Könnte fast so aus meiner Feder stammen. Ich finde allerdings schon, dass es wichtig ist, dass es viel zu entdecken gibt und in der Realität sind eben nicht überall geheimnisvolle Kluften. Realismus hin oder her, würde ich also dennoch sagen, dass eine Spielwelt auf kleinerem Raum viel Entdeckungsreichtum bieten muss.
Ich sehe das aber genauso, dass bei Skyrim die “Glaubwürdigkeit” fehlt. Witcher 2 hat mich da sehr fasziniert. die Charaktere entstammen ja einem realen Buch und sind somit sehr detailliert gezeichnet, haben eigene Charakterzüge und eine eigene Hintergrundstory.
Bei Skyrim dagegen könnte man den Hauptcharakter auch PC und die Nebencharaktere NPC1, NPC2, NPC3 nennen(naja, nicht ganz aber fast). Alle sind irgendwie austauschbar und man sieht, dass sie im Baukastensystem zusammengebaut wurden. Und das kennt nicht die Narbe, die sich jemand in einem Entscheidenden Kampf der Vergangenheit angeeignet hat, über die man erzählen kann, sondern nur 0815- Narben, die bei allen gleich aussehen. Auch die Gesichtszüge sind bei The Witcher 2 extrem gut animiert worden. In kein Rollenspiel konnte ich mich bisher so sehr hineinversetzen. Und, auch das muss ich hier nennen: Dass im Witcher nicht so verkrampft jegliche Existenz von Sexualität in der Gesellschaft verschwiegen wird, sondern sie als Teil der Atmosphäre geschickt hier und da eingesetzt wird, macht den Hauptcharakter noch glaubhafter. In Skyrim hat man ja fast das Gefühl, dass weibliche Charaktere mit Absicht kaum anziehende Körperformen bekommen haben. Am Ende spielt ohnehin jeder mit Nacktpatches und genau die sind dann leider eben nicht normal, sondern setzen nur auf ein Kriterium, was sie für Leute, die einfach Lore haben wollen, nicht mehr wirklich nutzbar macht(Man nimmt dann aber doch, was man bekommt). Ich meine ob es jetzt dem augenscheinlich mit Komplexen behaftetem ESRB gefällt, ist mir als Deutschem ohnehin egal. Es muss sich halt in Grenzen halten und natürlich rüberkommen und nicht irgendwie pubertär.
In The Witcher 2 ist auch die Charakterverbesserung sehr glaubhaft gewesen. Anstatt dass Gegner einfach immer stärker wurden, was bei vielen Spielen stattfindet, sind die Gegner oft relativ gleich stark geblieben, sodass man wirklich das Gefühl hatte, etwas erreicht zu haben. Deshalb fände ich es wichtig, eine Einleitung zu finden, bei der man dann ziemlich schnell mit der Härte des Lebens konfrontiert wird und auch nicht einen Bären, der einen vielleicht mit einem Pratzenschlag sofort tötet, zu verstecken, sondern man sollte vielleicht an der Grenze zur Frustration sein, und dann merken, wie man immer mehr Möglichkeiten bekommt.
Wichtig finde ich auch da nicht zu sagen, vieles war ja verboten etc. Das stimmt zwar, aber trotzdem war die Kriminalität sicherlich höher, weil man schwerlich erwischt werden konnte und wahrscheinlich auch viele ohnehin fälschlich verurteilt wurden. Also Intrigen finde ich in einem mittelalterlichen Spiel äußerst wichtig.
Nachteil, The Witcher 2 ist nicht Open World und Mods machen entweder wenig Sinn oder Modding ist fast nicht möglich. Da steckt dann wieder der Vorteil von Skyrim. Es ist ein super Gerüst, um sich seine Träume zu modden, quasi. Auch bei Dragon Age: Origins waren die Charaktere sehr glaubhaft. (Edit: Um bei den beiden Spielen insbesondere Triss und Morrigan zu nennen)
Ich finde also, dass ein gutes Rollenspiel eine glaubhafte Atmosphäre rüberbringen muss, was durch eine gute Grafik sehr stark gestützt werden kann, und dass Witz und Humor kein Fremdwort sein dürfen, allerdings auch nicht auf Kindergartenniveau. Auch die Modbarkeit stellt zweifelsfrei eine wichtige Stütze dar. Wenn das ganze dann Open World ist und sanft die Grenzen aufzeigt, sodass man sie kaum spürt und das Gefühl hat, man könne sich wohin man auch immer will bewegen, dann ist das erste Sahne.
Aber am absolut wichtigsten würde ich die Erscheinung der NPCs sehen. Man will ja im Spiel interagieren und da müssen Texte gut formuliert sein, die Sprecher müssen anständig synchronisieren,
(Ich möchte dabei Two Worlds II nennen, was mir Storymäßig und atmosphärisch eher blass in Erinnerung ist. Dort hörte ich dann plötzlich meinen Avatar mit der Stimme von Adam Sandler[Dietmar Wunder] sprechen. Ich fand es zwar nicht so toll, dass ich ein wenig wie eine Witzfigur klang, aber man merkt einfach, wenn ein Synchronsprecher was drauf hat und der hat eben was drauf, was mich dort sehr positiv überraschte.)
und die Charaktere sollten möglichst von einem Literaturmeisterhirn entworfen sein , sodass sie für den Spieler wie richtige Menschen rüberkommen.