Durchblick zu haben, und das Jeder der sich ihrer Meinung nicht anschließt ein verblendeter Gutmensch ist.
Naja, ich wünsche ihnen viel Spaß…

Ich denke das es bei den ganzen Demonstrationen um weit mehr geht als nur die “Lügenpresse” Deutschland ist seit der Agenda 2010 das Reichste Armenhaus der Welt. Und die mehrzahl der Leute hier ist direkt oder indirekt davon betroffen. es ist halt noch nicht sehr lange her das eine Familie mit einem Gehalt auskommen konnte, das man jedes jahr in den urlaub fahren konnte, oder das man im Supermarkt nicht rechnen musste wieviel man jetzt genau im einkaufswagen hatt. Man hatt den Leuten Jahrelang erzählt: es geht nicht wir müssen spaaren, wir haben kein Geld, für nix. Und jetzt werden die 1Mio flüchtlinge auf HarzIV niveau versorgt(Meiner meinung nach völlig korrekt) und den Menschen wird bewust(auch denen die Prikär bescheftigt sind) das sie ganz nach unten ans ende der Nahrungskette geschoben wurden. Das ist meiner meinung nach der Grund.

Na gut, diskutieren wir darüber :wink: auch mal :slight_smile:

weil sich dadurch nichts ändert. Auf der Straße SIND sie Öffentlichkeit. Ihr Thema ist schon lange vorher publik, denn der Deutsche braucht lange, bis er sich vor die Tür wagt :slight_smile:

verbreiten - da gehe ich mit

leider sieht man NUR diesen Kameraschwenk - nicht ohne den Hinweis, das zeitgleich eine Gegendemo von den lieben Deutschen stattfindet, die der Welt zeigen wollen dass usw. Es fehlt der Kameraschwenk, wo liebe Deutsche Mollotov-Cocktails in den Pegidazug werfen…

Und…öh…wie sieht es umgekehrt aus…hm? :slight_smile:

@Hanibal85 hat es ganz gut auf den Punkt gebracht…

…und diese Sorge - zugegebenermaßen vor den Kameras recht schlicht und peinlich formuliert - treibt den Pegida-Kern an. Dass auch diese Bewegung von Extremen missbraucht wird, nun ja, das ist nunmal so in einer Demokratie. “Staatsgefährdend” ist in Deutschland aber nur “zu rechts” (!) “zu links” gibt es nicht… finde ich beunruhigend. Zumal “Links” bisher nix konstruktives auf die Beine gestellt hat, außer gegen rechts zu sein. Die alte Mähr von “links ist sozial” dürfte sich seit Schröders Harz-Triumph erledigt haben. In einer Regierungs-Koalition schicken sie bedenkenlos Deutsche nach Syrien und winken gleichzeitig syrische Kriegsdienstverweigerer und Deserteure in´s Land…(!?!) :slight_smile: Krank, ne?
Denke, die Presse täte gut daran, keine Meinung zu haben und nur ALLES zu berichten, was passiert. Bürger verstehen schon sehr gut, was da gerade abgeht…
Hoffe nur, dass die europäische Idee daran nicht stirbt, sehr, sehr krank ist sie schon.

[quote=“tomtom, post:89, topic:21102”]
“Staatsgefährdend” ist in Deutschland aber nur “zu rechts” (!) “zu links” gibt es nicht… finde ich beunruhigend. [/quote]

Falsch! Aber prüfen wir doch einfach mal nach. Du sagst Staatsgefährdend. Was Staatsgefährdend ist, und was nicht, darum kümmert sich bei uns der Verfassungsschutz.
Gehen wir das ganze doch mal Wissenschaftlich an, und messen einfach mal nach, wie viele Seiten der Verfassungsschutz den jeweiligen Extremgruppen links und rechts zugeordnet hat, und ob dort links überhaupt vorkommt, von 2008 bis 2014:

Jahr - - - Links - - - Rechts
2008 - - - 53 - - - - - - 87
2009 - - - 63 - - - - - - 82
2010 - - - 72 - - - - - - 71
2011 - - - 77 - - - - - - 82
2012 - - - 74 - - - - - - 90
2013 - - - 53 - - - - - - 68
2014 - - - 18 - - - - - - 27

Schnitt - - 59 - - - - - 72

Es zeigt sich hier, das die Staatsgefahr von Rechts zwar bedeutend höher ist, linke Gefährdungen aber alles andere als ausgeschlossen werden.

Das halte ich für sehr gewagt. Die Anliegen der Linken bestehen mit nichten nur darin “gegen Rechts” zu sein. Viel eher verfolgen beide Seiten eigene Ziele. Aber ich möchte noch eine durchaus wichtige Information teilen, die ich leider nicht zur gänze Nachweisen kann, da ich meine Unterlagen nicht hier in Prag habe.

Es geht um das Bildungsniveau und auch um das politische Wissen der Wählerschaften der jeweiligen Parteien basiend auf dem Gesis: Allbus, einer allgemeinen Bevölkerungsumfrage zu allen möglichen Themen. Vom Einkommen, über die Bildung, Kinderwusch, Meinung zur Todesstrafe, die politische Einstellung, Zustimmung oder Ablehnung zu bestimmten Themen wird hier jedes Jahr ein großer Anteil der Bevölkerung befragt.
Bestandteil dieses Fragebogens ist auch ein kleines Politikquiz mit Fragen wie:

  • Wie heißt der Bundeskanzler?
  • Wie heißt der Bundespräsident?
  • Wer wählt den Bundespräsidenten?
  • Was ist das Wahlgeheimnis?
  • Wie heißt der amtierende Präsident der EU-Kommission?

Stellt man diese Dinge gegenüber, fragt man nach dem Zusammenhang von Wählerschaften und deren Bildungsniveau bzw. deren politischen Wissen erhält man folgendes Ergebnis:

Die mit großen Abstand gebildetsten Wähler, die auch das meiste über Politik wissen, wählen folgende Partein: Grün, Links, FDP
Dann nach recht großem Abstand im Mittelfeld steht die SPD, sehr dicht gefolgt von der CDU.
Dann gibt es eine große Lücke, und dann kommen die rechten Parteien.

Im Durchschnitt lässt sich sehr klar sagen, je dümmer und ahnungsloser, desto rechts.
Das macht nicht jeden Rechten zu einem Idioten, und nicht jeder Linke, Grüne oder FDP Anhänger ist klug.
Doch grade wenn es um politische Zusammenhänge geht, haben rechtskonservative kaum eine Ahnung wovon sie eigentlich reden. Das sind blinde Wutbürger, emotional hoch geladen, doch haben sie oft selbst von einfachen systematischen Zusammenhängen keine Ahnung.

Aber probier es selbst aus. Stell einen Fragebogen zusammen mit simplen politischen und neutralen Fragen, und dann frag 50 Leute auf der Pegida Demo, und 50 Gegendemonstranten. Wähle deine Testpersonen zufällig aus und schau mal was dabei rumkommt.
Politisch engagiert sind sie, doch den Durchblick haben die Wutbürger nicht, das kann ich dir jetzt schon versprechen.

Aber zurück zum Thema Medien: Ja, die deutschen Medien sind links, zumindest die meisten, und im Schnitt sind sie alle ein gutes Stück linker als der deutsche Durchschnitt. Woher kommt das? Nun, zum einen liegt das daran, das viele von ihnen studiert haben, und wie oben ja schon gesehen: Je höher das Bildungsniveau, desto Links bzw. Liberal und desto weniger Rechts und Konservativ.

Zudem gibt es einen Zusammenhang mit den Interessen des Jornalismus und einer linken Einstellung. Linke sind nicht die Arbeiterklasse für die sie sich gerne Ausgaben, sie sind viel eher deren selbsternannte Advokaten und haben einen gewissen Geltungsdrang was das angeht. Diese beiden Faktoren, die Interesseslage und die Bildung führen dazu, das linke Gesinnungen in den Medien signifikant überrepräsentiert sind.
Und man mag es kaum glauben: diese Leute berichten dann auch tendentiell eher Links, und nicht neutral. Das ist nichts Neues und dazu gleich mehr:

Zum Thema Lügenpresse und Staatsfernsehen. Ja… sicherlicher… ich nehme das mal als Indikator für die Bildungsferne und Unwissenheit der Wutbürger. Merkel ist nicht links, die Frau hat keine offensichtliche Ideologie, sie ist eine lupenreine Technokratin und hat einen so unglaublichen Wendehals das man glauben möchte, dass ihr Kopf auf nem Drehkranz montiert ist.
Und diese Frau ist sicher nicht besonders Beliebt bei Jornalisten. Aber warum sind wir weit entfernt vom Staatsfernsehen? Die ARD wurde 1950 gegründet, hauptsächlich um politisch zu bilden und die Demokratie in Deutschland zu stärken, kritisch über die Politik zu berichten.
Doch schon unserem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer war das zu kritisch, und er beschloss ein Staatsfernsehen zu gründen, 1960 eröffnete er die Deutschland-Fernsehen-GmbH um das zu verwirklichen. Doch Staatsfernsehen ist in Deutschland verboten, und so hat das Bundesverfassungsgericht dies im 1. Rundfunkurteil direkt wieder eingestampft.

Nachdem allerdings die Infrastruktur für einen neuen Sender allerdings vorhanden war, entstand daraus 1963 das ZDF, sehr zum Leidwesen der CDU, denn wieder berichtete der Sender für ihren Geschmack viel zu links. Also entsann man sich erneut nach einer Lösung, um endlich ein Gegengewicht zu den linken Medien zu schaffen. Privatfernsehen! Dies startete 1984.
Doch auch die senden nicht ganz das, was sich die CDU gerne gewünscht hätte. Das Programm unterscheidet sich zwar grundlegend von dem linken Öffentlichrechtlichen, doch ist es nicht im Sinne der Konservativen.

Und daran hat sich auch heute noch nichts geändert, die CDU ist noch immer unzufrieden mit der tendentiös linken Berichterstattung. Aber wenn schon die CDU das Fernsehen für linkslastig hält, dann ist klar, das Rechte darin puren Kommunismus sehen.
Natürlich nimmt die CDU Einfluss, mehr als alle anderen Parteien. Das haben die immer schon gemacht. Das ändert nichts an der Tatsache, das wir vom Staatsfernsehen Kilometer weit entfernt sind. Merkelpropaganda sieht anders aus.

Noch etwas: Obwohl die Medien tendentiell eher links sind, hat die CDU deutlich öfter die Regierung gestellt als die SPD. (CDU 5 Kanzler, SPD 3 Kanzler, FDP 1 Kanzler).
Und obwohl die Wähler sich deutlich öfter für die CDU entschieden haben, als für die SPD, sind sie doch mit den linken Kanzlern deutlich zufriedener als mit den Konservativen.
Hier die drei beliebtesten Kanzler der Deutschen:

  1. Helmut Schmidt (SPD)
  2. Konrad Adenauer (CDU)
  3. Willi Brand (SPD)
    Die Deutschen sind im Ergebnis zufriedener mit der Leistung der eher linken SPD, wählen sie aber seltener. Sie sind unzufriedener mit der CDU, wählen sie aber häufig.
    Der Deutsche meckert halt gerne, vielleicht deshalb auch all die Wutbürger. Aber soviel zum Thema die linken haben nichts geleistet: Da! Platz 1. Helmut Schmidt. Platz 3. Willi Brand.
    Irgendwas werden die ja besser gemacht haben als die Anderen, sonst währen sie wohl nicht dort gelandet.

Jetzt hätte ich aber gerne noch gute Gegenargumente, warum Pegida besser ist und mehr Ahnung hat.

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Nimms mir nicht übel fusselpulli aber ich halte die daten des verfassungsschutzes für wenig vertrauenswürdig, nach der NSU Geschichte.(Die noch im Gange ist)
Und das mit der Bildung ist auch recht Subjektiv. Sehr viele Bürger haben sich schon vor Jahren und Jarzehnten von der Politik abgewendet. Da macht es logischer weise wenig sinn danach zu fragen und daran den Bildungsstand zu bemessen. Würde man sie nach anderen Dingen befragen. Geschichte,Sport, was weis ich kähme unter garantie ein ganz anderes ergebniss raus. Ich meine übrigens das wenn man die Pegidisten nach dem Wahlprogamm der AFD, NPD, &Co KG fragen würde währen sie genauso ahnungslos wie bei den Parteien die im Bundestag sitzen/gesessen haben.
Und was den “Wutbürger”(Ich mag den begriff nicht) angeht ist er genauso wie die Pegidisten, und warscheinlich auch die nächste Steigerungsform davon ein ergebniss der stetig Wacksenden Missstände(Ist eine sehr präsente aber subjektive warnehmung) in unserem Land. Und dem “unwillen”/“unvermögen” der Politischen Klasse daran etwas zu ändern. Das ist der kern des ganzen.

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…muß erst mal sacken lassen :slight_smile: aber vorab 2 Dinge

das war vor 30 - 60 Jahren…und teilweise hab ich es selbst erlebt. Selbst als parteilose Politiker wären das fantastische Leute gewesen, die man ernst nehmen konnte. Auch R. v. Weizäcker gehörte dazu. Heute würde ich Gregor Gysi dazu stellen, die Parteizugehörigkeit spielt keine Rolle, wenn es um Vertrauenswürdigkeit geht.

keine weiteren Fragen, Euer Ehren :slight_smile:

gibt keine. Es geht nicht um “besser oder schlechter”. Tolleranz ist das Zauberwort. Und, da wir nunmal in Deutschland leben, sollten deutsche Politiker auch deutsche Interessen vertreten, genau wie ihre ausländischen Kollegen das für ihre Staaten auch tun. Das ist völlig legitim. Ob Pegida letzlich Einfluß auf politische Entscheidungen nimmt - man wird sehen. Jedenfalls wird es nicht zum Schaden der Deutschen sein. Europa ist jedenfalls inzwischen weiter “rechts” als Pegida (finde das Wort auch doof) nennen wir es meinetwegen “Volkssorge der bildungsfernen, unterprivillegierten Mehrheit”. Persönlich macht es mir mehr Sorge, dass wir überhaupt so eine Diskussion führen müssen. Wir alle merke(l)n doch schon seit Jahren, dass da irgendwas irgendwann fürchterlich schief gehen wird, ne? :wink:

Okay, ich muss zugeben, ich habe hier die Frage nicht ausreichend Präzise gestellt, aus meinem Post alleine geht das nur durch sein Zitat vor. Wie nimmt also Deutschland als Staat die gefährdung war, die von Rechts oder Links ausgeht.
Meine Messung über die Anzahl der Seiten soll nicht zeigen, wie staatsgefährdend bzw. aktiv nun Links- bzw. Rechtsextreme eigentlich sind, sondern wie Deutschland diese Gefährdungen wahrnimmt. Deine Aussage stimmt durchaus, das der Verfassungsbericht vermutlich die rechte Seite begünstigt, das steht aber im Gegensatz zur Aussage von @TomTom, der sagt, das der Fokus auf Rechts in Deutschland überrepräsentiert ist.

Ja was denn nun, stehen die Rechten zu stark oder zu wenig im Fokus?

Das die Medien linkslastiger berichten als der deutsche Durchschnitt, das habe ich ja schon selbst bestätigt.

Aber krisieren die Pedigaanhänger nicht genau diese Politik? Auf welcher Grundlage machen sie das denn?
Pegida: "Ihr macht das Falsch!"
Politik: "Was machen wir denn Falsch?"
Pediga: “Ich weiß nicht, ich hab seit Jahren nichtmehr hingeguckt. Aber ihr macht das Falsch!”

Analogie: Angenommen zwei Freude fahren Auto, ein Linksliberaler und ein Rechtskonservativer. Plötzlich fällt der Motor aus und das Auto bleibt stehen. Beide Insassen steigen aus, der Linksliberale holt ein Buch hervor, er möchte verstehen was da kaputt sein könnte, kramt ein Buch hervor und lernt zunächstmal, wie so ein Motor eigentlich funktioniert und das die vielen Einzelteile eigentlich machen. Könnte helfen um den Fehler zu beheben.
Der Rechtskonservative holt einen Hammer, macht die Motorhaube auf, und fängt an den Motor zu demolieren. Zum einen kann er so seine Wut daran auslassen, weil die Karre nicht so läuft wie er will, zum Anderen könnte es ja sein, dass das Auto hinterher wieder fährt. Wenn er nur das Kaputte kaputt macht, dann bleiben nur Dinge zurück, die ganz sind. Der Linksliberale kann das nicht ganz nachvollziehen, und protestiert gegen dieses verhalten.
Der Rechtskonservative wirft ihm vor das er verblendet ist, und sein Weg der falsche, solange man nur wütend genug ist, kann man das Problem lösen.

Den Bildungsstand habe ich aber nicht am Politikwissen bemessen, sondern am Bildungsstand. Das waren zwei unterschiedliche Fragen, beide mit dem gleichen Ergebnis:
Wer weiß mehr über Politik?
Wer hat den höheren Bildungsstand?
Leute die Rechts der CDU stehen haben in der Regel einen Bildungsstand zwischen Haupt und Realschule.
Grüne, Linke und FDP Anhänger haben in der Regel Abitur.

Trotzdem geben Pediaanhänger an, das SIE das System durchschaut haben, das die anderen leichtgläubige Dummköpfe sind.
Okay, ich habe zwei meiner Ansicht nach durchaus relevante Kriterien untersucht, den Bildungsstand und das Politikwissen.
Ich wage zu behaupten, das mit Geschichtswissen ähnlich aussieht. Beim Sport mag das Ergebis sehrviel anders sein. Allerding weiß nicht nicht, warum es gesellschaftlich wichtig sein sollte, wer bei Unterhaching im Tor steht und welchen Platz Bochum in der Bundesliga einnimmt.

Woher nimmt Pegida seine Kompetenz? Woher wissen die, dass das was sie machen richtig ist? Woher wissen die das es Deutschland hilft?

@tomtom du hast recht. Pegida ist kein deutsches Phänomen, in ganz Europa ist ein gewaltiger Rechtsruck zu beobachten. Mich stimmt dieser Rechtsruck mit Sorge, denn die rechten sind nicht dafür bekannt die klügsten Entscheidungen zu treffen.

Das heißt nicht, das ich gutheißen würde, was Merkel da macht, oder das ich die Politik insgesamt nicht kritisieren würde, aber ich glaube ein gesellschaftlicher Rechtsruck macht die Lage nicht besser…

Noch eine kurze Anekdote zum Schluss:
Die Mehrheit der Linken ist gebildet und lebt durchaus im Wohlstand. Sie sind nicht die Unterschicht und nicht die Arbeiterklasse. Die Linken geben an, in deren Namen zu sprechen und für diese Menschen einzutreten.
Diese Menschen allerdings die sie selbsternannt vertreten, sind politisch rechts der Mitte angesiedelt. Sie machen sich stark für die Menschen, die sie ideologisch bekämpfen.
Lustigerweise ist es anders herum genauso! Die Rechten geben an, für das Volk zu sprechen, im Interesse des Volkes zu handeln. Das Volk ist aber viel weiter links angesiedelt, als sie es verorten. Das ist absurd!

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möglicherweise ist das die Ursache der Konflikte, die wir gegenwärtig beobachten: Bevölkerungsgruppen diverser Coleur fühlen sich nicht wahrgenommen. Sie finden ihr spezielles Problem von niemandem angesprochen.
Überhand nehmende Altersarmut, unhaltbare Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege (außerhalb der privaten Einrichtungen für betuchteres Publikum natürlich), unwahre Angaben über die Arbeitslosenzahl und -Situation - hier speziell der über 50-jährigen, das Dilemma mehrer Hartz-Generationen und der damit verbundenen Bildungsmisere usw. Und dann kommt in der deutschen “Tagesschau”: Grichenland, Ukraine, Syrien, der Papst, der Teufel Putin, ein abgeschossenes Passagierflugzeug, ein absichtlich geschrottetes Passagierflugzeug, Palestinenser, Erdogan und die Kurden, Afganistan und die Rolle der Deutschen, Chinas Wachstum, Umweltkonferenz, Ttip und die Folgen für die deutsche Exportwirtschaft, der FIFA-Skandal und andere Steuersünder, Fußball, Wetter. Sie sehen nun den Tatort…
Früher gab´s mal ein Auslands-Journal und für “Bildungsnäheren” CNN, Ntv Tagesschau24 etc.

bin nicht sicher, ob nicht eher ein Ruck hin zu mehr Nationalgefühl versucht wird. Das Problem der Deutschen ist halt, dass sie nicht mehr einordnen können, wie sich “national” anfühlt - oder besser - anfühlen darf. Da könnten wir viel von unseren Nachbarn lernen, am symphatischsten fände ich die Holländer :slight_smile: die haben ein junges Königspaar und freuen sich einfach ihres Lebens. Uns Deutschen fehlt Leichtigkeit und ein selbstverständlicher Umgang mit Veränderungen. Alles MUSS so oder so sein, 08/15 bis ins Detail, allerdings nur für den Rest der Welt. Für die wesentlichen Fragen und Probleme unserer eigenen Volksgemeinschaft bleibt da leider keine Zeit, erstmal die ganze Welt retten. Fühlt sich an wie Feigheit vor dem Feind - dumm, wenn der Feind das eigene Volk ist :wink:

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Um zu sehen das etwas Falsch läuft muss man es nicht unbedingt besser wissen:)

Und was den Rechtsruck angeht, da bin ich absolut bei dir das ist sehr besorgniss erregend. Aber wir brauchen veränderungen da hatt tomtom recht. Mir Persönlich währe übrigens eine Piraten Reigrung ganz recht:)
Wir können nicht mehr so weiter machen wie bisher. Die Welt ist so schnellebig geworden das ein Gestz das heute beschlossen wird und in einem Jahr in Kraft tritt da schon wieder völlig überholt ist.
Wir brauchen eine komplett neue idee wie wir mit unseren Ressurcen umgehen wollen. Und noch vieles mehr. Und bevor wer fragt nein ich habe keine konkrete idee für das “wie”. Aber es geht nicht mehr. Aber ich schweife ab:)
Die Pegidisten haben recht wenn sie die Zustände im Land bemängeln, und sie haben unrecht wenn sie gegen Ausländer, Flüchtlinge und Asylanten “hetzen”:smile:

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Oha, jetzt ist es doch sehr politisch geworden.

Der Rechtsruck gefällt mir auch nicht. Nur denke ich, das da unsere politischen Vorplattler in Berlin und Brüssel auch mit dazu beigetragen haben. Ich denke hier an die Liberalisierung des Bankengeschäfts mit dem wir uns eine Bankenkrise ins eigene Haús geholt haben. Dem anschließenden Bankenrettungskurs dem sich dann die Staatsschuldenkrise mit der Eurokrise anschloss. Vor allem bei der Bankenrettung hat meiner Meinung nach die amerikanische Regierung klüger gehandelt und es stößt halt nicht gerade auf Verständnis wenn man bei den reichen Banken und ihren reichen Kunden mit Milliardensummen bürgt und bei anderen Programmen auch noch kräftig einsparen will.

Auch der Versuch aus der EU einen Zentralstaat zu kreieren, obwohl der Vertrag über eine europäische Verfassung abgelehnt wurde, finde ich bedenklich. Wie kann man einerseits für mehr Demokratie innerhalb der EU sein, aber andererseits den Willen der Mehrheit in den einzelnen Mitgliedsstaaten zum Teil ignorieren und den Vertrag von Lissabon beschließen?

Mit solchen Aussagen von Junker wie:

“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.” oder

“Wenn es ernst wird, muss man lügen.”

Auch die Aussagen von Merkel wie:

“Alternativlos” und

“Scheitert der Euro scheitert Europa”

Warum ein Scheitern des Euros zwangsläufig die Idee Europa scheitern lässt hat mir bis jetzt niemand vernünftig erklärt. Höchstens alternativlos. Ich sehe noch ein, das die europäische Idee bei einem Scheitern des Euros einen Dämpfer bekommt, aber scheitern tut sie meiner Ansicht nach noch lange nicht.

Ich bin zwar immer noch für Europa, aber erheblich skeptischer geworden.
Man muss die Menschen ernst nehmen und auch politisch mitnehmen.

Jetzt wird auch im Rahmen der Flüchtlingskrise auf einmal von Deutschland gefordert, das andere Mitgliedsstaaten mehr Flüchtlinge aufnehmen. Jetzt da wir selbst betroffen sind. Vorher haben wir auf das Übereinkommen von Dublin verwiesen und die südlichen Mitgliedstaaten hatten das Problem, statt sich da schon für eine Verteilung der Flüchtlinge, je nach Kapazitäten, stark zumachen und einen Fond einzurichten um die finanziell schwächsten Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen. Auch die Argumentation, das z.B. Polen weniger Milliarden Euros aus EU-Töpfen erhalten soll, weil es nur katholische Flüchtlinge aufnehmen will, finde ich hanebüchen. Soweit mir bekannt ist, waren und sind diese Zahlungen nicht an die Aufnahme von Flüchtlingen geknüpft. Außerdem hat man versäumt vorher für eine ausreichende Versorgung der Flüchtlinge in der Türkei, im Libanon, Jordanien und sonst noch wo zu sorgen. Vielleicht hätten sich dann auch wesentlich weniger auf den Weg nach Europa gemacht.

Dieses Dilemma ist teils hausgemacht, hat aber auch viel mit der Globalisierung zutun. Mittlerweile müssen wir uns wirtschaftlich auch mit China, Indien, Brasilien usw. messen und global sieht es insgesamt auch so aus, das immer einige Wenige mehr bekommen und immer Mehr weniger bekommen.
Hier würde ich mir auch mal wünschen, das die Bundesregierung von ihrem manischen Außenhandelsüberschuss weg kommt und die Weichen auf mehr Binnennachfrage stellt.
Nach Lehrmeinung ist eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz der Idealfall.

Bei einer höheren Binnennachfrage würden wahrscheinlich auch einige der jetzigen Hartz IV-ler wieder einen Beruf finden von dem man leben kann. Ob da allerdings für jeden regelmäßig eine Jahresurlaubsreise für die ganze Familie drin ist, wage ich zu bezweifeln. Seit den Zeiten des Wirtschaftswunders sind unsere Ansprüche auch enorm gestiegen.

Auch die Klimaerwärmung und die Überbevölkerung sind globale Probleme und müssen angegangen werden. Die Ressourcen der Erde sind halt nun mal endlich.

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Ich kann mich dem allen anschließen. Die Probleme sind schon seit längerem Vorhanden, schon lange vor den Flüchtlingen, und die Flüchtlinge sind nicht unser Hauptproblem, warum also liegt so ein starker Fokus auf ihnen?

Die Probleme die wir haben sind zum großen Teil nichtmehr National lösbar. Das Internet kennt keine Grenzen, die Wirtschaft kennt keine Grenzen, die Flüchtlinge sind kein nationales deutsches Problem, Kriminalität, die die Klimaerwärmung kriegen wir auch nur gemeinsam in den Griff. Deswegen wird die EU immer wichtiger, wenn nicht nahezu unversichtbar. Wir können nicht lokal denken und uns vor der Welt abschotten. Das hilft nicht, so funktioniert die Welt nicht.

Aber die EU hat ein gewaltiges Problem, grade was ihre demokratische Grundlage angeht. Diese wiederum braucht aber einen gemeinsamen Nenner. Die Wahl hat man nur wenn man weiß was passiert, wenn man informiert ist, ansonsten ist es Zufall.
Es gibt aber kaum eine europäische Öffentlichkeit, kein europäisches Volk. Es gibt einige europäische und multinationale Medien, doch deren Reichweite ist extrem gering. Wie aber soll Europa demokratisch zusammen funktionieren, wenn die Perspektive der Europäischen Bürger an der jeweigen nationalgrenze Endet? So diskutiert man aneinander vorbei und arbeitet nicht an den gleichen Policy Problemen.
Ja, die EU macht das trotzdem, die arbeiten zusammen, aber es fehlt hier an Legitimierung durch die Bevölkerung. Die EU hat ein legitimierungs und damit ein Demokratieproblem, und das macht sie extrem undurchsichtig!
Das ist ein Dilemma!

Und das zudem vieles falsch gelaufen ist, nicht nur weil Fehler passiert sind, sondern auch auch aus Machtpolitischen Schiebereien, das möchte ich nicht bestreiten.
Politik ist per Defintion ein Machtkampf, dieser wird sich auch nicht ausschalten lassen, die Frage ist nur, wie strukturiert man ihn am Besten um ihn ausgeglichen zu gestalten?

Das alles ist ein verfluchter Haufen an Komplexität. Grenzen dicht machen, Ausländer raus und DM wieder einführen, ich wage zu bezweifeln, das uns das weiterhilft…

danke, dass Du das so fein formuliert und niedergeschriben hast, auf die Rolle der Währungen/Euro/Banken und der Rolle der EZB musste eingegangen werden. Meinungsgleichheit :wink:

…weil es sich nicht um Flüchtlinge handelt, vielleicht? Und weil da - wie so oft - mit zweierlei Maß gemessen wird, bis hin zu Gesetzesbruch? Kommen wir zur Deutungshoheit von Informationen durch die Presse. Flüchtling = Person auf der Flucht. Dazu bedarf es zunächst eines Fluchtgrundes, Gefahr für Leib und Leben z.B. Der lag für einige sog. Gegenwarts-“Flüchtlinge” (evtl.?) vor 2-3 Jahren vor. Das Durchschnittsalter dieser meist männlichen Personen ist das wehrfähige Alter. Damit sind diese Flüchtlinge Staats-Bürger aus einem Kriegsgebiet, die sich dem Militärdienst entziehen. (ohne Wertung!!) Es sind also zunächst Deserteure.
Flüchtlinge sind sie solange, bis sie für die Militärpolizei ihres Staates unerreichbar sind, also für Syrer in der Türkei, in Ägypten, Tunesien, Marokko (schon ganz schön weit, für eine “Flucht”) Ab dem Fehlen der Bedrohung von Leib und Leben sind sie keine Flüchtlinge mehr, die Flucht ist beendet. Ab diesem Moment und dem Verlassen eines Flüchtlingscamps sind sie Einwanderer, Migranten auf der Suche nach einem besseren Leben. Völlig in Ordnung! Aber bitte, nicht “Flüchtling” dranschreiben, wo keiner drin ist. Das ist fies
gegenüber wirklichen Flüchtlingen - wie z.B. einem Salman Rushdi oder Edward Snowdon, die weltweit in Gefahr sind, weil da eine etwas andere “Militärpolizei” die Verfolger sind. Wo war da unsere Solidarität und Willkommenskultur? Das hat dann Staatsfeind Putin übernommen/übernehmen müssen - und wir können ihm (pardon, uns) das nicht verzeihen, vielleicht deshalb dieser Kuschelkurs mit der Ukraine und der Unterstützung ständiger Provokationen gegen Russland.
Konstantin Wecker hat mal geschrieben: “und sie verteilen als Schuld, was sie sich selbst nicht verzeihen” - wie wahr.

so sieht´s leider aus. Genau wie die deutsche “Wiedervereinigung” mit heißer Nadel und Massen von Landeszentralbank-Geld hingerotzt wurde, genauso versucht es jetzt die EU/EZB in großem Stil. Den Bürgern fliegen die Milliarden nur so um die Ohren und die kleinen Leute fragen zurecht: Mindestlohn? Hartz? Aufstocker? Bin ich überhaupt noch im gleichen Film? Und suchen natürlich nach Schuldigen, dass ist die Standardreaktion. (Wobei verkannt wird, dass jeder ein wenig Schuld selbst hat, weil er es vor 20 Jahren schon versäumt hat, solidarisch mit seinen Leidensgenossen auf die Strasse zu gehen)
Wie @Waldkauz schon schrieb, wir leben in einer endlichen Welt und werden gerade mit unserer Maßlosigkeit konfrontiert. Hoffen wir das Beste, dass es nicht so schlimm wird, wie leider zu befürchten ist.

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Leute darf ich uns mal ein Lob aussprechen?
Ich find das klasse wie hir diskutiert wird. Wo sich andere bei dem Thema fast den Kopf einschlagen . . . Dickes Kompliment an alle die sich an der kleinen diskusion beteiligt haben. vorallem an Fussel der sich mit seinen ausführungen sehr viel mühe gemacht hatt +1: Toll.
Mein Politiklehrer währe Solz auf uns:D

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Stimmt die Flüchtling sind eigentlich ein handhabbares Problem. Klar knarzt es etwas im System aber es ist machbar. Zumindest finanziell wenn jeder des Kaisers gibt was des Kaisers ist. Sprich seine Steuern in der zutreffenden Höhe zahlt und auch dort wo die Gewinne anfallen. Siehe hierzu wieder Junker und das luxenburgische Model, Gewinne in ganz Europa erwirtschaften, den Firmenhauptsitz nach Luxenburg legen und dort minimal versteuern. Davon muss man in der EU und vor allem im Euroraum wegkommen.
Zu einer Währungsunion gehört halt eine gemeinsame Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik. Weil man die nicht hatte, wurde die No-Bailout-Klausel eingeführt und wie bekannt, als es darauf ankam, ignoriert.
Auch von dieser britischen Einstellung, sich nur die Sahnestückchen raus zu picken und die anderen können sich dann um die Reste balgen ist ein Problem. Wobei ich hier nicht sagen will, das nur die Briten sich am liebsten die EU-Mitgliedschaft so hinbiegen wollen wie sie ihnen gefällt. Da sollte sich zuweilen jeder selbst an die eigene Nase fassen. Zumindest wäre genug Geld da um nötige Veränderungen anzugehen.

Bei der Frage was man wie ändern sollte, da wird es dann wieder kompliziert. Bei der Klimaerwärmung sehe ich nur den Weg der erneuerbaren Energien und im Energiesparen. Wobei beim Energiesparen nicht nur die Energiekosten für den Betrieb maßgebend sein dürfen, sondern von der Förderung der Rohstoffe über die Produktion und den Betrieb bis zur Entsorgung eines Produkts und wie nützlich das Produkt für die menschliche Gemeinschaft ist. Schon klar über den letzten Punkt kann man sich wieder trefflich kloppen. Da müssen strenge Regulierungen her. Für mich wären das nur medizinische Geräte, die zur Gesundheitserhaltung und -förderung unabdingbar sind.
Emissionszertifikate müssen schrittweise verteuert bzw. verknappt werden damit energieintensive Prozesse möglichst durch sparsamere ersetzt werden.

Ob die EU immer wichtiger wird ist meines Erachtens nicht so wichtig. Wichtig ist ein miteinander, das man sich auf passende und nachvollziehbare Spielregeln einigt und auch daran hält. Klar momentan hat die EU bei uns da noch die besten Aussichten.

Die demokratische Legitimierung in der EU könnte man dadurch erreichen, das man dem Europäischen Parlament die Legislative komplett überträgt und die Kommission entweder auflöst oder dem Parlament unterordnet. Der Rat sollte dann nur noch eine Funktion wie bei uns der Bundesrat haben.
Zugleich müssten die Medien mehr Augenmerk auf die europäische Bühne legen. Dann würden wahrscheinlich auch die erste Garde der Politiker nach Brüssel gehen und es gäbe nicht mehr so viele Kommissionspöstchen als Austragshäusl für abgehalfterte, nationale Politiker.

Bis jetzt dient Brüssel den nationalen Regierungen auch oft als Buhmann. Deutschland torpediert zur Zeit ein europäisches Datenschutzrecht um wahrscheinlich einen Grund zu haben, das deutsche Datenschutzrecht aufweichen zu müssen. Da sieht man wieder das im Bundestag mindestens so viele Bazis sitzen wie im bayrischen Landtag. Nur das nicht alle aus Bayern kommen. :wink:

Das würde ich zumindest in hinsichtlich Syriens anders sehen. Deserteur ist man meiner Ansicht nach erst, wenn man schon Armeeangehöriger ist bzw. war und stiften gegangen ist. Und es handelt sich um einen Bürgerkrieg. Für wen sollten diese wehrfähigen Männer den kämpfen? Für Assad? Den IS? Oder eine andere Partei?

Ok. Vielleicht sind es zum Großteil eher Wirtschaftsflüchtlinge, nur haben die Hilfsorganisationen, die die Lager in der Türkei, im Libanon, in Jordanien usw. betreuen die Staatengemeinschaft um Hilfe zur Versorgung der Flüchtlinge gebeten und auch wir haben nicht angemessen reagiert. Jetzt haben wir das Problem vor der Haustür und selbst wenn alle abgeschoben würden kostet das den deutschen Staat höchstwahrscheinlich mehr als wenn wir die erforderlichen Mittel für die Hilfsorganisationen bereitgestellt hätten.

Stimmt das war nicht eine unserer Sternstunden.

Hier sehe ich auch Unterschiede zwischen Wiedervereinigung und dem was die EZB treibt.
Bei der Wiedervereinigung gab es, zugegebener Maßen Sachen die besser hätten laufen können und manchmal wurde auch ein Ex-DDR-Unternehmen von westdeutschen Unternehmen aufgekauft um einen Konkurrenten los zu werden. Nur wenn man die Entwicklung der neuen Bundesländer mit Polen oder Tschechien vergleicht, haben letztere erheblich länger gebraucht ihren Lebensstandard nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zu verbessern.

Die Maßnahmen der EZB sind da meiner Meinung nach gefährlicher. Wenn ein größerer Teil dieser riesigen Summe an Buchgeld es tatsächlich in die freie Wirtschaft schafft, dann können wir uns an einer schönen ausgewachsenen Inflation erfreuen. Warum will man eine Inflation? Um die Wirtschaft anzukurbeln? Oder vielleicht auch um Mitgliedsstaaten zu entschulden? Wenn die Inflation kommt weiß keiner ob die EZB das überflüssige Geld schnell genug vom Markt nehmen kann um die Inflation gezielt zu steuern. Aber man hat sich halt nicht getraut das nötige Kapital für die Staatsentschuldung durch höhere Steuern gezielt und reguliert von den Besitzenden einzutreiben. Also lässt man es auf eine Inflation ankommen um Vermögenswerte der Besitzenden und Staatsschulden zu negieren.

Und ich befürchte zudem meine ehemalige Deutschlehrerin würde mir für meine letzten Beiträge zu recht eine Themaverfehlung attestieren. :flushed:

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